…………….war Gunnar
zuweilen immer wieder bei Alexa und blieb dann erst ab zehn Uhr abends bei mir.
Bis dahin war ich online. Schaute hier und da. Shoppte ein wenig und bot auf
einen fabelhaft aussehenden Ring aus 24karätigem Feingold. Das Reinste, welches
man bekommen kann. Nun, ich gestehe, die Auktion ist nicht zu meinen Gunsten
ausgefallen.
Während Gunnar
und ich so beim Fernsehen saßen, erzählte er mir irgendetwas über eine Cara,
die er getroffen und mit der er sich unterhalten hatte. Er wäre früher schon
einmal für ein paar Schäferstündchen mit ihr zusammen gewesen. Am aller
liebsten hätte er wohl noch an diesem Abend, oder vielleicht am nächsten Tag, ein
kurzes, intensives und vor allem intimes Zusammensein mit dieser Cara zu schätzen gewusst. Möglicherweise war es auch
schon längst geschehen. Aus seinen Worten war dies nicht wirklich klar hervor
gegangen.
Ich protestierte
selbstredend dagegen. Jedoch nicht ZU derb oder aufgeregt. Eher sachlich und
mit ruhig, was Gunnar anscheinend zu amüsieren schien und schon hob er mich mit
beiden Händen auf seinen Schoß……….usw…..
„Okay. Okay. Ist
ja schon gut.“, sagte er und lachte keuchend, währenddessen ich auf ihm ritt. „Wie
du sicher bemerken wirst, bin ich doch lieber mit dir intim. Um es mit deinen
Worten auszudrücken.“ Ein erneutes Lachen ließ mich ein wenig wanken bei diesem
Ritt.
Später dann rang
ich Gunnar noch das Versprechen ab, dass er diese Cara sein ließ.
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Eine sonderbare
und eine überaus traurige Nachricht
erreichten uns heute Morgen.
Ryan hatte mich
angerufen und mir gesagt, dass Charlie nicht zum Dienst erschienen und ebenso
wenig aufzufinden sei. Weder in seinem Haus, noch irgendwo im Zentrum. Das wäre,
in der gesamten Zeit, in welcher hier tätig ist, noch nie vorgekommen.
Eigenartig. Auch
ich hatte ihn nicht erreicht. Mir jedoch nichts weiter dabei gedacht. Er würde
sich schon noch bei mir melden, wenn es ihm danach verlangt. Dachte ich so.
Und als wäre
dies noch nicht genug für einen Morgen, ließ Derek mir eine schriftliche
Nachricht zukommen, dass seine kleine Tochter Marilyn verstorben sei. Was mich
ein wenig sprachlos werden ließ und mich verwunderte. Wo es doch gestern noch
schien, als sei sie auf dem Weg der Besserung.
Alles in
allem ist es schon ein gravierender Unterschied,
sich etwas zu wünschen, oder den Tatsachen ins Auge zu sehen.
„Ist einer
deiner Wünsche in Erfüllung gegangen?“, fragte mich Gunnar dann recht zurückhaltend
und behutsam in einem Ton, der weder vorwurfsvoll noch anklagend war. Er stelle
ausschließlich fest. Nicht mehr und nicht weniger. Blieb ruhig dabei.
Ein scharfer Seitenblick
meinerseits traf ihn dann und er war nicht wirklich beschuldigend, sondern eher
als Frage gedacht. Ich war irritiert. Hatte
er in meinen Kopf gesehen? Was wusste er? Und wenn wie viel? Vor allem, was
Alexa betraf. Diese Angelegenheit mit Dereks Tochter und wie mein Denken (insgeheim)
dazu war, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach nicht all zu relevant für ihn
sein.
Dennoch ist es
überaus bedauerlich. Was für ein Verlust für Derek und vor allem für diese
Giselle. Mit WAS vermag sie ihn nun an sich zu binden? (…..wo die einzige Gemeinsamkeit
entfallen ist.) Andererseits wäre es jedoch möglich, dass so ein Trauerfall
die beiden zusammen schweißt. Für wie lange, bleibt abzuwarten.
Jedoch die Frage
blieb, WAS antworte ich Gunnar nun? In jedem Fall sollte die Bedeutung meine Worte
diplomatisch sein.
„Nun, es ist
doch recht bedauerlich, was diesem kleinen Wurm da geschah. Andererseits hat es
dieses glückliche Ding bereits hinter sich, was uns andere ein Leben lang
leiden lässt. Ich kann nicht sagen, welchem Gefühl ich hier den Vorzug gäbe.“
Ich kratzte mich verlegen am Ohr und kaute dabei, ohne es zu bemerken, auf
meiner Unterlippe, was Gunnar grinsen ließ. Denn er wusste, dass ich versuchte,
mich mit diesen Worten aus der Schlinge zu ziehen.
„DAS war NICHT
meine Frage.“, erwiderte Gunnar sanft.
Ich atmete tief
ein und hörbar aus. Was ihm offenbar alles sagte und eine Bestätigung seiner
Vermutung, oder seines Wissens gab.
Ein verlegener
Blick ging von mir zu meinem Ehemann hinüber. „Kann schon sein.“, sagte ich
leise und fast beiläufig und wendete mich von ihm ab, um anderen Dingen meine
Aufmerksamkeit zu schenken. Und ich sah für einige Zeit nicht noch einmal zu
Gunnar hinüber. Hoffte, dass er dieses Thema im weiteren Verlauf des Tages
unberührt ließ. Allerdings hing ich der Vermutung nach, dass Gunnar meine
Wünsche in Bezug auf Alexa ebenso kannte wie diesen hier. DAS war in keinster
Weise vorteilhaft. Und wenn, konnte es nur bedeuten, dass er bereits
Gegenmaßnahmen ergriffen hat.
In jedem Fall
wäre es für mich gut, nun ebenso gelegentlich und vor allem unverhofft in
Gunnars Kopf zu stöbern. Um mir gewiss zu sein, dass ich womöglich, mit meinem
zweiten Wunsch, doch noch erfolgreich bin. (Alexa aus meinem und aus Gunnar
Leben zu streichen. Das WIE wäre mir dabei gleichgültig.
Allerdings war mir klar, dass Gunnar seinen Sohn in jedem Fall auf magische
Weise schützt. Infolgedessen
wäre es mir sicherlich niemals möglich, ihm auf dem gleichen Wege wie Giselles
Tochter, etwas anzutun. Und ich finde, ein totes Kind ist mehr als genug!)
Nun, jeder
vermag an dieser Stelle zu denken was auch immer er will. Zufälligkeiten bestimmen
das Leben der meisten Menschen. Zumindest nehmen sie DAS an. (Zufälle gibt es jedoch nicht! Es liegt immer
am Denken, Wünschen und Fühlen der anderen Menschen. Und hat nicht schon
jeder einmal irgendwem, so ganz insgeheim, den tot gewünscht? (Und dann,…..ist es,
zufälliger Weise tatsächlich geschehen?)) Denn Magie ist nach wie vor nicht
zu beweisen. Infolgedessen gib es auch keinerlei Schuldgefühl, welches ich mir
anzunehmen hätte.
Es ist NUR
Denken. Aber der Gedanke zählt…….ich weiß das…..selbstverständlich.