Samstag, 9. November 2013

Die Kunst der Materialisation – Vom Gedanken zur Materie



Unbewusstes Denken führt erstaunlicher und angenehmer Weise zum Ziel. Materialisiert sich beinahe spielerisch leicht.
Wenn man unverkrampften Seins denkt.
Lächeln, und den Gedanken schlicht und einfach ....gehen-lassen....

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Gunnar war nicht bei mir geblieben.
Er hätte in meinem Zimmer im Hospital schlafen können. Wie bereits schon einmal.
Allerdings war ich nicht so kühn gewesen zu erwarten, dass er diesem, meinem  geheimen Wunsch entspräche. Einem Begehren, welches ich nicht mit dem Klang meiner Stimme geäußert hatte. Ausschließlich meine sehnsüchtigen Augen hätten es ihm  verraten müssen. Und wenn nicht DIE, dann meine Gedanken.
Nun. Er hatte mich dort hin gebracht und war gegangen.
Kam mich indes am Nachmittag noch einmal besuchen. Kurz bevor die „giftige Spritze“ mich ereilte. Rief am Abend an, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen und holte mich am nächsten Morgen gegen neun Uhr dort ab.

Die Zwischen-Zeit war mit beinahe zu vielen Aktivitäten gefüllt, die ich mir genau genommen ins geheim gewünscht hatte (damit die Zeit rascher vergeht), aber andererseits nicht dachte, das sie wahr würden.
In jedem Fall wünschte ich mir reibungslose Einstiche zum Blut entnehmen und um die Flexüle zu legen. Des Weiteren, die kaum fühlbare Infusion und eine Wahrnehmung der Zeit, die mir vorspiegelte an mir vorüber zu fliegen, wie ein Vogel auf den Schwingen des dynamisch sausenden Windes.
Die mögliche Gegenwart angenehmer Personen, welche ich unter Umständen dort kennen lernen würde, erwog ich ebenso.
Es war ausschließlich ein Gedanke gewesen, welchen ich auf der Fahrt ins Hospital und bereits am vorherigen Abend lächelnd, und als unwahrscheinlich beiseite geschoben hatte. Aber erstaunlicher Weise kam es genau so.

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Ich bestand dieses Mal nicht auf einem Einzelzimmer, wie ich es als Privatpatientin von Rechtswegen hätte tun können. Lehnte jedoch die ersten beiden Vorschläge (Frauen) ab. Bei der Dritten, die zwar wesentlich älter als ich war, hatte ich ein gutes Gefühl.
Anfangs redeten wir nicht viel. Ich hatte mir lediglich vorgestellt, nachdem die Schwestern (endlich) das Zimmer verlassen hatten, eine ansprechende Konversation genießen zu dürfen. Es fiel mir sogleich ins Auge, dass ihre Regeln des Anstands ähnlich den Meinen waren. Wie angenehm.
Als wir dann so allmählich und zaghaft ins Gespräch kamen, denn ich hatte den Eindruck wir hielten uns beide zurück, bemerkte ich sogleich, dass sie vielseitig interessiert und sehr offen für alles Neue war. Nichts verurteilte, Nichts ablehnte und nicht wertete.
Dann erst, viel später, erfuhr ich, nein, riet ich, dass sie Pädagogin der Oberstufe und Leiterin einer Schule war. Selbst ihr Name ließ eine adlige Herkunft vermuten.
Wie angenehm.
Ihre vorherige Bettnachbarin hatte sich verlegen lassen, weil die akademische Dame offensichtlich des Nachts zu laute Geräusche von sich gab während sie schlief.
Nun, dagegen war ich gewappnet. Die zwei netten Pfleger, welche um meine Gunst buhlten, bedachten mich mit einer Medizin des Schlafens und zwei plastischen Verschlüssen für meine Ohren, welche mir einen gepflegten Schlaf garantierten.

Da ich Rikas Offenheit spürte, hatte ich ein wenig vom „Sehen“ gesprochen. Von Tarot und anderen Welten. Von Chakren und Klängen. Schwingungen.
Sie sah sich als Ältere nicht zwangsläufig als die Lehrende. Selbst wenn sie diesen Beruf innehatte. Schien offensichtlich zu bemerken, dass ich nicht nur flunkerte.
So ließ ich sie am Abend drei Karten ziehen und dann unterhielten wir uns darüber. Ich sagte ihr, was ich in ihrer Aura sah.
„Wie macht man das?“, fragte sie und ich antwortete, dass ich einen guten Lehrer hatte, um mich rasch genug daran zu „erinnern“, was genau genommen bereits seit vielen Jahrtausenden in uns Frauen ruht. Nur dass wir es vergessen mussten, um in dieser Gesellschaft, und einigen der Vorangegangenen zu überleben.
Jedoch um alles vollständig auszuführen, reichte die Zeit nicht mehr aus. Denn sie schien davon zu rennen. Sich zu verflüchtigen.  

Am nächsten Morgen kam die andere Frau. War begeistert. Wollte wissen, was ich an ihrem Körper sah. Offenbar hatte Rika mit ihr darüber gesprochen.
Ich bedaure es sehr, dass ich nicht mehr Zeit und nur noch wenig Gelegenheit dafür hatte, um ihr noch mehr zu sagen, als das, was ich zwischen den eiligen Schritten und Anweisungen der ständig stöhrenden jungen Krankenschwestern tat.
Einerseits war ich durch die Medikation geschwächt. Andererseits durch die ständige Bewegung der Schwestern und Pfleger im Zimmer völlig unkonzentriert. Außerdem schickte man mich noch zum EKG. Und Gunnar war dann bereits im Zimmer, um mich nach Hause zu bringen.
In jedem Fall tauschten wir unsere Handynummern und Mailadressen aus, und ich lud sie ein, mich im Zentrum zu besuchen.