Freitag, 27. März 2015

Das Leben ist unbarmherzig



Im Alltag verlor sich der Ärger, die Eifersucht und die Streiterei.
Schließlich hatte er mich „nur“ in Gedanken betrogen. Nur bleibt es bei Gunnar erfahrungsgemäß mitnichten dabei. (Und ich werde es mir ersparen seine zahlreichen und beinahe stündlich ankommenden Nachrichten auf seinem iPhone zu lesen (die mich genau genommen...nichts....angehen)).

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Ein „Besuch“ in der neuen Wohnung stand an und diesbezüglich waren wir gestern den ganzen Tag unterwegs.
Während des ersten kurzen Blickes vor zwei Monaten hatte ich bereits Befürchtungen, die sich beim zweiten Blick bewahrheiteten. Die Wohnung ist nicht sonderlich geräumig. Sie liegt im Erdgeschoss und direkt an der Straße. Man hatte die Fenster angekippt um durchzulüften, und als ich das Bad, wenn man dies überhaupt so bezeichnen kann, betrat, stieg mir bereits der Geruch von Abgasen in die Nase. Da nun die Küche und ein kleineres Zimmer ebenso in dieser Richtung liegen, werden die Fenster zukünftig wohl kaum geöffnet. Vielleicht nachts, wenn der Verkehr ein wenig geruhsamer fließt. Zur anderen Seite, wo zwei Zimmer zum Schlafen und Wohnen vorgesehen sind, schaut man wenigstens in den Wald hinaus. Was gerade noch akzeptabel ist.
Alles in allem nicht wirklich ein Ort, wo es mir gefiele und in keinster Weise auch nur ein Vergleich zu meinem Häuschen am See.
Es ist nach wie vor so derart bedauernswert, was Menschen aus Orten machen. Ruhige, besinnliche Plätze in der Natur werden zu Abartigkeiten wie einer Rotlichtmeile umgewandelt, an welcher es sogar gefährlich ist als Frau alleine nachts draußen zu gehen, ohne unziemlich oder zweideutig „angemacht zu werden“. Zudem der Überschuss an lasterhaften, lauten Menschen aus Osteuropa oder wo anders her.
Das Herz ist mir schwer diesen lieb gewonnenen Ort verlassen zu müssen.
A-b-e-r, es könnte alles völlig anders für mich „laufen“. WENN ich Wanja erhöre,..... mich von Gunnar scheiden ließe und seine Frau würde.
Dann könnte ich in Luxus überall auf dieser Welt leben und wohnen, wo auch immer es mir beliebt. Hätte augenblicklich mein Vermögen zurück und einen noch größeren, muskulöseren Mann, der mich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einmal betrügen würde.
WIE würdet Ihr entscheiden?

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Befindlichkeiten: Der gestrige Tag hat mir zugesetzt. Ich hatte mich zu frühlingshaft gekleidet und war am Ende völlig ausgekühlt. Körper und Füße schmerzen heute im Übermaß. Zumindest hat es mich ein wenig von der „Panik“ abgelenkt. Jedoch eine „Andere“, Neue heraufbeschworen.
Ich bin offenkundig „unflexibel“ geworden, Insbesondere was (m)einen „Abstieg“ betrifft.

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Derzeit scheint ein wenig Kühle zwischen Gunnar und mich getreten zu sein. Obwohl mein Herz und ebenso mein Körper nach ihm schreit.
ER ist in diesem Fall gänzlich anderer Meinung als ich. Für ihn scheint die Welt in Ordnung zu sein, so wie sie ist. Er sieht sich nun mit Stolz genau DER Aufgabe gegenüber, welche das patriarchale System für ihn vorgesehen hat. Als „Ernährer“. Und er macht es sich leicht. Beabsichtigt weiterhin zu modeln und zu schauspielern. Was mir womöglich doch einen gewissen Grad an Luxus wieder bringen und vielleicht sogar erhalten wird, sodass ich guter Hoffnung bin, in absehbarer Zeit an einen anderen, angenehmeren Ort leben zu dürfen.
Womöglich hebt Wanja gleichwohl und unerwarteter Weise seine „Sanktionen“ gegen mich auf. Was NICH wahrscheinlich ist. Er weiß, was er will und verfolgt sein Ziel vehement!
Selbstredend bedauert Gunnar ebenso das Zentrum am See verlassen zu müssen. Dennoch fällt es ihm weitaus leichter als mir.
Für mich ist diese Situation ein Schritt in eine Abhängigkeit, welche ich nie vorher in dieser Form kannte. Und dies alles ausschließlich der Liebe wegen.
An dieser Stelle erinnere ich mich bereitwillig daran, dass ich Wanja einst über alles liebte ....und.....mich vielleicht doch dieser Liebe erinnern und wieder besinnen sollte.