Dienstag, 14. Juli 2015

Nicht nur ein Nachmittag mit Alexa - Oder: „Gunnar und die Frauen“



Gunnar pendelte zwischen mir und dem Büro hin und her. Mein Vater, mit welchen er telefonierte, hatte auch mit mir etwas zu besprechen. Jedoch nicht nur deshalb kam er herüber. Er sorgte sich offenbar um mich und fragte deshalb immer wieder, wie es mir gehe. Liebkoste und drückte mich. Stich mir übers Haar. „Alles ist gut.“

Nun, zum Lunch jedenfalls, wo ich dachte, wir beide speisen allein, brachte er Alexa mit. Ich verwehrte mich dagegen und weigerte mich, mit ihr an einem Tisch zu sitzen.
Gunnar überredetet mich schlussendlich, es doch zu tun. „Sei nicht albern.“

Zu allem Überfluss, und womöglich war dies sog geplant, damit ich mich vielleicht doch an sie gewöhne, entließ sie Gunnar des Nachmittags aus dem Getümmel der  Arbeitswelt, damit sie mit mir reden konnte.
Es ist ihm offenbar überaus wichtig, dass wir beide uns verstehen. Hingegen ICH mich beharrlich und recht zickig weigerte, ihr zu zuhören. Oder sie überhaupt in meiner Nähe zu lassen.
Gunnar hatte sie in unser Apartment gebeten mit den Worten: “Du bist doch hier ebenso zu Hause wie wir und immer willkommen.“, was mich schon einigermaßen verwunderte.
Zu allem Überfluss gestattete er ihr, sich neben mich auf die Couch zusetzen. Bot es ihr sogar an.
Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte das Apartment umgehend verlassen. Nur, warum sollte ICH MICH aus meinem Heim vertreiben lassen, wenn sie, oder Gunnar beschlossen hatten, Alexa zu meiner besten Freundin zu machen.
So versuchte ich mich eben NICHT mit ihr zu unterhalten und sah fern. Während sie eine Unterhaltung zwischen uns anstrebte, indem sie , mehr oder weniger munter, drauf los plauderte, was ich nicht wirklich zuließ. Zwischendurch stellte sie mit ab und an eine Frage, worauf ich mitnichten gewillt war zu antworten, alldieweil ich mich genötigt dazu fühlte, es aber schlussendlich doch zuweilen tag. Wenn auch widerwillig. Und ich bemerkte, dass es auch ihr unangenehm war.

Am Ende saßen wir (mehr oder weniger friedlich) beide nebeneinander auf der Couch und sahen fern bis.....ihr iPhone läutete und sie am Ende ging.

Im Nachhinein hatte ich ein schlechtes Gewissen. Hatte ich ihr etwa Unrecht getan. Oder hatte es ihr Gunnar aufgetragen, mit mir Freundschaft zu schließen? Was sie womöglich selbst nicht einmal anstrebte? Obgleich die Gründe für unsere Freundschaft, welche sie anführte, doch recht plausibel klangen. Zumindest für den Augenblick.

Gunnar arbeitete bis zehn. War zwischendurch mit dem Wagen weggefahren.
Alexa war mit den anderen im Büro.
Zum Dinner sah ich sie erneut.
Was hatte Gunnar genau genommen vor? Uns Zwangs Weise zu ver-freundschaften? Obgleich ich doch wusste, dass sie es am liebsten hätte, wenn sie von Gunnar einen Ehering bekäme. Denn sie gestand es mir in ihrem übereifrigen Erzählungsfieber.
Ich desillusionierte sie. Erwähnte Lara und andere Gespielinnen, die er über Jahre fickte und nie wirklich etwas für sie empfand. Oder ausschließlich im Moment.
Er würde sie doch lieben!!!
„Ja! Natürlich doch. Im Augenblick.“......du dumme Gans!
„Nein. Nein.“, monierte sie. Das würde VIEL tiefer gehen. Was mir offenkundig entgangen wäre und signalisieren sollte, dass noch weiterhin mit ihr zu rechnen sei.
WAS erwartete diese Kuh eigentlich von mir????? Das ich sie in mein Leben integriere? (Wie Gunnar es sich aller Wahrscheinlichkeit nach wünscht). Was für ein Absurdum. Man stelle sich vor, ich würde jede von Gunnars Gespielinnen als innige Freundin in meiner Nähe dulden. Nein! Es verlangt mich nicht nach Gesellschaft von anderen Frauen, die mit meinen Mann ficken und zudem noch meine Vertraute zu seien gedenken.
Zudem besaß sie doch in der Tat die Impertinenz zu fragen, wo ICH am Sonntag gewesen war.
WAS, in aller Welt, ging bitteschön SIE das an????????
Selbstredend antwortete ich nicht darauf.

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Nun, ich beklagte mich nicht weiter und....nahm hin.
Nichtsdestotrotz missbilligte ich Gunnars, oder auch Alexas Verhalten.
WAS sollte das?
Gunnar begründete es mit einem überheblichen Lächeln. „Ist es nicht schön, wenn wir alle zusammen essen?“ Anscheinend gefällt es ihm tatsächlich SO!

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Als Gunnar dann endlich bei mir war, war er erschöpft. Aber offensichtlich nicht zu erschöpft. Denn er holte Alexa tatsächlich zu uns herüber.
Die Scharade ging weiter.
Wir saßen gemeinsam auf der Couch, tranken Wein und redeten, als wäre dies so völlig normal. Allerdings war nur Gunnar der Ungezwungene. Und beiden merkte man nach wie vor an, dass uns dergleichen Situationen unangenehm waren. Gleichwohl sie mir bekannt waren, vermochte ich mich dennoch nicht an sie zu gewöhnen. Alexa hingegen war in dieser Hinsichte vermutlich noch unerfahren(er als ich).
Ich durfte mir einen Film aussuchen und wir sahen gemeinsam fern.
Und als wäre dies nicht schon genug ALEXA für mich an diesem Tag gewesen, verbrachte sie ebenfalls noch die gesamte Nacht in unseren Bett.
Ich hatte es anfangs nicht bemerkt. Weil sie sich genau genommen mit Küsschen recht und linkst von uns verabschiedete hatte. Nur Gunnar muss sie wieder zu uns gebracht haben. Denn als ich heute Morgen aufwachte, lag sie mit uns im Bett. An der anderen Seite meines Ehemannes.
Und damit war es immer noch nicht genug der Unzumutbarkeiten. Alexa war gerade in ihr Apartment gegangen, um sich zu duschen und für den Tag zu stylen.
„Ich gehe mal kurz zu ihr hinüber.“, sagte er noch vor dem Frühstück, als ich so im Badezimmer vor dem Spiegel stand und mein make up auftrug.
Aus dem KURZ, wurde LANG.....und ein Fick, mit allem drum und dran.
Und nein, wie zu vermuten ist, war auch DAS nicht das Ende der Dreistigkeit. Im Anschluss frühstückte sie, so ganz selbstverständlich, mit uns.

Natürlich versuchte ich Gunnar zur Rede zu stellen. Doch DER amüsierte sich nur sichtlich, wie gut wir beide so allmählich harmonieren würden. „Nicht aufgeben. Es wird besser.“
„Für wen? Für dich? Warum mutest du uns das zu?“
„WAS?“
Für Gunnar schien dies alles in der Tat vollends normal zu sein. Und er erfreute sich beinahe wie ein Kind daran, wie unser beider, insbesonder mein, Widerwille brach. Denn seine Hoffnung gipfelten tatsächlich in einer innigen Freundschaft zwischen seiner Geliebten und mir.
Eigentlich hätte ich fassungslos sein müssen. Jedoch kannte ich dieses Spiel bereits. Gunnar erwartete schon oft von mir, seine Mätressen zu mögen und mit ihnen gut Freund zu sein. Ich erinnere an Elena. Das porzellanerne Model. An seine Ex-Freundin aus Sekten Tagen, die urplötzlich bei uns auftauchte und mit welcher er wieder zu ficken begann. Wenn auch nur vorübergehend. Oder Malika und noch andere asiatische Frauen. Nicht zuletzt Lara, die ebenfalls neben uns eingezogen war und noch viele andere.......

Also. WAS wäre zu empfehlen, wie ich mich weiterhin verhalten soll?
Anzunehmen ist, dass ich Gunnars Rat folge leisten werde, wenn auch widerwillig, und „meine Einstellung zur Situation ändere“, weil es mir sicherlich BESSER tut. (Ha, ha! Das ich nicht lache!) Nur WIE ist die Frage. Sollte ICH jetzt (doch!) mit Alexa reden?
Ich bin in der Tat nicht der Mensch für Heucheleien.