Es ist so viel
geschehen in diesen zwei letzten Tagen.
Gunnar, der wer
weiß wo undercover seinem Bruder hilft und bisher noch nicht wieder hier im
Zentrum erschienen ist. Warum tut ER das? Ich verstehe das nicht wirklich. Er
ist doch kein Polizist. Aber egal. Zumindest telefonierten wir einige Mal kurz
miteinander. Sagen konnte er mich jedoch
kaum etwas.
Ein neuer Mann ist mein Leben getreten. So schnell und rasant, wie ich es mir nie mehr hätte vorstellen können.
Und die letzte Nacht schlief ich mit zwei Männern im Bett. Alldieweil sich der eine offenbar nicht vertreiben lassen will.
Aber erst einmal
zu DEM, was bereits geschrieben war, bevor das alles passierte:
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Während ich
schrieb, war Gunnar bei Alexa und dann im Fitnesscenter. Viertel vor zwei holte
er mich ab zum späten Lunch.
Derek, oder
jemand anderen, hatte ich nicht angerufen. Gedachte ein wenig Ruhe zu genießen.
Und ein Glück, dass auch mit mir niemand sprechen wollte. (Ich hätte den Anruf
nicht entgegengenommen.)
Und wieder
italienisch zum Lunch. Dinkel -Fettuccine und Pasta.
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Gunnar war auch
am Nachmittag verschwunden. Kam dann kurz vorbei, um mir zu sagen, dass er mit
Onkel Kurt, der bis jetzt mit ihm im Restaurant gewesen sein, zu Erik fahre.
„Jetzt?“, fragte
ich verärgert. „Bei dem Wetter?“
„Nicht so
schlimm.“
„Seid
vorsichtig!“
Am Abend rief er
mich noch einmal kurz an, um mich zu bitten, doch Alexa und Lara Bescheid zu
sagen, wo er sei.
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Nun, Gunnar war
offenbar mit Kurt und seinem Bruder einen Tag und eine Nacht lang bei Erik im
Zauberwald. Jedoch vermute ich dies nur. Wo Gunnar sich seitdem aufhält, vermag
ich nicht zu sagen. Die Unterhaltungen via iPhone gestalteten sich in etwa so:
„Kannst du
zumindest mit ja oder nein antworten?“, fragte ich ihn.
„Ja.“
„Kommst du heute
noch wieder?“
„Nein“
„Bist du in
Stockholm?“
„Nein.“
„Bist du weit
weg von hier?“
„Ja.“
Ich stockte.
„Weiß du, wann
du wieder kommen wirst?“
„Nein.“
„Ist dein
Bruder, Erik und Kurt bei dir?“
Schweigen…….
„Okay. Aber es
hat mit ihnen zu tun?“
„Gut möglich.
Und jetzt frag‘ nicht mehr weiter. Ich rufe dich wieder an, wenn ich kann.“ Er
legte auf.
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Am
Sonntagabend, als ich realisierte, dass Gunnar nicht kam, rief ich Derek an.
DER allerdings war in Stockholm bei Freunden und seiner Fußballspielerin. Und
da kam mir der Zufall (der sicher keiner war und ist) zu Hilfe und brachte mir
einen anderen Mann in mein Leben, welchen ich gerade in letzter Zeit des
Öfteren hier (zufälliger Weise?) begegnet bin. Jan Charlie Helger. Diese
Geschichte nahm rasant an Fahrt auf. Wir speisten zusammen und ich bat ihn zu
mir ins Haus. Wir sahen fern und während ich ihm noch erklärte, dass es nur
darum ging, nicht allein zu sein, kamen wir uns näher. Er schlief bei mir im
Bett und am Morgen, tja nun, passierte es. Ich hatte bedenken, denn ich kannte
ihn schließlich nicht. War überaus vorsichtig und bestand auf doppelten Schutz,
was er auch tat. Das Ganze ist recht eigenartig und ich weiß nicht, WIE ich bei
alldem fühlen soll.
Gestern
kam dann noch Derek hinzu und die beidem Männer konkurrierten heftig.
Selbstredend gab es keine Rauferei. Aber Wortgefechte zu Hauf. Am Ende
vertrugen sich (um meinetwillen) die beiden so la, la, blieben bei mir und
stiegen sogar beide mit mir ins Bett. Jedoch NUR, um zu schlafen. Ich denke,
der eine achtete auf den anderen, damit nichts passiert.
Am
Nachmittag waren wir in Stockholm unterwegs. Ich hatte einiges für das Zentrum
zu erledigen. In dieser Zeit hatten die beiden Männer die Gelegenheit, sich
etwas besser kennenzulernen (und damit abzufinden, dass sie nun beide bei mir
sind). Nun gut, Charlie ist schon fast zwei Jahre bei uns im Zentrum. Derek
kennt ihn flüchtig von seinem Job im Sicherheitsteam. Er ist so witzig. So viel
wie in den letzten zwei Tagen, habe ich lange nicht gelacht. Und es (er) tut
mir gut (derzeit).
Nun habe
ich offenbar gleichermaßen drei Männer, so wie Gunnar drei Frauen. Was daraus
werden wird, vermag ich nicht zu sagen. Ob Charlie NUR ein Strohfeuer ist oder
nicht. Wer weiß? Allerdings schmiedeten wir (bedingt!) schon Pläne und ich
fragte Derek erneut, ob er nicht doch zurück in seinen Bürojob wolle. Er
verneinte. Ich bedauere das. Und Charlie ist nun in der Tat NICHT der Mann für
Anzug und Krawatte. Bereits gestern schnaufte er, als er bemerkt, wie
anstrengend mein Job sein kann UND dann womöglich seiner wäre.
„Nein,
das ist nichts für mich.“, war sein Kommentar. „Ich dachte nicht, dass Chefin sein
so beschwerlich ist.“
Vermutlich
werde ich es Gunnar sagen müssen, wenn er zurückgekommen ist, dass da noch
jemand FÜR MICH sein KÖNNTE, wenn ER bei einer seiner anderen Frauen ist. Schließlich versprachen wir uns ehrlich miteinander zu sein, was ich einhalten werde. So wie er auch.
Das alles
ging mir so wie so viel zu schnell. Wie konnte ich mich nur dazu hinreißen lassen? Aber
gut, ich versprach ihm (Charlie) nichts und beteuerte in Charlies Gegenwart,
dass ich Derek liebe, während wir gemeinsam im Restaurant zusammen saßen. Was hätte
ich auch anderes tun sollen? Ich muss zumindest in dieser Hinsicht loyal und anständig
bleiben. Und was bedeutet anständig schon? Ich vermute, ich bin tausend Mal
anständiger als mancher perverse, hinterhältige, korrupte Politiker. Zumindest
habe ich noch Ideale. Was in diesen Zeiten ohnehin ein seltenes Gut darstellt.
Daher suche ich mir stets DIE Menschen, respektive Männer aus, denen diese Eigenschaften in gleichem Maße zu eigen sind. Alles andere wäre nichts für mich. Ich kann und will mir nicht
untreu werden. Punkt!