Dienstag, 3. März 2015

Alles ständig verändernd, schreitet die Zeit rasant voran



Unsere Namensänderung ist besiegelt. Wir beide, Gunnar und ich, tragen ab jetzt den Namen Sølgård-Blanc. Was uns auf irgendeine Weise noch näher zueinander bringt.

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Was für ein strapaziöser Tag das gestern war.
Dann noch der Anruf meiner Mutter. In welchem sie mir, wie stets, die Schuld für alles gab. Das Vater bedroht wird. Er meinetwegen Repressalien zu erleiden hätte. Ich ihnen wieder einmal Schwierigkeiten machen würde, wie immer und das, nachdem sie sich mir erneut voller Zuversicht (sie hätte besser „Erwartungen sagen sollen)  zugewandt hätten. Sogar bereits gewesen wären, mich in jeglicher Hinsicht zu unterstützen.
„Warum gibst du nicht nach und heiratest den Russen? Damit endlich Frieden einkehrt.“
Ach was? Jetzt, mit einem Mal, war sie FÜR Wanja. Wo sie vor einigen Jahren doch so vehement dagegen gearbeitet hatte. Womöglich entsprang ihr Sinneswandel auch dem Wissen um Wanjas Bankkonten.
„Es ist kein Russe! Mutter. Er ist Ukrainer.“
Sie reagiert nicht auf meinen Einwand und lud mehr und mehr Last auf meine Schultern. „Dein Vater hat sich deinetwegen so viel gesorgt, dass er kaum in den Schlaf gekommen ist.“
Floskeln!

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- Wanja ist in Österreich. Sendet mir unablässig SMS’n. „Überlege es dir.“ „Denk’ darüber nach!“ „Ich liebe dich!“ „Verlass diesen Betrüger. Tue es für mich.“ Ect.
- Endlich!!! Eine Nachricht von Kevin. Wie erleichternd von ihm zu hören!!! Es geht ihm gut und er wohnt mit seinem Sohn in der Nähe seiner Schwiegereltern. Wie passend für ihn. Sonst....keine weiteren Nettigkeiten.
- Troels fragte wiederholt nach einem Lunch oder Dinner zu zweit. Ich ließ ihn weiterhin im Unklaren darüber, ob ich womöglich irgendwann einmal zusage oder nicht und gab ihm zu verstehen, dass ich derzeit andere Probleme zu bewältigen habe.

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Da das Zentrum nun nicht mehr in unserem (meinem) Besitz ist, wohin sollten Marie und Henrik zurückkehren? Marie wird so wie so lieber in New Orleans bleiben wollen. Und da sich Gunnar nach seinen Kindern sehnt, die genau genommen auch dorthin gehören, bahnt sich womöglich eine Reise an. Doch zuvor ist ein Tag und eine Nacht im Hospital zu überstehen. Gunnar wird mich begleiten. Gleich anschließend der endgültige Umzug in die Stockholmer Wohnung, die Gunnar für uns auserkoren hat.

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Gunnar ist seit seiner Rückkehr aus Stockholm die gesamte Zeit über, bis hier her, bei mir gewesen. Was ich am gestrigen Abend mit Verlangen nach ihm und Leidenschaft honorierte.
Doch zuvor hatte ich ihm scherzend die Frage gestellt: „Und? Willst du heute nicht wieder mit Lara ficken?“
„Ich dachte DU fickst mit mir?“, antwortete Gunnar grinsend.
„Ja. Natürlich.“, sagte ich fast beifällig. „Brauchst du es tatsächlich jeden Tag? Und am besten mehrere Male?“
„Nein.“ Gunnars Miene wurde ernster, während er mir antwortete und er wirkte total souverän. „Selbstverständlich nicht.“
Ich nahm es (freudig) zur Kenntnis und werde ihn bei Gelegenheit daran erinnern.