Diese Alexa ist hier angekommen. Hat
eingecheckt. Ist Gunnar offensichtlich hier her gefolgt. Was soll das? Noch
eine dieser vermeintlichen Anwärterinnen auf „meinen Thron“?!
Was will sie hier? Ich kann mir kaum
vorstellen, dass sie nur der Landschaft wegen diesen Ort besucht. Die Ursache
ist sicherlich eine andere. Gunnar.
Was denkt sie sich eigentlich? Hat sie
nicht verstanden, dass sie, wie so vielen anderen Frauen ebenfalls, nur ein
Spiel, ein Fick für Gunnar war/ist? Vermutet sie in der Tat, dass mehr daraus
wird? Dass sich Gunnar um ihretwillen von mir trennt?
Das ist in der Tat überaus lächerlich!
Selbstverständlich. Sie mag auf ihre Weise attraktiv sein. Aber nicht mehr. Sie hat keine
Klasse, keine Ausstrahlung, keinen besonderen Charme. Eher eine gewisse
Einfachheit. Keine Feinheiten. Die Gesichtszüge erscheinen mir doch viel mehr
grob mit zu großem Mund und zu großer Nase. Nun ja. Wer weiß, was „Männer“ in
ihr sehen?
Gunnar begrüßte sie in jedem Fall
fast stürmisch und ging tagsüber einige Male zu ihr. Brachte sie sogar in unser
Haus und ging mit ihr spazieren.
ZUMINDEST küsste er mich innig vor
ihren Augen und schien IN ihrer Gegenwart keinen Zweifel an seiner Liebe zu mir
zu zulassen. Nun, DAS spricht wohl eindeutig für meines Ehemannes Lauterkeit.
So zwischendurch, für ein halbes
Stündchen, lagen wir, Gunnar und ich,
auf unserem Bett nebeneinander. Ich hatte mich hingelegt um auszuruhen und
Gunnar legte sich schlicht und einfach zu mir. Wir sprachen über den
bevorstehenden Umzug, meine Ängste und auch über Alexa. In diesem Zusammenhang
gab er mir deutlich zu verstehen, dass er selbst nicht wisse, was das soll und
dass er ihr mehr als deutlich gemacht habe, dass er verheiratet sei und selbstverständlich
seine Frau liebe.
„Wenn du magst, wiederhole ich mich
gern und sage es ihr noch einmal. Am Besten, ich sage ihr, dass sie gehen soll
und das sie nichts von mir zu erwarten hat. Denn offensichtlich verfolgt sie
doch ein Ziel.“
Gut erkannt. Dachte ich so und lächelte zufrieden in mich hinein.
Gunnar drehte seinen Kopf zu mir und grinste. „Aber vorher,
ficke ich sie noch einmal.“
„DU!“ Ich schlug Gunnar mit der Faust
auf die Brust. Er hielt meine Hand fest und küsste sie. „Was ist? Sei nicht
böse.“, sprach es und drückte mich fest an sich. „Noch einmal. Vielleicht
Morgen.“ Er lachte. Dennoch wusste ich, dass er dies durchaus ernst meinte. Und
SIE würde es ohnehin so wollen.
Lara kam am späten Nachmittag zu mir
und fragte aufgeregt: „Wer ist diese Kuh? Kennst du sie? Was will sie von
Gunnar?“
Na so etwas! Dachte ich es mir doch.
Sie war ebenso eifersüchtig!
„Das Gleiche wie alle Frauen.“,
erwiderte ich. „Ihn ficken, für sich gewinnen und festhalten.“
Ein wenig verschämt sah sie zu Boden.
„Na ja. Ich weiß schon. Du denkst von mir das Gleiche.“ Lara kaute verlegen auf
ihrer Unterlippe und konnte mir kaum in die Augen sehen. „Aber ich bin nicht
so!“, sagte sie dann ganz entschlossen. „Ich weiß, dass er DICH liebt und dich
niemals verlassen wird.“
(Ach ja? Weiß sie das?)
„Gut. Dann brauchst du dir also auch
keine Sorgen um diese Alexa zu machen.“ Ich zwinkerte Lara zu. Sie lächelte zurück,
tat unerwarteter Weise einen Schritt nach vorn, auf mich zu und umarmte mich.
Wendete dann und ging anscheinend gut gelaunt.
Was für ein schlichtes Ding auch sie
war. Würde man sie nicht aufhübschen und stylen, wäre sie doch recht schmucklos
und auch sonst verhältnismäßig unauffällig und einfältig. Obgleich ihr doch ebenso eine gewisse Warmherzig, Vertrauensseligkeit und Naivität zu eigen ist. Was ihr zweifelsohne gleichwohl ihren eigenen Liebreiz verleiht.
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Zum Dinner, sowie zum Lunch war ich
gezwungen mit dieser Alexa an einem Tisch zu speisen, was mir in keinster Weise
behagte!
Wie so oft, machte ich „gute Miene
zum bösen Spiel“.
Was wird das nun eigentlich?
Es bleibt sicher abzuwarten, wie oft
er zu ihr geht. Wie oft er sie fickt? Oder was er sonst noch mit ihr tut. Oder
ob er ihr doch eher deutlich macht, dass sie nichts von ihm zu erwarten hat,
was sie womöglich begehrt.
Zumindest war er die gesamte Nacht
über bei MIR. Und er leugnet vehement gewusst zu haben, dass sie zu uns kommt.
Es interessiere ihn auch nicht wirklich, wie er sagt. Er hätte sich nur gefreut
sie so rasch wieder zu sehen. (Ha, ha!)
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- Ian kommt wieder zurück nach
Irland. Er suchte ausschließlich Unterstützung in Hollywood. Denn er gedenkt
einen Film zu drehen über seine Musik, sein Leben, seine Heimat. Er ist in der
Tat ein überaus kreativer und umtriebiger Mensch. Es war gut sich von ihm zu
trennen. Ich hätte ihm (krankheitsbedingt) aller Wahrscheinlichkeit nach nicht
folgen können....und wollen.
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Wanja ist in Miami. Er hat die
Zeitzone gewechselt.
Seine SMS, nachdem ich mich erneut
über meine beschissene Lage beschwerte und irgendwie, selbstredend, eine
Anklage durch schimmern ließ: „Es könnte SO leicht für dich sein! Warum tust du
dir das alles an?“
Meine Antwort: „DU tust mir das alles
an.“
Wanja: „Nein. Es ist DEINE
Entscheidung.“
Ich: „Nein. Es war DEINE!“
Wanja: „Nein. Die von deinem Mann und
seinem Onkel.“
Ich: „?“
Wanja: „Du weißt sehr wohl, was ich
meine.“
Ich: „Rächst du dich jetzt an mir für
etwas, was andere dir angeblich angetan haben sollen?“
„Wanja: „Angeblich?!“
Ich: „Ja. Hast du Beweise?“
Wanja: „Fragst du mich gerade aus?“
Ich: „?“
Wanja: „Ahhhh! Nun tue bloß nicht
so?“
Ich: „Wie denn?“
Wanja: „Als würdest du es nicht
wissen?“
Ich: „Was?“
Eine kleine Pause entstand.
Wanja: „Das ich dich liebe!“
<3 Ende