Zu aller erst begrüße ich meine zahlreichen amerikanischen Besucher!
(Obgleich ich zu bezweifeln wage, dass sie tatsächlich am
Inhalt meines Blogs interessiert sind.)
Es kann zuweilen schon unheimlich erscheinen, wenn beinahe
dreißig Amerikaner meinen Blog besuchen, just in DEM Augenblick, in welchen ich
meinen Eintrag tätigte. Was mich in Folge der augenblicklichen politischen Lage
der erneuten Überwachung argwöhnisch stimmt. Aber da ich absolut NICHTS (nicht
einmal die intimsten Geheimnisse) zu verberge suche, scheint es mir offensichtlich
nicht nötig, sich zu fürchten. Sind es jedoch nach wenigen Minuten über
„hundert“ Zugriffe von amerikanischer Seite, jagt mir das dann schon einen Schauer
der Beklemmung über den Rücken. Jedoch glaube ich kaum, dass meine bloße
Erwähnung sie zwingt sich zu erklären.
Nun, alles in allem sind mir die Amerikaner lieber als die
Thailänder, Chinesen oder Malaien. Bei den russisch sprachigen Besuchern bin
ich zwiegespalten. Denn ich weiß, nicht zuletzt durch Wanja, dass sie durchaus
warmherzige und gastfreundliche Menschen sein können.
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Dienstberatung
- Dahl Lundqvist berichtete von „schwarzen Zahlen“ in der
neuerlichen Abrechnung. Was ohne Zweifel überaus erfreulich ist und vor allem
seinen Job als Business-Coach rechtfertigt.
- Keine Verurteilung im „Sekten-Prozess“. Es wäre doch
schließlich niemand wirklich zu Schaden gekommen. Bis auf die Sache der
Notwehr, die auf mein Konto ginge. Was jedoch durchaus gerechtfertigter Natur
gewesen sei. Man würde nicht gegen uns klagen
oder die Entscheidung anfechten wollen. In diesem Fall, bewahren WIR doch im
Gegenzug besser Stillschweigen darüber, dass ein geschäftlicher Schaden des
Zentrums als Unternehmen entstanden ist.
- Des Weiteren wurde noch über Bestellungen und personelle
Fragen diskutiert. Über Klagen und Fragen der Gäste. Usw...
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Nach dem Lunch sprachen wir noch einmal über Svens Geburthag
und ich stellte in Aussicht, gleichwohl ich Gunnar nicht gedachte zu begleiten,
dass ich es mir möglicherweise doch noch überlegen könnte, und später zu ihnen
stöße. In diesem Zusammenhang erkundigte ich mich noch einmal nach Svens
Adresse.
Den restlichen Nachmittag verbrachte ich mit Christine,
Gunnar, Thomas und Dahl Lindqvist im Office.
Christine erwähnte das familiäre Geburtstagsfest am
Wochenende. Man wolle wenigstens gemeinsam speisen. Erik, Kurt, Gunnar, seine
Geschwister, ich und Emilia seien dazu eingeladen.
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Gunnar verließ mich gegen sechs.
Eine kurze Zeit der Unentschlossenheit folgte, in der ich
die verschiedensten Szenarien durchdachte, die mir zur Verfügung standen und
aus welchen ich hätte wählen können.
Mir war nach etwas „Außergewöhnlichem“ zumute. Stellte ich
fest. Zudem suchte ich nach Zerstreuung, um den Drei-Tage-Count-down bis zu
meinem Aufenthalt im Hospital zu vergessen. In diesem Fall fiel mir zu aller
erst Jason Anekelea ein. Die perfekte Ablenkung.
Aber ficken konnte und wollte ich nicht. Dann vielleicht
Paul. Oder Sarah?
Nichts und niemand schienen meiner momentanen Laune gerecht
zu werden.
Wanja? Nein! Besser nicht. Wäre er jetzt hier, würde er
mich mit Sicherheit „entführen“.
Dann der spontane und zügige Entschluss doch noch zu Troels
zu fahren. Welcher sich jedoch noch im Büro befand, wie ich erfuhr, als ich ihn
noch während der Fahrt anrief. Infolgedessen begab ich mich dorthin und wartete
dort auf ihn, bis er seine Arbeit beendet hatte und wir gemeinsam zu Abend
speisen konnten.
Im Anschluss sahen wir in Troels Wohnung fern. Ich hatte
diese Horror-Serie mitgenommen, die mir nun so allmählich doch nicht mehr ZU
gruselig erschien. Eher spannend und ich wollte wissen, wie sich die Ereignisse
entwickeln. Troels räusperte sich und zog die Augenbrauen nach oben. „Okay.
Wenn du magst.“, sagte er grinsend und verwundert. „Ist doch gar nicht dein
Genre.“
Ich dachte ständig daran Gunnar anzurufen. Ihn doch noch zu
suchen und zu ihm zu gehen. Aber wozu? Um ihn und die meisten der Anderen
betrunken vorzufinden. Die bloße Vorstellung solch eines Szenarios erzeugte nur
Ekel in mir.
Selbst Troels bat ich nicht zu trinken und zudem ebenso
wenig zu rauchen. Ich vermag diese Geruchskombination noch immer nicht wirklich
zu tolerieren.
Und obgleich ich Bedenken hatte, blieb ich die Nacht über
bei Troels.
Heute Morgen erneut Troels Anruf im Büro und die Bitte um
eine Stunde, die er gedachte dort später zu erscheinen.
Ich duschte, während Troels das Frühstück zubereitete. Wir
begannen gemeinsam zu speisen und ich bemerkte, wie eine gewissen Unruhe begann
sich meiner zu bemächtigten, die mir sagte: Fahre los! JETZT!
Gedacht. Getan.
Ich stand auf, küsste Troels auf die Stirn und bat ihn um
Verzeihung. Nahm meine Sachen, lief eilig zu meinem Wagen und fuhr zurück zum
Zentrum. Stellte den Wagen in die Garage und ging ins Restaurant.
Kaum das ich eine viertel Stunde dort saß, kam diese Alicia,
mit welcher Gunnar gestern Abend zu seines Bruders Geburtstag aufgebrochen war,
zur Tür herein, sah kurz in meine Richtung und schien zu grinsen. Setzte sich
dann an einen Tisch, ein Stück weit weg von dem meinen und bestellte.
Nur wenig später kam Gunnar eiligen Schrittes durch die Tür
und direkt auf mich zu. Küsste mich erleichtert lächelnd und setzte sich.
Im ersten Augenblick war ich selbstredend erleichtert und über
glücklich ihn zu sehen und vor allem, dass ich die richtige Entscheidung
getroffen hatte, Troels frühzeitiger zu verlassen. Dann jedoch entwickelte sich
ein Streit zwischen uns, welcher nicht mehr zu stoppen war, und es ging vordergründig
um diese Alicia.
Wo hast du übernachtet? Mit wem warst du zusammen? Mit ihr
etwa? Hast du sie gefickt? Waren meine Fragen und meine Stimme wurde immer
lauter. Gunnar beschwichtigte mich. Ich möge doch bitte Ruhe bewahren. Es sei
nichts geschehen außer trinken, feiern und tanzen. Er fragte, warum ich nicht
doch noch gekommen sei.
„Warum setzt du dich nicht zu ihr!“, war meine trotzige
Antwort gewesen, nachdem die Bilder von Gunnar und Alicia beim ficken in meinem
Kopf tanzten.
Gunnar hielt einen kurzen Augenblick inne und ich sah, wie
sich die Muskeln in seinen Wangen bewegten. Er fixierte mich mit seinen Augen.
Stand dann abrupt auf und ging tatsächlich zu dieser Alicia zurück.
Wie konnte er es wagen?!
Ich sah wie sie diskutierten.
Dann kam er zurück an meinen Tisch.
„Alicia sagte, du hättest es nicht so gemeint.“
Was gedachte er mir damit zu vermitteln? Das da nichts
zwischen ihnen gewesen, und sie auf meiner Seite war?
Als ich diese Worte hörte, schäumte ich vor Wut über und
brüllte ihn an, dass er verwinden solle. Was er tat. Ebenso wütend ging er
zurück zu Alicias Tisch und setzte sich zu ihr.
Als ich das Restaurant verließ, sahen wir uns beide nicht
einmal an.
Auf dem Rückweg zum Haus rief ich Troels an. Der
offensichtlich mitten in einer Besprechung war und nur sporadisch antworten
konnte. Ich verabredete mich mit ihm zum Lunch.
Gunnar wird sicherlich gegenwärtig im Office weilen.
Zumindest vermute ich das. Oder auch nicht.
Was weiß ICH schon?