Erneut war Gunnar früher
zurückgekommen als die anderen und halft mir beim Herrichten des
Frühstückstisches. Wir witzelten ein wenig über Sex und alberten miteinander.
In diesem Zusammenhang gestand er mir kurze Zeit später, dass ich mit meiner
gestrigen Vermutung, dass er bei Lara gewesen war, richtig lag.
„Nur kurz. Für eine Stündchen. Nicht
mehr.“
Von ihr hatte ich womöglich nicht
einmal viel zu befürchten. Zumindest wurde es stets von ihr und auch Gunnar
betont Von dieser Alexa jedoch, schon eher. Fand ich doch auf Gunnars iPhone
„eindeutige“ Nachrichten von ihr. Wie zum Beispiel: „Auch wenn du deine Frau
nicht verlassen willst, könnten wir uns doch wenigsten gelegentlich treffen.“
In diesem Fall, entlastet diese
Aussage wenigstens meinen Ehemann. Offensichtlich belog er mich nicht, was
seine Absichten dieser Alexa gegenüber betreffen. Diese, nicht zu
unterschätzende Kleinigkeit, ist offenkundig als „angenehm“ zu betrachten.
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So gegen elf fuhren wir gemeinsam zum
Zentrum. Gunnar ging zu seiner Mutter Christine und ich zu Malika.
Ich hatte Probleme. Es ging mir nicht
gut. Mein Körper krampfte.
Wir fuhren zurück zu Erik und
verbrachten einen relativ „gemütlichen“ Abend im Kreise der „Zauberlehrlinge“.
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Bereits den gesamten gestrigen Tag
und ebenso den Abend hatte ich ein unbändiges Verlangen nach meinem Ehemann.
Nur abends, war ich wie stets viel zu erschöpft dafür mit ihm Liebe zu machen.
Aus diesem Grund ersehnte ich den Morgen herbei, weil ich wusste, dass ich
Gunnar dann endlich wieder in mir spüren würde. Mit diesen Gedanken schlief ich
zufrieden lächelnd, an Gunnars Seite ein.
Und tatsächlich, sogleich nach dem
Erwachen küssten und liebkosten wir uns. Meine Hand und meine Lippen bedachten
jeden einzelnen Zentimeter von Gunnars Körper mit ungeteilter Aufmerksamkeit. Und
auch Gunnar ließ mich in gleicher Weise seine Lust spüren. Das Ineinander war
so wohltuend für mich und.......ich genoss! Ahhhhh.....
Gunnar stieg aus dem Bett. „Ich komme
gleich wieder, und dann kannst du dort weiter machen, wo du eben gerade
aufgehört hast.“, sprach es grinsend und zwinkerte mir zu. Infolgedessen folgte
nach Gunnars Rückkehr in unser Bett ein Fellatio. Gleichwohl ich es nicht
wirklich liebe dies zu tun, gedachte ich doch Gunnar dieses Geschenk meiner
Liebe zu überreichen. Fühlen, spüren zu lassen. Ich schluckte seinen Samen, sog
und kreiste noch einmal mit meiner Zunge um seine Eichel. So allmählich kroch
ich dann mit meinen Händen über seinen Körper streichend nach oben und schmiegte
mich an Gunnars heißen Körper. Ahhhhhhh......und ich hätte glücklich sein
können, wenn, ja WENNN mir da in Gunnars Kopf nicht diese Bilder von Alexa begegnet
wären, währenddessen WIR beide Sex miteinander hatten.
Anfang wollte ich es ignorieren, so
wie ich es immer tat. Jedoch wurden durch die von mir aufgefangenen, deutlichen
Impulse all die stimmungsvollen, angenehmen Gefühle in mir irgendwie zerstört
und ich konnte nicht anders, wie schlicht und einfach auszusprechen, was mich
bewegte: „Warum denkst du an SIE, während WIR miteinander schlafen?“ Noch war
meine Stimme ruhig und abgeklärt. Noch.
„Sie? Wen meinst du?“
Fragte er DAS tatsächlich? Diese
Bilder waren so derart präsent und eindeutig in seinem Hirn, dass er es doch
selbst bemerkt haben müsste, an WEN er da denkt!
„Alexa.“, antwortete ich trotz
alledem auf seine Frage.
Er tat so, als wäre er verwundert.
„Wie kommst du darauf?“
„Während du in mir warst, sah ich in
deinem Kopf unmissverständliche Bilder von ihr. Und ebenso, als ich deinen
Schwanz lutschte. Hast du etwa in Gedanken mit ihr gefickt anstatt mit mir?“
„Nein! Nein. Was denkst du nur?!“,
empörte er sich offensichtlich.
„Ich sah, was ich sah und bin mir
sicher, dass ich NICHT halluzinierte.“
Gunnar räusperte sich. „Denkst du
nicht auch ab und an für eine Sekunde an einen anderen?“
Aha. Nun sollte also erklärt und
gleichgezogen werden.
„Nein Gunnar. Das tue ich nicht! Wenn
ich mit DIR ficke, dann denke ich auch ausschließlich an DICH dabei! Basta!“
„Okay.“ Er hatte sich neben mir im
Bett aufgerichtet und zuckte nun mit den Schultern. „Es ist einfach so passiert.
Sei nicht böse. Es war nur ein kurzer Gedanke. Nicht mehr.“
„Nein! War es nicht! Die Bilder von
ihr in deinem Hirn waren derart präsent, dass sogar ich, als ungeübte Telepatin,
sie wahrnehmen konnte.“ Sollte ich angesichts dieser mich quälenden Schrecklichkeit
nun glücklich darüber sein, dass ich in anderer Leute Köpfe sehen konnte?
Da Gunnar ebenso in meinem Kopf
stöberte, wurde es ihm offensichtlich bewusst, dass es mir ernst war, mit dem
was ich sagte. Trotz alledem versuchte er noch immer sich heraus zu winden.
„Es tut mir leid. Es kam einfach
so....“
Ich tat meinen Unmut kund und
schüttelte verständnislos mit dem Kopf.
„Verzeih. Es tut mir leid.“,
entschuldigte er sich erneut.
„Was ist das nun eigentlich mit IHR?
Hast du dich am Ende doch in sie verliebt?“
„Nein. Natürlich nicht! Wie kannst du
das nur denken?“
„Die Bilder waren doch absolut
eindeutig für mich.“
Gunnar schnaufte. „Sicher scheint da
ein unerfülltes Verlangen irgendwo in mir nach ihr zu sein. Vielleicht sollte
ich es einfach ausleben. Denn ich bin sicher, es ist vorübergehend.“
Nun musste ich hüsteln, als hätte ich
mich an seinen Worten verschluckt. „Wie bitte? Hast du das nicht bereits am
Wochenende zur Genüge getan? Reicht das etwa immer noch nicht? Vielleicht
solltest du mit IHR zusammen in die neue Wohnung ziehen anstatt mit mir!“,
wurde ich wütend.
„Nein Rea! Jetzt ist es aber genug.
Es waren ausschließlich ein paar Gedanken. Nicht mehr! Hörst du?!“
Ich nahm ihm nicht ab was er sagte.
Dazu waren die Bilder in seinem Kopf ZU eindeutig. Zu eindringlich. Zu
greifbar. So präzise hatte ich dergleichen noch nie wahrgenommen.
„Du hast alles verdorben heute
Morgen.“ Ich schnaufte und ein Gefühl der Traurigkeit legte sich über mein
Herz. „Es hätte alles so schön sein können. Jetzt. Aber du muss so
unmissverständlich deutlich an eine andere denken, während wir uns lieben!“
Gunnar verließ das Bett, zog sich
seine Kleidung über und ging aus dem Zimmer.
Am Frühstückstisch setzte sich diese
Debatte fort und ich sah, wie unangenehm es Gunnar war, in Gegenwart der
anderen darüber zu reden. Nun waren gleichwohl alle Anwesenden involviert, was
ich nicht wirklich so gewollte hatte. Nur Erik hatte es, meiner Meinung nach,
erfahren sollen. Schließlich war ER permanent am Hexen, am Beeinflussen von jedermann
und jeder Frau. Auch uns. Und genau genommen war es eine stille „Anklage“, dass
sein Zauber offensichtlich so sukzessive Löcher aufwies. Daher eher ein Zufall,
dass alle anderen mithörten.
Nun gut. Bei Derek war es mir
durchaus NICHT wirklich unerwünscht. Schließlich hatte ER mir eindeutige
Avancen entgegen gebracht und mir immer wieder deutlich zu verstehen gegeben,
wie sehr er mich liebt. Dennoch war es womöglich nur ein „Alibi-Gedanke“ für
mich, um mich ein wenig besser zu fühlen. Nicht so „verraten“....in meinem
Innersten. Wenn ich jetzt an Derek dachte, hatte ich zumindest ein kleines
Gefühl der Genugtuung. Und ganz kurz schossen Bilder von Wanja durch meinen
Kopf......die ich schleunigst....verdrängte.
Was soll ich nun tun? Erneut alles
übergehen? Ist es tatsächlich so, dass ich eine Unwichtigkeit „aufbausche“?
Sollte ich ihm gestatten auch diese Gelüste mit Alexa auszuleben? Wie viele werden noch folgen? Warum
lasse ich mir das antun?
Warum entschuldige ich immer all
diese Verletzungen mit Gunnars Seltenvergangenheit?........und ertrage!
Sollte ich mich etwa von ihm trennen?
Ich vermute Gunnar weiß ganz genau,
wie erst es nun im Augenblick um unsere Beziehung steht. Irgendwann kommt jedes
Fass zum Überlaufen, wenn beständig hinein gegossen wird. Und vielleicht ist
jetzt dieser Zeitpunk gekommen. Oder.....ich lasse es erneut und wieder und
wieder dabei bewende, lasse Gunnar seine Leidenschaften ausleben und......ignoriere.
Schließlich stehen wir kurz vor unserem dritten Hochzeitstag und....vor der
(heutigen) Schlüsselübergabe der neuen Wohnung, welche Gunnar für uns
ausgesucht hat.