Samstag, 28. Januar 2017

Wahre Bestimmung-en?



Es scheint Ärger im Paradies zu geben, welchen ich zu meinem Vorteil nutzen kann.
Da Alexa nun begriffen hat, dass ich nicht ihre Freundin sein will, zieht sie die Zügel an und löst damit offenbar im Inneren meines Ehemannes Konflikte aus, welche ihm deutlichst anzumerken sind.
Während Derek einen plausiblen Grund für seine Ruhelosigkeit haben mag, scheint Gunnar zu Entscheidungen gezwungen, die ihn kribbelig, unruhig und zerfahren machen. Er tendiert allerdings wohl eher, loyaler Weise unserem Eheversprechen gegenüber und sicherlich ebenso aus Liebe zu mir, in meine Richtung. Denn, trotz Dereks Anwesenheit, blieb er gestern Abend letztendlich in meinem Haus und Derek ging. Gleichwohl ihm Alexa genötigt hatte zu ihr zu gehen.
Nun, da Derek erkannt hat, was seine wahre Bestimmung ist, sollte ich mich in magischer Hinsicht mit der zweiten Hürde beginnen, die mir noch immer quer im Wege liegt.

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Gunnar schien es heute Morgen besonders eilig zu haben zu Alexa und seinem Sohn hinüber zu gehen. Noch während des gemeinsamen Frühstücks hatte er gefragt, ob er sich, bevor ich die Mahlzeit beendet hätte, entfernen dürfe. Gunnar schien hungriger gewesen zu sein als ich. Denn seine Müsli-Schüssel war nach wenigen Minuten leer und das Glas Ziegenmilch getrunken.
„Okay. Meinetwegen. Wenn du musst.“, antwortete ich ihm. Denn recht war es mir nicht. Schließlich hätte er zumindest auf mich warten und bis zum Haus begleiten können. Oder lag es womöglich am inneren Druck, welchen er gedachte los zu werden. Wir beide hatten keinen Sex. Weder gestern Abend noch heute Morgen. Alldieweil spät ins Bett und morgens rasch aufgestanden.
Überhaupt hatten wir schon ein paar Tage (gefühlt oder wahr? Ich müsste es jetzt hier tatsächlich nachlesen) nicht miteinander geschlafen.

Als Gunnar gegangen war, rief ich Derek an und entschuldigte mich für mein Stören.
„Nein. Nein. Die Ablenkung tut mir gut. Ich komme zu dir.“ Allerdings entschloss ich mich dann nicht zu warten, sondern allein zu meinem Haus zu laufen. Infolgedessen der Anruf von Derek: „Wo bist du denn?“, und er kam sogleich zu mir ins Haus, wo wir uns, auf der Couch nebeneinander sitzend, ein wenig unterhielten.
Es ging um Gunnar und Alexa. Derek war es offenbar ebenso wenig verborgen geblieben, dass er jetzt wieder öfter bei ihr war.
„Sie setzt ihn unter Druck.“, erwähnte ich beflissen, Alexa als intrigante Missgönnerin darzustellen. Bemerkte jedoch meinen Lapsus sofort und berichtigte mich in eine ganz andere Richtung. „Aber vielleicht hat er Sehnsucht nach ihrer Möse, die nun wieder betriebsbereit scheint, nachdem die Ärztin grünes Licht gegeben hat.“
Derek grinste. „OHO! Solche Worte von dir? Wer hätte das gedacht.“
„Wenn ich wütend bin, sind derartige Ausdrucksweisen wahrscheinlicher als sonst. Und manch schauspielerische Leistung, welcher ich mich in den letzten Tagen erfreute, hat in Wort und Ton tatsächlich eine gewisse  Auswirkungen auf mich.“ Wir lachten.
„Hat er die ganze Zeit ihrer Schwangerschaft nur Oralsex mit ihr vollzogen?“, stieg Derek in diese Art von Unterhaltung fast spielerisch mit ein, was mir nun genau genommen nicht wirklich angenehm war. Aber andererseits war ich ganz froh, mit jemanden darüber zu reden.
„Nein.“, erwiderte ich trotzig und wütend.
Derek kräuselte die Stirn und zog die Brauen zusammen. Ich schnaufte.
„Ich wusste gleichwohl nicht, dass er dergleichen überhaupt praktiziert. Dachte in meinen kurzen Unterhaltungen mit ihm eben NICHT daran.“
„An was denn?“, fragte Derek noch mit mehr Nachdruck.
Noch ein Schnaufen von mir, denn ich wagte kaum diese Obszönität auszusprechen. „Ich wusste es nicht. Glaube mir das bitte Derek.“ Dieser sah mich nun abwartend und ein wenig ungeduldig an und schien den Atem anzuhalten. „Erst vor Tagen unterhielten wir uns kurz darüber und Gunnar erzählte mir auf m-eine Frage hin, dass er in dieser Zeit zuweilen Analsex mit Alexa praktizierte. Was ICH absolut abstoßend finde.“ Meine Mine verfinsterte sich. „Hätte ich DAS nur gewusst!“, ereiferte ich mich.
Derek zog nun die Brauen nach oben und räusperte sich. Pustete die Luft durch seine Lippen. „Es gibt  Männer die mögen das.“
„Ich hoffe DU bist NICHT so einer?!“, platzte ich heraus und entschuldigte mich sogleich dafür. „Tut mir leid Derek. Entschuldige. „Ich beachte die Regeln der Pietät nur ungenügend. Sehe es mir bitte nach.“
„Rea, du musst dich doch nicht ständig bei mir für irgendetwas entschuldigen. Ist schon okay. Kein Problem.“
„Vielleicht bin ich tatsächlich so ein naives Dummchen, dass ich mir mit nicht einmal vorstellen kann, warum Männer dergleichen Abartigkeiten mögen und tun.“
Derek lächelte ein wenig und sagte dann: „Vielleicht ist es da enger.“
Ich schnappte nach Luft. Ist es DAS tatsächlich WERT, deshalb seinen Penis in Scheiße zu baden?“
„Oh! Oh! Oh! Wow! Du bist ja heute ganz schön in Fahrt.”
„Ich hasse ihn, wenn er solche Dinge tut.“ Ich zog die Knie an mich heran, legte das Kinn oben auf und blickte ein wenig betreten drein. „Obgleich ich mir immer wieder sage, okay, er tat es nur bedingt mit ihr, um das Kind und sie zu schützen. Sie ist nicht krank oder so. Dennoch ist es eine Sauerei sonders Gleichen!“, begann ich wieder meine Stimme zu erheben.
Derek legte seinen Arm um meine Schulter. „Beruhige dich doch. Wahrscheinlich ist es ja jetzt vorbei.“
Ich ließ noch immer nicht nach, über dieses Thema nachzudenken. „Gut. Mag sein. Ich weiß, dass er es mag in gewissen Stunden von seiner Domina und ihren Helferinnen, bzw. Helfern, sich anal befriedigen, oder zumindest diese Dinger in sich hineinstecken zu lassen. Diese Plugs, oder wie man das nennt. Ich gedenke mich nicht weiter in diese Thematik hinein zu sinnieren. Da wird mir schlecht.“
Derek tat einen tiefen Atemzug. „Komm, lass gut sein jetzt. Gunnar ist nun einmal wie er ist und vielleicht erkennst du nun endlich, dass du vielleicht bei mir besser aufgehoben wärest.“
„Mag sein, dass du vielleicht diese Abartigkeiten nicht zelebrierst. Dennoch schläfst du ebenso mit mehreren Frauen gleichzeitig.“, klagte ich ihn an.
„Ich sagte dir bereits, wären wir beide zusammen, wäre ich dir auch treu. Versprochen.“, sprach es mit einem bedeutungsvollen Blick. „Und jetzt lass dieses Thema besser sein. Es regt dich nur auf.“
„Ja. Du hast Recht. Verzeih, dass ich dich damit belaste.“
„Entschuldige dich doch nicht andauernd bei mir. Du musst mich doch nicht in Watte packen und ich bin auch nicht aus Marzipan.“ Derek lächelte mich an.
Ich lächelte verlegen zurück. „Aber aus Schokolade.“