Sonntag, 5. Juli 2015

Des einen Freude, des anderen Leid



Ich nahm mir Zeit um mich her zu richten, als Gunnar und Alexa (in guten Einvernehmen (??!)  - mit mir) gegangen waren und.......rief Jason an.
(Ja. Jason. Ich weiß. Er ist verheiratet. Ich ebenso. Vielleicht gerade deshalb. In jedem Fall war mir....nach IHM.)
„.....und was sag’ ich meiner Frau, wo ich hingehe?“
Eine Frage zu viel – für mich. Ich legte auf.
Also wendete ich mich an Derek. Der selbstverständlich Zeit für mich hatte.
Ich fuhr zum Zentrum. Besuchte Thomas kurz und nahm MEIN kleines Häuschen am See wieder in Besitz! Stellte die Tasche ab, sah mich genüsslich um und ging dann zum Restaurant, wo ich, erstaunlicher Weise, von allen mit Wohlwollen und freundlich nickend begrüßt wurde. Überhaupt fühlte ich diese angenehme Atmosphäre, wie sie zu Beginn des Zentrums herrschte. Ich fühlte mich wohl in diesem, ehemals meinem Restaurant. Lies mir meine Lieblingsspeisen servieren und wartete auf Derek, welchen ich nur wenig später zur Tür des Restaurants herein spazieren sah. Er strahlte vor Freude. Seine Garderobe war drei B. Nun ja. Für den Sommer. Ein Körper betontes, hellbraunes Muskelshirt mit dazu passenden Cargoshorts samt Sportschuhen.
Derek kam auf mich zu. Begrüßte mich freudig mit einem Kuss auf die Wange und setzte sich mir gegenüber.
Wir speisten noch gemeinsam zu Ende und gingen dann zum Haus. Auf den Weg dorthin, trafen wir Jason. Mit Frau und Kindern...selbstredend.
Ich sah Jason direkt ins Gesicht (Nur ihm!) Beachtete seinen Anhang nicht und grüßte freundlich. „Hallo Jason. Schön dich zu sehen.“
Genau genommen war diese Situation jedoch äußerst misslich. Für alle beteiligten.
Derek runzelte ein wenig die Stirn. Sah Jason an, dann mich und grüßte. Er konnte natürlich nicht wissen, was meinem speziellen Unterton vorausgegangen war. Jason hingegen fixierte Derek mit seinem Blick und einen Moment lang dache man, er wolle ihn durchbohren. Nach einigen Sekunden des Beschnupperns und Revier Absteckens, vielleicht auch der Akzeptanz, setze er jedoch ein eher gekünsteltes Lächeln auf und grüßte zurück. Aus den Augen seiner Frau sprang Zorn und ich hörte, als wir weiter gegangen waren, wie sie sich lauthals darüber beschwerte, dass ich sie unbeachtet ließ. Ich selbst, um ganz ehrlich zu sein, kam mir während dieser Begegnung beinahe wie eine Dirne vor. Hatte der Eine keine Zeit, hatte sie der Andere.
Nun, womöglich lag dies gleichwohl an diesem Ort und seiner jüngsten Vergangenheit. Zumindest hatte ICH die Wahl! Was mir doch letztendlich ein wenig  Selbstvertrauen geben sollte. (Gab es aber nicht...wirklich.)
Andererseits war es mein gutes Recht, Gleiches mit Gleichen zu vergelten. Wenn mein Ehemann schon so offen und selbstverständlich mit mehreren Frauen gleichzeitig umging.
Männer fühlten sich sicherlich NICHT als Huren! Warum also ICH/wir Frauen???
Ich warf meine Bedenken und Schuldgefühle über Bord. Was (m)ein Mann kann, kann ICH schon längst! Basta!
....und natürlich schlief ich mit Derek. Noch am gestrigen Abend und ebenso heute früh.