Freitag, 3. Juli 2015

Bis heute Abend, Schatz!



Gunnar ist auf Geschäftsreise. Meines Vaters Firma hat ihn nach Kopenhagen beordert, um sich dort nicht nur persönlich vorzustellen, sondern ebenso um einige Aufgaben zu erledigen. Zum Glück (für Gunnar) wird er heute Abend zurück sein.
Alexas Gegenwart war auf diese Reise glücklicher Weise nicht von Nöten. Sie ist im Büro, sortiert Akten und richtet sich ein. Hat jedoch ebenfalls bereits einiges zu tippen. Schriftstücke zu verfassen. Korrespondenz zu erledigen. Was man als Assistentin eben so zu tun hat.
Die beiden waren bereits gestern Abend bis in den späten Abend hinein zu Gange. Mit ihrem Job selbstverständlich. Gefickt wurde später.
„Ah! Du bist noch auf?“, fragte mich Gunnar, als er so gegen halb eins von Alexas Apartment in unseres kam. Selbstredend hatte er zwischendurch einmal nach mir gesehen. Auch Alexa scheint offenen Zugang zu unserem Apartment zu genießen. Lugt sie doch oft, wenn auch ein wenig verlegend grinsend, hinter Gunnars body hervor, oder bleib höflicher Weise betreten in der geöffneten Tür stehen.

Wir gingen sogleich zu Bett, nachdem Gunnar (endlich!!!) bei mir war. Ohnehin war es viel zu spät gewesen. Genau genommen hätte ich viel früher schlafen müssen. Aber wie gewöhnlich blieb ich an irgendeiner Biegung der Glasfaser des world wide web hängen und fand, wie so oft, kein Ende.
Ich war erschöpft und schmiegte mich letztendlich an meinen Ehemann.
„Und?“, begann ich zu fragen. Was ich genau genommen nicht w(s)ollte und besser hätte lassen sollen. Alldieweil ich es ohnehin schon ahnte. „Gefickt?“
Gunnar holte einen tiefen Atemzug und räusperte sich. Ich hörte, wie er geräuschvoll atmete. Seine Antwort ließ einige Minuten auf sich warten.
„Was?“, fragte ich ob der Zögerlichkeit, die er an Tag, nein, an die Nacht legte. Meine Frage nervte ihn. Was mir durchaus bewusst gewesen war.
Erneutes auffälliges, tiefes Atmen...oder Schnaufen. Er nickte. „Ja.“
Aber sogleich eine Wende!
Gunnar grinste mich an. „Wieso? Hast du Lust?“
„Nein.“, antwortete ich und schloss die Augen.

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Alles in allem scheint Gunnars lazy life vorbei zu sein. Gleichwohl er sich seine Freuden und Vergnügungen (so nebenbei) gewiss nicht nehmen lässt. Dennoch stöhnte er gestern angesichts eines Jobs, welcher ihm erstmalig beinahe zwanzig Stunden am Tag in Anspruch nahm. Nun, dieser Job birgt eine Menge Verantwortung, Zeit und Reisen. Aber ich vermute, dessen war er sich sicherlich bewusst, als er diese Tätigkeit antrat. Zudem nehme ich gleichermaßen an, dass mein Vater mit ihm darüber sprach, dass er als Boss engagiert, stets ein Vorbild und wenn möglich immer vor Ort zu sein hat. So gänzlich nach deutscher Manier und deutschem Konw how.

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Heute Morgen wurde ich nicht von Gunnar und den Vorbereitungen zu seiner Abreise geweckt. Nein! Es waren Bauarbeiten!!! Welche mich aus dem Schlaf rissen.
Ich fluchte und schimpfte. Gunnar beruhigte mich noch bevor er ging. „Du kannst es doch nicht ändern. Reg sich nicht auf Rea. Das hat doch keinen Sinn. Du schadest dir nur.“ 
Er verabschiedete sich mit einem innigen Kuss voller Leidenschaft, lächelte und gab mir seine Kaffeetasse in die Hand. „Bis heute Abend Schatz.“