Dienstag, 21. Juli 2015

Aktiv und passiv



Ich fuhr zum Lunch ins Zentrum. Besprach mit Thomas meinen Geburtstag, oder besser eben Nichtgeburtstag. Traf mich dort mit Derek und war glücklich damit. In jedem Fall war es angenehmer, als mit Alexa an einem Tisch sitzen zu müssen.

Derek hat seinen Dienst im Sicherheits- Team des Zentrums wieder aufgenommen. Gunnar Stiefbruder Taylor jobbt ebenfalls wieder hier.
Joseph ist nun doch und vernünftiger Weise bei Erik geblieben. Und Viggo so wie so.

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Wir spielten noch eine Weile mit unserer Leidenschaft und unserem Verlangen nacheinander. Derek und ich. Gingen dann ein langes Stück spazieren. Eine halbe Runde um den See. Speisten gemeinsam, redeten und hatte Freude an und miteinander und zum Abschluss, nicht das Derek etwa darauf bestanden hätte, gipfelte unser Zusammensein in einem kurzen, euphorischen Ineinander, welches mir für einige Sekunden, nein, es müssen Minuten gewesen sein, die Sinne schwinden ließen, alldieweil ich mich ihm in diesem Augenblick mit jeder Faser meines Körpers vollends hingab. Es war ein schneller und hastig erreichter Orgasmus. Bei uns beiden. In diesem Fall, wurde nicht gespielt. Ohnedies pochte in meinem Hinterkopf der Gedanke des rasch nach Hause fahren Müssens. Trotz alledem vermochte ich....zu genießen.

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Ich kam verhältnismäßig spät zurück in unser Stockholmer Apartment. Als ich dort ankam, war niemand zugegen. Das konnte nur bedeuten, dass man noch arbeitete, oder Gunnar bei Alexa war.
Ich läutete. Sie öffnete und Gunnar bat mich herein, was ich nur widerwillig tat.
Einen Schritt nach dem anderen setzte ich meine Füße voreinander. Und es waren minimale Abstände dazwischen. Zentimeter vielleicht. Bruchteile von Sekunden blieb ich immer wieder kurz stehen und sah mich um.
Alexas Apartment war ein wenig kleiner wie das Unsere. Aber dennoch gut im Schnitt und sie hatte es in asiatischem Flair mit markanten und originellen Accessoires ausgeschmückt. Nicht ZU pompös, kitschig oder überladen. Doch eher reizvoll und hübsch anzusehen. Eine Wohlfühlzone für Gunnar,.....vermochte ich mir durchaus gut vorzustellen.
„Setzt dich doch.“, sagte Gunnar zu mir und wies mit seiner Hand auf den Platz neben dem Seinen.
Ich war unentschlossen. Zögerte. Meine Augen huschten unruhig hin und her und mein Atem ging stoßweise.
„Du hast doch nichts dagegen Alexa. Oder?“, fragte er höflicherweise  seine Mätresse um Erlaubnis. Schließlich war es ihr Apartment (welches von uns bezahlt wird).
„Nein. Natürlich nicht.“, antwortete sie umgehen und ihr Ton hatte einen Anflug von Süffisanz, den ich beflissen überhörte und mich behutsam auf dem Platz neben Gunnar nieder ließ. Alexa setzte sich an Gunnars andere Seite.
„Warst du im Zentrum?“, fragte mich Gunnar.
Ich nickte.
„Mit Derek?“
„Anfangs war ich bei Thomas um meinen Geburtstag zu besprechen.“, begann ich, um von Derek abzulenken. „Und ja. Etwas später traf ich mich gleichwohl mit Derek. Wir gingen ein langes Stück spazieren und speisten miteinander.“
„Gefickt?“, fragte Gunnar grinsend. Genau so, wie ICH es zu tun pflegte, wenn ER von wer weiß woher kam.
Ich presse die Lippen aufeinander und nickte erneut mit einem Schuld bewussten Blick. Gerade so, als hätte ICH eine Ungehörigkeit begangen. Nur, WARUM um der Götter Willen, fühlte ICH mich schuldig?
Würde Gunnar nicht wieder und wieder mit anderen Frauen........würde auch ich keinen einzigen Gedanken an andere Männer verschwenden.

So saßen wir nun zu dritt einträchtig nebeneinander und sahen gemeinsam eine Zeit lang fern. Gunnar hatte seine Arme um uns beide gelegt und küsste Alexa und mich abwechselnd. Was ihn offensichtlich anturnte. Denn, die Küsse mit ihr, und auch mit mir, schienen immer leidenschaftlicher zu werden, bis er sich ausschließlich Alexa zu wand und sie, im wahrsten Sinne des Wortes, nieder knutschte. Am Ende rutschen sie von der Couch und lagen am Boden. Gunnar über ihr. Er schob hektisch ihr Kleid nach oben und riss ihr den Slip herunter. Im Gegenzug öffnete Alexa klirrend Gunnars Gürtelschnalle und „ratsch“ den Reißverschluss seiner Hose. Nun zog sich Gunnar behände die Hose über sein Hinterteil, sodass ich seinen nackten Po sehen konnte. Er nestelte mit seiner linken Hand zwischen Alexas Beinen herum und „schwupp“, war sein erigierter Penis in sie hinein geflutscht.
Sie stöhnte. Er stieß.

Warum tat er das? Um es mir heim zu zahlen? Um sich wegen meines Vergehens mit Derek zu revanchieren? Was sollte das? Wieso musste ich das jetzt mit ansehen? Hätten sie nicht schon ficken können bevor ich kam?  Gunnar wusste doch ganz genau, dass mich Derartiges verletzte und erboste.
Ich blieb wie angewurzelt sitzen und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm es mir war den beiden zusehen zu müssen. Versuchte, es mehr oder weniger, gelassen zu nehmen. So wie Gunnar es stets anriet.

Nach diesem intimen Intermezzo gingen die beide kurz duschen, zogen ihre Kleidung über und schickten sich an das Apartment zu verlassen.
„Komm wir gehen zu uns. Das Bett ist größer.“, sagte Gunnar ungerührt, als wäre das gerade Geschehene das Normalste dieser Welt und knöpfte sein Hemd mehr oder weniger leschär zu. Aus seinen Worten folgerte ich, dass Alexa erneut in unserem Bett und wir wieder zu dritt schliefen.
„Ist es nicht noch zu früh für euch zum schlafen Gehen?“
„Nein.“, sagte Gunnar ernst. „Ich bin müde. Alexa und du sicher ebenso. Außerdem müssen wir Morgen in aller Frühe aufstehen. Ich werde dich zum Arzt begleiten.“
Ich zwinkerte Gunnar mit beiden Augen dankend zu. In der Tat war ich erleichtert, dass er mit mir kam. Denn es sollte besprochen werden, welche Untersuchung es bezüglich meines Herzens geben würde. Zudem war Blut von Nöten, welches man  mir im Voraus abzapfen wollte. Infolgedessen gingen wir drei, gemeinsam, verhältnismäßig früh zu Bett.
Genau genommen dachte ich nicht wirklich sogleich schlafen zu können. Denn ich hatte mich schon einigermaßen erbost, sodass mein Herz auf Grund des Adrienaliausstoßes noch immer fühlbar hämmerte. Dennoch überkam mich der Schlaf dann doch recht zügig und ich sank, meinen Körper an Gunnars linke Seite pressend, in einen eher unruhigen Schlummer.

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Nun, als Ergebnis des heutigen Arztbesuches weiß ich jetzt zumindest, dass ich mich am kommenden Montag um 8.30 Uhr im Spital in der Funktionsdiagnostik (bedeutet es wohl in etwa übersetzt) einzufinden habe, wo mir etwas (??) gespritzt, und ein Stress-Herz-Echo gemacht werden soll. Gunnar wird mich auch dorthin begleiten.

Genau DAS ist es, was mich so derart stresst! Die Arztbesuche!
Kann man mich nicht schlicht und einfach in Ruhe lassen???