Wir hatten Probleme
im Zentrum. Ich war bis acht Uhr abends unterwegs. Frost- und Wasserschäden gab
es zu beklagen. Zwanzigtausende Euro weg. Dann noch die Entsorgungskosten. Die
Müll -Container sind immer noch nicht gelehrt. Wahrscheinlich wegen der
Witterung. Ein Extratransport ist nötig. Der Müll muss weg! Noch einmal Geld. Der
Elektrozaun kostet mich ebenfalls mehr als nur etwas. Die verdorbene Ware muss
ersetzt, neu gekauft werden und eine Umstrukturierung in der Lagerung ist für
die Zukunft notwendig.
Ich weiß, über
Geld redet man nicht. Man hat es. Klar. Mag sein. Aber mehrere Probleme dieser
Art sollten sich nicht in so einem kurzen Zeitrahmen manifestieren.
Während ich mit
Mike über all das redete, kam Charlie herein. Ich bat ihn Platz zu nehmen. Mike
sah mich prüfend an.
„Das sind keine Geheimnisse.
Er kann das ruhig hören, was hier so passiert. Wie viel und welche
Entscheidungen zu treffen sind.“
Da es bereits
16.00 Uhr an einem Mittwochnachmittag war, waren kaum noch Leute im Büro
zugegen. Nur noch Kirsten, Mike und ich. Kirsten schickte ich nach Hause. Mike
ebenfalls. Für mich allerdings begann die Arbeit erst.
Charlie kam
genau genommen, um sich bei mir zu entschuldigen und mich abzuholen.
Wow! Dachte ich
so und fragte ihn in Ermangelung anderer Angestellter, wie beispielsweise meinen
Ehemann, Derek oder Kevin, ob er bereit sei mir zu helfen.
„Ja. Warum
nicht.“
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Ich war so
glücklich darüber, dass Charlie da war und mir half. Das hätte ich ohne ihn
nicht geschafft. Der „gute Geist“, der mich im Augenblick formidabel
unterstützt. (Aber im Grunde mache ich mir schon Gedanken, wie Gunnar diese
Tatsache aufnehmen wird.)
Da ich so derart
müde und ausgelaugt war, drängte er darauf, dass wir früher zu Bett gehen wie
bisher.
Heute Morgen das
Erwachen gegen acht. Sex fast selbstverständlich. Nach wie vor mit doppeltem
Schutz.
Danach jedoch
fühlte ich bereits, dass diese Beziehung nicht ewig hatten wird. Und wenn, dann
nur mit gelegentlichen Treffen. Tiefe Liebe werde ich für ihn, denke ich,
zukünftig kaum empfinden. Freundschaft vielleicht, WENN er sie mag. Kann auch
sein, dass ich mich irre. Wer weiß? In jedem Fall war er heute Morgen im
Gespräch nicht abgeneigt, eine Weiterbildung zu besuchen auf Kosten des
Zentrums, welche ich ihn erneut offerierte.
Dann ein Anruf
von Kevin. Es gab Streit mit seiner Janina. Sie ist zurück nach Deutschland
gereist. Jedoch sein Sohn ist noch bei ihm. Er versicherte mir, dass er heute
in jedem Fall wieder zur Arbeit käme. Was er auch tat.
Die Überraschung
gleich danach, war Gunnars Anruf. Er kommt endlich (!!!) Morgen zurück.
Ein wenig später
rief ich Derek an. Es geht ihm nicht sehr gut, alldieweil es seinem Kind immer
schlechtere geht.
Charlie hat mich
ins Büro begleitet, wo ich ihn Kevin vorstellte, nachdem ich ihn innigst
umarmt, an mich gedrückt und geküsst hatte. Vielleicht ein eigenartiges Bild
für den Mann, der mich bis dahin begleitete. Ich weiß es nicht. In jedem Fall
meldete er sich dann ab.
„Ich gehe dann
mal eine Runde schwimmen, ins Fitnesscenter oder erst mal zurück in mein Haus……“
Persönliches
Ich fühle mich
heute nicht gut. (Besser wäre: Ich fühle mich heute noch schlechter als sonst.)
Gestern schrieb
ich es dem fehlenden Schlaf und dem Wetter zu. Heute vermute ich, dass mich das
Ergebnis einer kleinen Sünde des Appetites eingeholt hat. Ich aß gestern Abend
zwei Stück Wurst aus Schweinefleisch. Bedauerlicher Weise hatte ich in diesem
Augenblick der Verführung NICHT widerstehen können. Nun bade ich den
Schlamassel aus.