Montag, 16. Januar 2017

Vergeben und vergessen



Samstag, der 14. Januar 2017
Angesichts meiner gesundheitlich angespannten Lage, wechselte ich zwischen Zorn und Hoffnung hin und her. Letztendlich war ich entschlossen, NICHT aufzugeben! NEIN! Auf keinen Fall.
Gunnar machte mir Mut. War bei mir. Hielt mich fest, wenn mich eben dieser verließ.
(Mein heimlicher Zorn richtete sich jedoch ebenso auf die Frauen mit ihren Kindern, die mir im Wege sind.)

Selbst Alexa machte sich Sorgen. Kam selbstredend mit Ragnar zu uns ins Haus. Was ich genau genommen nicht mag. (Und das wusste sie.) Gunnar wies immer wieder darauf hin, dass es doch besser sei, wenn ich meine Einstellung zu dieser Thematik ändere. (Was ich nicht will!)

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Derek beutelt es derzeit arg. Das Kind, seine Tochter Marilyn, am Rande des Todes und jetzt lieferte man seine Mutter noch ins Krankenhaus ein. Da ich ihn nicht noch zusätzlich gedenke zu nerven, rief ich ihn seitdem nicht mehr an. Aber heute werde ich es tun, um mich zu erkundigen, wie es allen geht.st doch selbstverständlich. (Zwinker.)

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Der Abend mit Gunnar war angenehm und ruhig. Dennoch wütete in mir die Angst, erneut ins Hospital zu müssen. (Das Schreckgespenst an sich.) Nach einer Kortison Behandlung war mir tatsächlich nicht. Ich hatte eine Entscheidung zu treffen. Entweder den konservativen Weg zu gehen, mit der herkömmlichen schulmedizinischen Methode, oder den Blindflug mit Selbstvertrauen auf mich und meine eigene Kraft. Jedoch,….hatte ich DIE?
Nun, zuerst erhöhte ich die Dosis der entzündungshemmenden Medikamente und nahm noch ein Zusätzliches homöopathisches Mittel. Dann noch eine Spritze mit Vitamin B und die Hoffnung war groß, dass sich die Beschwerden verflüchtigten.
Wir gingen zeitig zu Bett und ich schlief, und schlief und schlief…..durch bis neun.

Sonntag, der 16. Januar 2017
Da es mir am Morgen besser zu gehen schien, stimmte ich (mit Freuden, aber dennoch schlaftrunken) dem Sex mit Gunnar zu. (Er hatte es offenbar nötig.)
Frühstück im Restaurant um halb elf. Es war reichlich und hielt lange an. Was doch recht vorteilhaft war. Denn Gunnar hatte mich gebeten, da er gedachte, mich nicht allein zu lassen, mit ihm zu Alexa und klein Ragnar zu gehen. Ich lehnte ab.
Und wieder war da der Zorn in mir, der wuchs. Meine Füße, welche sich la, la in einem Zustand der allmählichen Beruhigung und Besserung befanden, wählten den Weg zu Charlies Hütte. Ich klopfte an, Er öffnete und bat mich hinein. Alles überaus unkompliziert. Wie schön.
Als ich so beim Schauen einer DVD mit Charlie dort auf der Couch in seiner Hütte saß, kam die Bequemlichkeit, der Müßiggang, die Phlegmatie über mich und eine gewisse Art von Depression, die meine Stimmung fast ins bodenlose fallen ließ. Eine Art Kamikazeflug. Alles um mich herum  schien so unwirklich zu sein, als wäre ich selbst in einem Film. Gleichgültigkeit mir selbst gegenüber, erfasste mich. Lethargie und Passivität. Insbesondere, was meinen Körper betraf. Mir war es schlicht und einfach nicht mehr danach, mich von dieser Couch, diesem Platz, wo ich saß, weg zu bewegen. Charlie war zwar ein wenig verdutzt, lies mich jedoch dort sitzen. Bedrängte mich nicht. Denn meine Trägheit betraf sogar das Essen. Ich wollte nichts. (Und an dieser Stelle gestehe ich, dass ich bereits am gestrigen Abend, in einem kurzen Moment der Verzweiflung, einen Todeswunsch hatte. Ich malte mir aus, wie es wäre schlicht und einfach keine Speisen mehr zu mir zu nehmen.) Tat es auch nicht. Charlie war skeptisch, ob meines Verhaltens. Schien nicht wirklich zu wissen, wie er darauf reagieren soll. Stellte mir nur ab und an ein Glas Wasser hin, denn anderes mochte ich nicht und setzte sich dann wieder neben mich.
„Trink.“, forderte er mich auf.

Etwa in der Mitte der verbrachten Zeit mit ihm, begannen wir uns leidenschaftlich zu küssen. Dann hob er mich auf seinen Schoß und ich konnte in letzter Minute noch verhindern, dass er ohne einen Schutz in mich eindrang.
“Nein! Nein. Warte. Bitte. Hast du nicht etwas vergessen?“, fiel mir schlagartig noch ein und ich rutschte ein Stück zur Seite, sodass er ein Kondom über seinen Penis ziehen konnte. Und  dann……kam das unterbrochene Feuer zurück. Ich ritt auf seinem Schoß und ich genoss es in vollen Zügen. Alles andere war mir so wie so gleichgültig. (Dachte noch daran, dass ich doch heute Morgen bereits mit meinem Mann intim gewesen bin.) Aber egal. Wir taten es einfach. Und gleich danach saßen wir wieder nebeneinander, als sei nichts weiter geschehen. Alles normal.

Gunnar hatte zwischendurch angerufen. Gefragt, wo ich wäre und ob ich schon den Lunch eingenommen hätte.
„Ich bin bei Charlie und nein, ich aß noch nichts. Mir ist gleichwohl NICHT nach speisen zumute.“
„Ich komme dich abholen und wir gehen gemeinsam ins Restaurant.“
„Nur wir beide, hoffe ich.“
„Ich dachte, wir nehmen Alexa mit.“
Enttäuschung flutete mein Hirn. Ich legte auf.
An meiner eindeutigen Mimik schien Charlie zu erkennen, dass mich etwas traurig stimmt und dass ich offenbar unterschwellig wütend war.
„Was ist mit dir?“, fragte er.
„Nichts.“

An diesem Tag aß ich nichts weiter bis sieben Uhr abends. Charlie hatte mich zum Restaurant begleitet, wo ich mir mein Dinner einpacken ließ und es mit nach Hause nahm. Dort blieb ich allein und wartete auf meinen Mann.
Ich wusste, dass er bei Lara war. Denn Alexa hatte mich vor etwa einer Stunde angerufen und gefragt, wo Gunnar sei.
Gunnar kam gegen neun. Frisch geduscht und gestriegelt.
„Warst du bei Lara?“, war meine erste Frage an ihn und ich gedachte mich zu vergewissern, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag..
„Ja.“
Die einsilbige Antwort veranlasste mich weiter zu fragen. „Hast du mit ihr gefickt?“, glitt ich ab ins Gassenjargon.
„Nicht nur mit ihr.“
Ich hielt eine Sekunde lang den Atem an. „Was bedeutet das? Eine Session?“
„Ja.“
„WARUM? Warst du wütend auf mich, weil ich bei Charlie war?“
„Nein.“
„Warum dann?“
„Einfach so und weil du deine Einstellung nicht änderst. Wir hätten einen wunderbaren Nachmittag miteinander verbringen können. Der Lunch und vielleicht noch eine Stunde bei Alexa und meinem Kind. Dann wären wir nach Hause gegangen und hätten Zeit für uns gehabt.“, ereiferte er sich.
Gunnar schnaufte und ich hörte ihm weiter zu. Kaute nervös auf meiner Lippe und zog die Brauen zusammen.
„Stattdessen war ich mit Alexa essen. Ja, wir hatten Spaß. Dann noch eine Stunde mit Ragnar spielen. Ihm das Fläschchen geben.“
„Und dann ficken mit Lara und wer weiß wem.“, warf ich ärgerlich ein.
Gunnar zog die linke Augenbraue nach oben und sah mich skeptisch an. „Ja. Ficken, duschen, zurück zu Alexa und meinem Kind und jetzt bin ich hier.“ Gunnar schien es eine Genugtuung zu sein, mir das zu sagen.
„Wer war noch dabei außer Lara?“
„Die kleine braune Waris. Und Ailin. Sonst noch Fragen?“
„Nein.“
Er setzte sich neben mich auf die Couch. Legte seinen Arm um meine Schulter. Sah zu mir herüber und lächelte mich an. „Dir scheint es besser zu gehen.“
„Ja. Und ich bin so glücklich darüber.“
Weißt du, es hätte so ein schöner Sonntag werden könne. Aber nein. Du wolltest es nicht.“, schien er von Neuem zu beginnen.
„Schön für dich vielleicht.“, warf ich ein. „Mit Alexa UND mir.“ (Verdammt Schlampe! Wäre ich sie doch nur endlich los! Oh. Oh. Das sind böse, böse Gedanken.)
„Und meinem Kind. Ja. Es wäre für mich sehr schön gewesen. Ich hätte mich gefreut.“
„Ja. Ich weiß. Sei nicht böse mit mir. Ich war heute so schlecht gelaunt.“
„Rea, ich freue mich aufrichtig, dass es dir besser geht. Du solltest es ebenso tun. Hast du denn zumindest etwas gegessen?“ In seinem Blick sah ich eine immense Zuneigung. Aber ebenso eine gewisse Besorgnis.
„Ja.“
Gunnar küsste mich. „Sei bitte nicht böse Rea. Es tut mir leid.“ Und im nächsten Augenblick schwenkte er um. „Nein! Es tut mir nicht leid. Ich habe es genossen. Sicherlich. Mag sein. Aber jetzt bin ich hier bei dir und du weißt, dass ich dich liebe. Manchmal ärgert man sich eben. Und dann passieren solche Dinge wie heute. Trotz alledem, genoss ich es. Keine Reue. Du kennst mich doch. Weist, wie ich bin. Ist das okay für dich?“
Ich nickte. Hatte ihm schon längst vergeben. Denn ich wusste, im Grunde hatte er Recht.
Noch ein Kuss von ihm, welchen ich mit Freuden erwiderte. Warum auch nicht. Da war (erstaunlicher Weise) keine Wut mehr in meinem Bauch. (Und an dieser Stelle gestehe ich, dass sich sehr wohl, bereits in dieser Hinsicht, meine Einstellung geändert hat. Ich vergebe Gunnar immer rascher, alldieweil ich ihn nunmehr kenne. Abschätzen kann, dass ihm das alles längst nicht so viel bedeutet wie ich. Dass er mich wegen keiner dieser Frauen verließe. Weil ICH ihm wichtiger bin. (Nur das Kind ist ein Problem.)) Schließlich hatte ich ebenso mit Charlie…..gefickt…..an diesem Tag. Es gab keinen Grund böse zu sein. Zudem wusste ich, dass Gunnar nun einmal so ist wie er ist. Eine Session wäre ohnehin irgendwann einmal wieder fällig gewesen. Infolgedessen verzieh ich sehr schnell. Lehnte meinen Kopf an Gunnars Schulter und mein Körper suchte mehr und mehr Kontakt zu ihm.
Noch ein Lächeln und ein inniger Kuss und alles war wieder in bester Ordnung. Vergeben und vergessen.
(Dennoch hege ich einen Groll. Vor allem gegen Alexa. Ich vermag sie nicht zu akzeptieren. Ganz und gar nicht als innige Freundin und Schwester. Wie könnte ich auch? Hat sie mir doch den Mann gestohlen. Ein Kind mit ihm. (Verfluchtes Aß! Am liebsten würde ich…..sie verhexen. Und vielleicht tue ich es auch. Der Vorsatz besteht schon seit geraumer Zeit.) Unmöglich für mich sie zu mögen. Warum versteht Gunnar das nicht? Es wird nie eine wirkliche Freundschaft zwischen uns geben. Mag sein, dass ich sie vortäuschen kann. Jedoch gleichwohl nur für eine Weile. Länger gelänge es mir nicht. Und woher weiß ich, ob nicht auch sie mich täuschen will? Nur vortäuscht (m)eine Freundin zu sein. Wahrscheinlicher ist es, dass sie meine Freundin mimt, um mein Vertrauen zu gewinnen, um mich dann umso leichter zu hintergehen. DAS wäre in der Tat wahrscheinlicher. Warum sieht Gunnar das nicht ein? Ist er wirklich so liebesblind? Traut er es ihr nicht zu und glaubt ihr alles, was sie ihm sagt? So dumm kann er nicht sein? Oder doch? Ich weiß es nicht. Warum versucht er dann immer wieder, uns beide zusammen zu bringen? Ist es tatsächlich der Wunsch nach einer großen, glücklichen Familie?)ast du mit ihr gefickt?“
Wir gingen zu Bett gegen eins. Ich kuschelte mich an meinen Mann und schlief wie in Morpheus Armen. Ist das nicht toll?
(Mancher könnte nun sagen, WARUM nicht auch Alexa als Freundin akzeptieren? Stimmt. Aber ich kann es nicht. Und werde es vermutlich auch niemals können. Punkt.)„Has


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Montag, 16. Januar 2017
Montag oder nicht. Wir schliefen aus. Gunnar sprach, gleich nach dem Aufstehen, mit Alexa.
„Was ist?“, fragte ich ihn, als er das Gespräch beendet hatte. Alldieweil ich seine besorgte Mine sah.
„Sie ist wütend auf dich.“
„Auf mich? Wieso das denn?“
„Sie sagt, wenn du einsichtiger wärst, wäre das gestern nicht so passiert.“
„Oh! Wie interessant.“, stellte ich zynisch fest. „ICH bin schuld, wenn DU mit anderen Weibern fickst. Nun gut. Wie sie meint. Und warum sprichst du überhaupt mit ihr darüber?“
„Offenheit. Genau wie mit dir.“
Ich räusperte mich und sagte nichts weiter.
Noch einige Atem- und Bewegungsübungen, dann der Gang zum Restaurant, wo wir Charlie trafen, als hätte er auf uns gewartet. Und im Grund war es auch so. Er wollte mich sehen, um mir zu sagen, dass er heute die Tests durchführen lässt, wie er es versprochen hatte. Vor Gunnars Augen hatte er mich mit einem Kuss auf die Wange begrüßt. Nun, warum auch nicht. Gunnar tat das Gleiche, wenn er Alexa oder Lara begegnete.
Mein Ehemann nahm meinen neuen Liebhaber beiseite und ich hörte ihn fragen, was gestern mit mir gewesen sei und wie ich mich verhalten hätte. Die beiden redeten eine Weile miteinander und dann bat Gunnar Charlie an unseren Tisch Platz zu nehmen. Er blieb dort mit uns sitzen, bis wir fertig waren. Trank selbst noch einen Kaffee und beim Gehen, verabschiedeten wir uns. Charlie küsste mich erneut und nahm mich kurz in den Arm.
Alles okay. Gunnar lächelte……..und das nicht einmal missgünstig.

Anstatt ins Büro zu gehen, ging ich nach Hause. Gunnar übernimmt heute den Job im Büro. Ich stelle nur den Auftrag für den Vegi-Versandt zusammen und mache bis Morgen Pause.