Freitag, 20. März 2015

Die Wege des Schicksals sind unergründlich – Betrogen, verraten, abgestellt.



Bevor ich schrieb, gestern Morgen, waren Gunnar und ich draußen am See. Begrüßten gemeinsam die Sonne. Alles war noch so still und friedlich.
Das Herz war und ist mir nach wie vor schwer, diesen Ort verlassen zu müssen. Gerade in dergleichen Augenblicken.
Dennoch,.....was für eine herrliche Zweisamkeit(!), die ich genoss!
Gunnar und ich! Ein Herz und eine Seele! Ach, könnte es doch immer so sein.
Nun ja. Eigentlich war es das auch. Jedoch waren da die ständig wieder kehrenden Betrügereien und die Verletzungen, die er mir durch seine kleinen und größeren Liaisons zufügte, und, welche ich gelernt hatte, mit oft mäßigem Erfolg zu überspielen. Denn da bracht noch immer viel zu oft und verständlicher Weise die Eifersucht aus mir heraus. Obgleich Gunnar mir beständig versicherte, dass er MICH liebe und all die anderen Frauen ausschließlich Häppchen für seinen enormen Appetit auf  die anderen Speisen der Karte waren. Sie wären nur Körper, wo Kopf und Seele über die zu erfüllende Funktion Bescheid wüssten, und auch darüber, dass sie von IHM nichts weiter zu erwarten hatten,....wie einen Fick.
Andererseits fühlte er sich Lara „verpflichtet“. Warum? Oder war es in ihrem Fall doch schon eine gewisse die „Gewohnheit“?
Nun ja. Mein Morgen war so derart genießenswert und fabelhaft bis,.....ja bis wir im Restaurant auf Alexa trafen. Ab diesen Zeitpunkt sank meine Laune unter den Nullpunkt. Denn sie beanspruchte ihn. Und ER ließ es zu. Ging zu ihr und...fickte sie.
Wir trafen uns dann erst zum Lunch an unserem Tisch im Lokal wieder.
Gunnar kam zuerst herein und auf mich zu. Küsste mich und ich fragte: „Geduscht?“
Er nickte und noch im nächsten Augenblick sah ich Alexa, die ihm gefolgt war. Sie steuerte direkt auf uns zu.
„Bitte.“, wandt ich mich an meinen Ehemann. „Nur wir beide. Jetzt!“
Gunnar nickte erneut und wendete das mittägliche Zusammentreffen zwischen mir und Alexa ab. Was mich erleichterte, und ich bedankte mich mit einem sarkastischen Unterton in meiner Stimme bei meinem Ehemann, dass ich zumindest „in Ruhe“ speisen durfte.
Nach dem Mittag fuhren Gunnar und ich nach Stockholm, um unsere neuen Ausweise abzuholen. Nun war es amtlich! Wir beide tragen den Doppelnamen, welcher aus den jeweiligen Nachnamen unserer Vorfahren, unserer Ahnen und Ahninnen besteht: Sølgård-Blanc.
Während der Fahrt eröffnete mir mein Ehemann, dass er beabsichtigte mit dieser Alexa am Abend in Stockholm um die Häuser zu ziehen, weil....sie ihn darum gebeten hatte.
„Warum schickst du sie nicht einfach nach Hause? Fühlst du dich ihr etwa ebenso verpflichtet? Wenn ja, warum? Weil du mit ihr gefickt hast? DAS hast du mit so vielen anderen Frauen gleichermaßen, denen du dich auch nicht unbedingt verpflichtet fühlst. Die du nur als Körper gebrauchst. Mit denen Kopf du eine Abmachung hast.“, schoss es ungebremst aus mir heraus.
Ups. Gunnar war still. Saß neben mir und hatte die linke Augenbraue angehoben.
„WAS? Entspricht das etwa nicht der Wahrheit?!“
„Ja. Vollkommen.“
„Und Was denkst du, soll ich in dieser Zeit tun? Auf dich warten?“
„Nein.“ Gunnar war kleinlaut geworden. Zögerte mit dem, was er mir anzubieten gedachte. „Ich dachte, na ja, vielleicht könntest du ja zu Erik in den Zauberwald fahren.“
„Du meinst zu Derek. Dein Ersatzmann für alle Fälle.“
Ups.
Gunnar hüstelte.
„Oder willst du vielleicht mit uns kommen?“, fragte er dann doch schon ein wenig entschlossener.
„Nein. Selbstverständlich nicht! Bin ich etwa deine Gouvernante? Denkst du etwa ich mag freiwillig das dritte Rad am Byke sein? Nein! Sicher nicht. Sie würde mich doch nur auslachen. Verspotten! Weil es so aussähe, als wäre ich eifersüchtig und würde meinem Ehemann nicht vertrauen. Oder, sie würde denken, ich sei schwach und bemitleidenswert! Nein!“
Gunnar hatte nun, noch immer schweigsam, die komplette Stirn in Falten gelegt.
Gut so!
Eine Weile der Stille legte sich über uns beide. Bis,....ja bis Gunnar zaghaft fragte: „Also was wirst du denn nun tun?“
„Genau genommen hatte ich gehofft, dass du diese Minuten der Stille nutzt, um darüber nachzudenken, wo du wirklich hingehört, und meinem Rat folgst, sie nach Hause zu schicken. Oder ihr zumindest zu sagen, dass du keine Zeit für sie hast, weil du mit mir verheiratet bist. Also? Was wirst DU denn nun tun?“
Ups!
Nicht nur Gunnar, sondern ich selbst staunte über meinen Mut. Über meine Kühnheit und meine Courage.
Gunnar räusperte sich und begann erneut zu stottern. „Ich, ich...könnte, äähh wir könnten heute Abend gemeinsam zu Erik fahren. Wenn du magst.“
„Wir könnten ebenso gemeinsam im Zentrum bleiben.“, antwortete ich, denn ich dachte an Derek, der sicherlich noch immer verärgert war. Ich wollte ihm nicht unbedingt begegnen, bevor ich die Gelegenheit hatte mit ihm allein zu sprechen, um die Fronten wieder zu klären.
Gunnar druckste herum. Schnaufte und begann erneut zu stottern. „Ich, ich...habe Alex versprochen...“
„Was hast du ihr versprochen?“
„Ihr heute Abend und am Wochenende Stockholm zu zeigen. Die angesagten Bars und Tanzlokale.“
„Nun“, ergriff ich sogleich wieder das Wort, „wenn das so ist, würde ich sagen, du beschränkst deine Aktivitäten mit Alexa ausschließlich auf den heutigen Abend. DAS sollte genügen!“
Ups!
Gunnar räusperte sich. Schnaufte.....
„Ja. Ja, natürlich.“, sagte er nach einer kurzen Weile. „Du hast selbstverständlich Recht. Das werde ich tun. Und Morgen fahre ich zu Erik und hole dich dort ab.“
Göttin noch mal! Weshalb zum Kuckuck, wollte er mich unbedingt im Zauberwald, bei Derek wissen?
Natürlich hatte ich in der Erregung nicht bemerkt, dass Gunnar meine Gedanken las. Denn er antwortete postwendend: „Ja. In der Tat. DORT, weiß ich dich zumindest vor jedweder Angriffe sicher.“......und ich wusste, dass er Wanja damit meinte. Und ER wusste, dass ICH es wusste.
Infolgedessen speisten wir noch einmal gemeinsam zu Abend, als wir aus Stockholm zurückgekehrt waren und noch bevor wir damit geendet hatten, war Alexa bereits an unseren Tisch gekommen.
„Wollten wir nicht zusammen....“
So zögerlich? Dachte ich. Und ich musste zynisch und zornig in mich hinein lachen.
Am aller liebsten hätte ich sie zerfetzt! In kleine Stücke gerissen und an die nicht vorhandenen Hunde verfüttert! Basta! Blöde Kuh! Was bildest du dir ein?!
Ein wütender, verfluchender Blick traf sie. Jedoch gedachte ich mich zu zügeln. Den Schein zu wahren und....die Contenance. Selbstredend. Denn ich gedachte mich mitnichten zum Gespött dieser Alexa zu machen. Nein! Keines Falls! Diese Genugtuung würde ich ihr nicht zugestehen! Basta!
Somit ließ ich sie ziehen.
Ich selbst blieb noch eine Weile im Zentrum und fuhr dann doch in den Zauberwald.

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Ich hatte Recht. Derek war sauer. Noch immer....irgendwie. Er nickte kurz zu meiner Begrüßung und ging einfach weiter, anstatt mich überschwänglich in die Arme zu schließen und auf den Mund zu küssen. So, wie er es sonst immer tut.
Was nun? Er wusste doch, dass ich Gunnar liebte und auf was er sich mit mir einließ. Wie er stets behauptete. Warum dann diese Szene der Eifersucht?
Am Ende brauchte ich nicht wirklich lange. Ich scherzte, quietschte vor Vergnügen, spielte mit ihm.......er lachte......ich hatte es geschafft. Das „Reden“ kam später und dauerte ebenso nicht wirklich lang. Er verstand, was ich ihm sagen wollte und....an diesem Tag, fand ich Worte, so warmherzig, verständlich und voller Herzensblut. Und nein. Sie waren nicht gelogen.

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Kein Sex.
„Wir müssen das nicht tun, wenn du das nicht magst.“, hatte er gesagt, als wir zu Bett gegangen waren. Ich war ohnehin viel zu müde......

Heute Morgen brachen wir, Derek und ich, (noch immer ohne miteinander gefickt zu haben) zeitig auf und fuhren in Richtung Zentrum. Ich gedachte mich von Malika massieren zu lassen und wir beide resümierten dann darüber, ob ich nun weiterhin zur Massage ins Zentrum kommen, oder doch lieber in Stockholm eine andere Therapeutin aufsuchen würde. Das Ergebnis der Diskussion blieb offen.

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Im Augenblick denken Derek und ich darüber nach, ob wir beiden nicht für ein paar Tage schlicht und einfach durchbrennen sollten. Auf Schweden-Tour gehen. Alldieweil mich Gunnar vor einer halben Stunde anrief und sich gleichwohl doch noch das gesamte Wochenende reservierte, um mit dieser Alexa durch Stockholm zu ziehen.
Es war ihr offensichtlich gelungen Gunnar doch noch von ihrem eigentlichen Vorhaben zu überzeugen. Ihn für sich das gesamte Wochenende zu beanspruchen.
WARUM gab er ihr nach?! Meine ganze Resolutheit während unserer Diskussion hatte offenkundig nichts gebracht. SIE hatte ihn in ihren Fängen und ließ ihn nun nicht mehr los. Ob ICH nun seine Frau war, oder nicht, schien sie dabei keineswegs zu interessieren. Wie kaltblütig von ihr. Ich hätte sie doch........

Gunnar hat infolgedessen sein Versprechen, heute Morgen wieder bei mir zu sein, nicht eingehalten. Gerade nachdem ICH ihm in Vertrauen meinen Namen übereignet hatte. Stattdessen beabsichtigt er sich noch weitere Tage mit dieser verdammten Kuh zu vergnügen. Selbstverständlich entschuldigte er sich tausendmal dafür. Was nützt mir das? Wie er sagt, würde er ihr am Sonntag noch einmal zu verstehen geben, dass sie sich keine Hoffnungen zu machen bräuchte, sich nach diesem „geselligen“ Wochenende von ihr verabschieden und sie auch nicht wieder sehen. Was ich zu bezweifeln wage. Denn, wie lange wird es wohl dauern, bis die beiden doch wieder zusammen arbeiten, wenn...... Gunnar weiterhin modeln wird, um uns „zu ernähren“.
Wie witzig das klingt. Ich habe es nicht nötig „ernährt“ zu werden. Ja. Wanja hat womöglich Recht. Es wäre SO einfach für mich. Andererseits gedenke ich mich trotzig gegen seine Erpressung zur Wehr zu setzen, WAS natürlich Gunnar ganz genau weiß.....und (jetzt anscheinend) damit.....spielt.