Freitag, 20. Januar 2017

Der lästige Überzug




                                               Mit Kevin versöhnt.
                                               Mit meinem Mann gearbeitet.
                                               Mit Derek geschlafen.
                                               Bei Charlie angelehnt.


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Ja. In der Tat. Kevin tat mir so leid, wie er da so schmollte. Ich unterhielt mich mit ihm und suchte ihn noch einmal auf. Und nein, wir teilten keinerlei Intimitäten, außer den Üblichen. Wie beispielsweise Händchen halten, schmusen und küssen. Aus.

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Die Lieferung war am Nachmittag bei uns angekommen. Eile war angesagt, um alles abzuladen, zu sortieren, zu kontrollieren und gut im Lager zu verstauen. So arbeitete ich gestern noch mit Gunnar zusammen, hatte dann Kevin besucht und zu guter Letzt kam Derek zu mir ins Haus, während Gunnar gerade noch bei mir war, bevor er zu seiner Geliebten ging, um dort zu übernachten.

Derek war einigermaßen gelöst und es war ein recht angenehmer Abend, wo wir irgendwann, ganz spontan, auf der Couch miteinander schliefen, bevor wir zu Bett gegangen sind.
Ich bemerkte, sah und fühlte, wie gut es ihm tat, mit mir zusammen zu sein und er selbst sprach es an. Lachte sogar entspannt.

Ich war so derart erschöpft an diesem Tag und müde, dass wir kurz nach Mitternacht bereits zu Bett gegangen waren und erst heute Morgen gegen zehn das Bett verließen. Diese Ruhe war nötig und hatte mir gut getan. Und Derek genoss meine Gegenwart nach wie vor.  
Jedoch dann, nach zehn, kam der Ernst des Lebens in Form eines Anrufes von Giselle, in Dereks Leben zurück. Sie wollte wissen, wann Derek so weit war, ins Hospital zu seiner Tochter Marilyn zu fahren.
Zuvor jedoch, als ich mit Derek noch im Bett gelegen hatte, war Gunnar hereingekommen, um nach mir zu sehen, und zu fragen, wann ich frühstücken und ins Büro gehen wolle. Eine eigenartige Situation. ICH mit meinem Liebhaber im Bett unseres (meines!) Hauses und mein Ehemann kommt zur Tür des Schlafzimmers herein.
Gunnar wusste schließlich, WAS ihn dort erwartet. Er war nicht gram oder gar eifersüchtig. Nein. Er belustigte sich ausschließlich darüber, dass wir noch immer nicht aufgestanden waren. Nichts weiter.

Noch ein paar Erledigungen im Büro mit Gunnar zusammen und dann war ich wieder allein, alldieweil mein Ehemann mit seiner Geliebten zur Nachuntersuchung nach Stockholm in die Praxis der Frauenärztin fuhr.
Ich dachte an Charlie. Bevor er sich noch vernachlässigt fühlt, rief ich besser an um zu fragen, ob er mir Gesellschaft leisten würde, während ich den Lunch einnahm. Und…..er kam.
Er ist witzig, wie bereits erwähnt und so hatten wir unseren Spaß.
„Gibt es schon Ergebnisse zu deinen Tests?“, fragte ich ihn.
„Ja. Alles gut. Nur der AIDS-Test wird noch einmal wiederholt.“ Charlie grinste. „Und dann, können wir endlich ohne den lästigen Überzug ficken.“
Ich räusperte mich ein wenig verlegen und musste lachen.
Er küsste mich…….