Freitag, 6. März 2015

Zurück aus pharmazeutischen Gefilden




Um mich von all den unerfreulichen Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Schwäche,  Schwindel, und den so wie so bereits bestehenden Beschwerden abzulenken, surfte ich bis jetzt im Netz. Mit einen kleinen Zwischen-Abendteuer, welches man Dinner nennt. Denn wie geplant, kamen wir heute Morgen zurück.

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Bevor wir jedoch gestern Morgen gen Stockholm fuhren, kam Lara zu uns an den Frühstückstisch. Sie schien verlegen, war zaghaft und zupfte an ihrer Bluse herum. Was ebenso eine bewusst inszenierte Handlung sein konnte, um mir ihre Lauterkeit zu demonstrieren.
Trotz ihres offenkundig unschuldigen Theaters, schoss mir die Wut durch den Bauch. Kroch Stück für Stück nach oben und setzte sich fest im Hals zu einem Kloß. Wenn Blicke töten könnten, wäre es in diesem Moment geschehen. Nur durfte und konnte ich mir die Blöße nicht geben, eifersüchtig und neiderfüllt zu erscheinen. Das wäre für SIE sicherlich ein Triumph. Infolgedessen setzte ich ein argloses Lächeln auf, welches mir gerade, unter diesen Umständen, noch möglich war. Am aller liebsten hätte ich sie zerfleischt! Zerrissen in ihre vermaledeiten Einzelteile. Benzin darüber gegossen und verbrannt.......
Oh, Oh! Diese detaillierte Beschreibung artet nun doch tatsächlich aus.
Schluss damit! Lassen wir das..........
Gunnar bemerke selbstredend was ich dachte. Las die offensive Feindseligkeit in meinen Gedanken und sagte statt einer Begrüßung von ihr: „Sie will dir doch nur alles Gute wünschen, für den kommenden Tag.“
Was SIE mir wünscht, DAS kann ich mir denken. Etwas Herzliches wird es sicher nicht sein! Dachte ich und funkelte sie böse an......während sie nickte und Gunnar ein strahlendes, dümmlich, kindliches Lächeln schenkte. Als wäre sie die Jungfrau von Orleans.
„Ja.“, bestätigte sie Gunnars Worte. „Ich wünsche dir nur das Beste. Das alles gut abgeht und du es schnell hinter dir lassen kannst.“ Ja. Natürlich. Ha! Wie Wort gewandt sie doch sein kann! Was nun meinerseits eine gewisse Zynik ausdrücken soll.
„Und ich wollte dir auch noch sagen, oder wollte es dir überhaupt und noch einmal gesagt haben, dass du nichts von mir zu befürchten hast. Auch, dass ich dir Gunnar nicht wegnehmen will. Im Gegenteil.“
Was sollte DAS bitteschön jetzt bedeuten??? Ich legte erwartenden Blickes die Stirn in Falten und sah sie ein wenig zweifelnd an.
„Ich meine“, und erneut diese gespielte Schüchternheit mir gegenüber (!), „ich bewundere Gunnar dafür, wie sehr er dich zu lieben vermag.“
Woran, um Himmels Willen, zweifelt SIE denn? Vermag! Vermag? Was soll das denn?? Oder VERMAG sie sich nicht ordentlich zu äußern?
ICH bin in jedem Fall tausend Mal attraktiver, reizvoller, bezaubernder und faszinierender als sie! Offensichtlich scheint sie mit diesen Worten monieren zu wollen, dass Gunnar sie offenkundig nicht „genügend“ liebt und sie hätte viel mehr von seiner Zuneigung verdient. WAS in der Götter Namen denkt sich diese verdammte Mähre?!
„Sie möchte doch nur deine Freundin sein.“, fiel Gunnar in die schier unerträglich wortlose Zeit. Und wieder nickte sie beflissen. Diese einfältige Kuh!
Ja. Selbstredend. Womöglich wünschten und wünschen sich viele von Gunnars  Gespielinnen meine Freundin zu sein. Nur liegt genau das nicht in meinem Sinn und ich vermag ebenso wenig über meinen Schatten zu springen. Sie zu herzen. Ein Küsschen rechte und eines links. Phha! Schier erbärmlich!
„Ich könnte ihn dir niemals wegnehmen.“, wie auf ein nickendes Kommando von Gunnar hatte sie eingesetzt. „Er liebt dich viel zu sehr. Ich habe keine Chance.“
Ach wie nett! Sie scheint mir aufgeweckt. Bemerkt es schon! Agiert sie aber dennoch gegen mich?
Und ich lächelte einfach weiter und nickte ebenfalls. Nur wollte ich keinesfalls, dass sie noch an unseren Tisch Platz nahm. Das fände ich deplaziert und abscheulich. Gerade an DIESEM Tag!
Ich sah Gunnar drohenden Blicken entgegen. Er würde es nicht wagen, sie zu bitten, das sie sich neben mich setzt. Nein! Das würde er nicht, und ich wusste, er las meine Gedanken.
Ich sah, wie Gunnar IHR zunickte und noch im nächsten Augenblick schossen mir ihre Arme entgegen. In ihren Händen hielt sie einen Blumenstrauß. „Hier. Für dich. Meine Liebe.“ Ich musste hüsteln. Hatte sie dafür von Gunnar nicht ein Leckerli verdient? Aber dies würde sie in Form seiner rosa gezuckerten Rute sicher später noch erhalten.
Mir jedenfalls brauchte man nicht zu zunicken oder zu sagen, was ich tun, oder was ich lassen soll und ich musste gleichwohl in keinstem Maße verlegen erscheinen. Dennoch spielte auch ICH meine Rolle.....und fiel nicht aus ihr heraus. Bezählte meine Wut, ihr die Augen heraus reißen zu wollen. Und lächelte überlegen vor mich hin..........


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Letztendlich hatte sie es nicht herausgefordert, sich an unseren Tisch gesetzt. Was sie sicherlich gerne getan hätte.
Was bildet sie sich eigentlich ein?
Ich mag in vielen Dingen durchaus naiv sein. Jedoch so offenkundig lasse auch ich mich nicht hinters Licht führen. Auch wenn Gunnar nach wie vor beteuert, dass sie ihre Worte ehrlich meint. Was mich darüber nachdenken lässt, von WEM die Täuschung nun ausgehen mag. Von Lara? Oder Gunnar. Beide hätten sicher ihre Gründe.

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......und viele gute Wünsche kamen noch nach, die ich liebend gerne entgegen nahm.........von Derek, Viggo, Christine, Thomas, Erik, Troels und selbstverständlich Wanja. Der mir fünfzig rote Rosen schicken ließ.......die, Gunnar in den übrigen Zimmern verschenkte.