Sonntag, 26. Juli 2015

Die gezähmte Frau



Gunnar arbeitete noch bis zum Abend. Sprach mit meinem Vater und war mit Alexa  im Büro. Diktierte ihr die Abschlussberichte und den sonstigen Schriftverkehr. Kam dann so gegen sieben, wo ich ihn bat, ohne Alexa, nur mit mir, zum Essen zu gehen und ebenso den Abend und die Nacht zu verbringen. Denn für den Sonntag, meldete er bereits den Besuch eines Fußballspieles an.
„Warst du im Zentrum?“
Ich nickte. „Ich traf Ryan im Restaurant. Er ist immer noch der Sicherheitschef.“
„Hast du die Zeit dort mit Derek verbracht?“, fragte Gunnar, ohne  weiter auf meine Aussage einzugehen.
„Ja.“
„Gefickt?“ Nun grinste er.
Ich räusperte mich und legte die Stirn in Falten. „Ja. So la, la.“
„Kann er, oder will er nicht? Oder was?“
„Nein. Nein!“, wehrte ich ab. „Es lag nicht an ihm.“
„Ahhhh. Ich verstehe. Du hattest wieder einmal keine Lust.“
„Ja und?“, rechtfertigte ich mich.
„Nichts. Umso besser für mich.“ Gunnar lachte, nahm mich in den Arm und drückte mich an sich mit einem festen Kuss auf die Wange.
Nun wurde seine Tonart zarter. Er sah mich liebevoll an und zwinkerte mir mit beiden Augen zu. „Ich liebe dich!“
Wie hätte ICH in diesem Augenblick zurück fragen können, ob ER (mit Alexa) gefickt hatte? So wie so stand dies außer Zweifel. Also, warum noch nach etwas fragen, worauf ich ohnehin die Antwort bereits kannte?

Alexa kam dann doch noch für ein, zwei Stunden, an diesem Abend vorbei. Es wurde gescherzt, gelacht und über die vergangenen Tage und deren Erlebnisse erzählt.
„Wie wäre es, wenn ich mir auch einen Lover zulege, wenn du mich alleine lässt?“, sagte Alexa zum Spaß und sah Gunnar an.
Gunnar jedoch schien dies nicht wirklich witzig zu finden und antwortete prompt: „Tue das, und du bist draußen.“ Die perplexe Alexa nicht weiter beachtend, wechselte er fluchs das Thema. Warf ihr nur noch einen stechenden, kurzen Blick entgegen und schäkerte mit mir, als ob nichts weiter gewesen wäre. Als hätte sie nie eine Frage gestellt.
Wow! Was für ein direktes, kurzes, Punkt genaues, endgültiges und besiegeltes Statement von ihm. Was mich doch einigermaßen erstaunte. Gunnar wusste offensichtlich doch, was er wollte. Dachte ich mir so und lächelte vor mich hin.......

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Mond im Skorpion und wie konnte es anders sein, fickte Gunnar mit mir am Abend und am Morgen. Hhhhuuu! Das waren heiße Intermezzos und....ich war glücklich mit ihm!
Ohnehin waren wir Gestern überaus spät zu Bett gegangen. Hatten, nach Alexas Besuch, noch ewig über politische Themen diskutiert.

Die gezähmte Frau
Man/frau hat sicherlich den Namenswechsel bemerkt. Denn ich finde, ich verdiene die Bezeichnung „wild“ nicht mehr. Gunnar hat mich „gezähmt“. Was außer Frage steht! Und nicht zuletzt diese beschissene Krankheit, wegen der ich nun in der Tat nicht mehr viel unternehmen kann. Es gibt keine Reisen mehr von Mann zu Mann, wie früher. Überdies fehlt mir der Sinn dafür, mich überall und jedem hinzugeben, der mir nur annähernd gefällt. So wie so bin ich es über und leid mich wie eine Hure zu verkaufen. Gleichwohl ich es damals als spaßig ansah, im Tageshythmus von einem zum anderen zu ziehen. 
Indem ich meine kleinen und großen Liaisons beschrieb, ist schließlich mein Tagebuch-dieser Blog und mein Buch entstanden.