Donnerstag, 31. März 2016

Männer - eine grauenvolle Spezies!



Gunnar sehe ich derzeit eher selten. Unser gemeinsamer Rhythmus ist kaum noch vorhanden. Entweder ist er mit den Kindern beschäftigt, oder drüben im Büro. Er steht früher auf und frühstückt nicht mit mir. Die meiste Zeit bin ich mit Alexa und den Kindern zusammen.

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Gestern Abend, es war gerade so gemütlich geworden. Zumindest für mich. Ich hatte meinen Kopf an Gunnars Schulter gelehnt und er seinen Arm um mich gelegt. Alexa saß auf dem Sessel nebenan.
„Ich hätte eine Bitte an dich.“, begann Gunnar und ich horchte auf. Denn derartiges, in dieser Form, war nur selten von ihm zu hören. Ich drehte meinen Kopf zu ihm hin und sah ihn erwartungsvoll an. Er schnaufte kurz, lächelte und sah zu Alexa hinüber. Ich vermochte in diesem Augenblick nicht zu sagen, ob sie wusste, was Gunnar mir zu  offenbarte hatte.
„Ich möchte dich bitten, eine Zeit lang auf die Kinder zu achten. Sie schlafen ohnehin bereits. Es dürfte also kein großes Problem für dich sein.“
Ich sah ihn mit großen Augen an und legte die Stirn in Falten. „Und?“
„Ich würde gern für eine Weile mit Alexa in ihr Apartment gehen.“
JETZT wusste ich Bescheid. Gunnar suchte die Befriedigung seiner sexuellen Begierde. Schließlich war es bereits einige Zeit lang her, wo er das letzte Mal seinen Schwanz in (mir?) irgendwem versenkte. Er hatte Druck, wie er stets lachend zu sagen pflegte. Es musste raus.
Ist es tatsächlich so prekär mit einer Sucht umzugehen, die einen innerhalb von Jahren anerzogen wurde? Anscheinend doch.
„Okay.“, sagte ich ein wenig gequält lächelnd und Verständnis heuchelnd und löste mich aus seinem Arm. Alexa schlug die Augen nieder. Infolgedessen war ihr seine Absicht bekannt. Andererseits wusste sie um Gunnars Dilemma. Wenn ich oder sie es nicht war (in welcher er sich „erleichterte“), würde es sicherlich eine andere sein.
Männer sind einfach eine grauenvolle Spezies!
Aber vielleicht wäre Gunnar nicht so, wenn er damals nicht den Weg in diese Sekte genommen hätte. Schrecklich. Einfach schrecklich. Nicht nur für ihn.
Gunnar sah mich staunend an. Offensichtlich hatte er Gegenwehr, oder zumindest eine zynische Bemerkung von mir erwartet. (Aber wozu? Ich hatte nicht die Absicht zu streiten.)
Nach meinem „okay“, wartete er nun nicht mehr lang. Stand auf und reichte Alexa die Hand. „Komm.“ Sie folgte ihm ein wenig verlegen lächelnd.
Nun war ich allein.
Entgegen meines Vorsatzes versuchte ich Derek einige Male anzurufen. Nichts.
Dann, so gegen elf, versuchte ich es bei Kevin. Zumindest ER war zu erreichen.
Ich entschuldigte mich bei ihm, für diese späte Stunde und fragte an, ob er einige Minuten für mich hätte.
„Aber natürlich. Für dich doch immer, mein Schatz.“
Oho! Wie das? Wo war seine Lebensgefährtin, dass er es wagte mich mit Kosenamen anzusprechen?
„Deine Janina ist offenbar gerade nicht anwesend?“
Kevin lachte. „Wie hast du DAS nur erraten? Sie ist gerade im Bad. Sonst hätte ich vielleicht nicht einmal abgenommen.“
Nun lachte ich. „Oh! Danke für die Ehrlichkeit.“
„Immer doch.“
DAS war das Angenehme an Kevin. Er sagte DAS, was er gerade dachte. Ohne eine Blatt vor den Mund zu nehmen. Und vor allem in einer Art, dass man ihm nie böse sein konnte. Einfach genial. Obendrein war er ein Charmeur.
„Also, WAS hast du zu so später Stunde noch auf dem Herzen, meine Schöne.“
Ich musste innerlich so was von grinsen. Anscheinend war sie noch immer nicht wieder da. Ich erzählte ihm von Gunnar und von Derek. „Wir müssen reden.“, sagte ich zu ihm. Denn ich hatte einen Entschluss gefasst. Betreffs personeller Veränderungen. Und es handelte sich um DAS, was ich schon einmal erwog zu tun. Kevin sollte der Leiter des Zentrums werden. Ich vermutete, damit käme ich besser zurecht. Nicht das Derek unzuverlässig gewesen wäre. Zumindest NICHT bisher. Aber derzeit überspannte er den Bogen. Als Chef des Zentrum war Verantwortungsbewusstsein gefragt! Da konnte man nicht einfach gehen, wie es einem gerade passt. Vor allem, war er nicht einmal zu erreichen.
„Oho! Das klingt aber sehr bedenklich.“, erwiderte er. „Insbesonder, wenn Frauen so was sagen.“ Er lachte.
„Für dich sicher nicht. Du hübscher Mann.“, raunte ich ihm den letzten Satz entgegen.
Ich hörte ihn schmunzelnd „Hmmmm“, sagen. „Das klingt aber gut. Wann treffen wir uns denn?“ Oh! Wie charmant er war!
„Jetzt wirst du aber kess mein Lieber.“, witzelte ich.
„Oh Rea, wir kennen uns doch so gut. Da könnte ich sonst was sagen.“
„Ja. Ich weiß. Da hast du völlig Recht. Aber jetzt mal im Ernst. Wir hatten schon einmal darüber gesprochen, dass ich DICH in der Position des Geschäftsführers lieber sähe. Weißt du noch?“
„Ja. Ich kann mich gut erinnern.“ Seine Stimme kühlte merklich ab und im Hintergrund hörte ich Janina flüstern. „Dann sollten wir demnächst darüber sprechen.“
„Wird es deiner Lebensgefährtin nicht zu viel, wenn du noch weniger Zeit mit ihr verbringst?“
Kevin stockte und ich wusste, am liebsten würde er mir jetzt sagen, dass er seine Zeit doch eher mit mir verbringen würde, als mit ihr. Was er allerdings nicht konnte, da sie zugegen war. Dennoch wagte er es. „Macht mir doch gar nichts aus. Aber nur, wenn DU ebenfalls im Büro bist.“ Gut. Der Satz war unverfänglich. Er war schon immer ein guter Diplomat. So sind wir Deutschen eben.
Wir plänkelten noch ein wenig hin und her. Schoben uns versteckte Komplimente zu und nach etwa einer halben Stunde, beendeten wir das Gespräch.
Zumindest hatte ich nun aus seiner Tonlage und seinen Worten erfahren, dass er nicht abgeneigt war, mit mir das Zentrum zu leiten. Für mich......erleichternd zu wissen!
Ein wenig später rief Derek an.
WOW! Dachte ich, als ich auf dem Display seinen Namen sah. Wie das?
„Hey du.“, blieb ich freundlich. Denn ich war in der Tat glücklich überhaupt von ihm zu hören. „Wo bist du denn?“
Ich hörte ein Schnaufen und dann ein Echo. „Hey du.“ Dann einige kurze Worte der Erklärung, die besagten, dass sein Vater urplötzlich zu Besuch gekommen war. Seine Mutter zwar erfreut darüber gewesen wäre, aber dennoch nicht so sehr, dass sie ihn ständig um sich hätte haben wollen. So hätte er frei genommen und wäre mit seinem Vater auf einem Tripp durch Schweden unterwegs.
Sein Vater.......Ich dachte nach. War DAS nicht DER Mann, der noch eine andere Frau in Japan mit mehreren Kindern hatte? Was war mit denen? Ich hoffte inständigst, diese wären zu Hause geblieben und fragte sacht danach.
Derek schien verstört, ob meiner Gedankengänge. Es dauerte eine kurze Zeit, bis eine Antwort kam.
„Wie kommst du darauf?“
„Nun, es erschien mir nahe liegend. Oder etwa nicht? Wenn dein Vater dich besucht, dass er gleichwohl seine japanische Frau und womöglich gleichermaßen einige seiner Söhne, samt Partner und Kinder mit hier her bringt. Familie wird doch bei den meisten Leuten groß geschrieben.“ Beinahe wäre mir ein EUCH entwichen. Allerdings huschte mir Gunnars Familiensinn durch den Kopf. Da war kaum ein Unterschied zwischen.....schwarz und weiß. Nur nicht feindseliger werden. Dachte ich so. Rassismus wäre hier wohl völlig fehl am Platz.
„Ähh. Nein.“, stotterte er. Was mich böses ahnen ließ. „Ähh. Ja. Natürlich hält die Familie immer zusammen.“, sprach es weiter.  „Aber bisher war nicht die Rede davon, dass Naoko oder eines meiner Geschwister hier her nachkommen soll.“
„Wer sagt das?“, hörte ich seinen Vater fragen. Hörte er etwa mit? „Und warum rufst du sie überhaupt an?“
Oh! Oh! Mit diesem Vater, war anscheinend in der Tat für mich nicht gut Kirschen essen. Was hatte DER denn für ein Problem??? Die Stimme seines Vaters hatte mich wütend gemacht. „Dein Vater ist nicht gerade an Frauen gewöhnt, die das Sagen haben? Oder?“, platzte ich (wütend) heraus.
Ich bemerkte wie Derek hüstelte. WO war jetzt seine Selbstsicherheit???
„Na ja,...ich,...ich....wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich mit meinem Vater für einige Tage unterwegs bin und fragen, ob das so in Ordnung geht.“
„Du bist bereits unterwegs. Oder etwa nicht? Stellt man solche Fragen nicht, bevor man geht?“
„Ja. Äh. Ja. Ich weiß. Verzeih. Du warst nicht da und ich habe dich nicht erreicht.“
„OH! Wie das?“, nun vermochte ich meine Empörung nicht mehr für mich zu behalten. „Ist es nicht vielleicht umgekehrt? ICH habe DICH nicht erreichen können!“
„Mag sein.“, wurde seine Stimme fester und er fügte ihr noch eine Portion Entschlossenheit dazu. „Ich hatte mit meinen Eltern zu tun und außerdem hatte ich Kevin Bescheid gesagt.“
„O-k-a-y.“ Genau genommen kochte ich vor Wut und am liebsten hätte ich ihn noch tausend Vorwürfe entgegen geschrieen. Was offensichtlich in diesem Augenblick ohnehin gegenstandslos gewesen und ebenso falsch angekommen wäre. Wenn sein Pascha ähnlicher Vater hinter ihm steht. Was hatte er für eine Wahl. Er stand zweifelsohne unter dem Einfluss von ihm und unter Druck. Da war es offenbar wenig sinnvoll, noch Giselle Carters Beförderung anzusprechen. Infolgedessen ließ ich es, fragte noch, wann er zurückkommen würde und wünschte ihm eine gute Reise.
„Liebst du mich noch?“, hauchte ich als aller Letztes ins Telefon.
„Ja.“, sagte er zwar einsilbig, jedoch um vieles sanfter. Was mich hoffen ließ, dass sich alles wieder ordnet.

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Als Gunnar und Alexa zurückgekommen waren, gingen wir schlafen. Ich mit Gunnar auf der Couch und Alexa mit den Kindern in unserem Schlafzimmer.
Heute Morgen das gleiche Bild. Gunnar hatte sich des Nachts zu Alexa und den Kinder gelegt.
Ich weckte ihn und er kam noch für eine Stunde zu mir auf die Couch.
Als ich das nächste Mal vom Geschrei der Kinder erwachte, war er bereits nicht mehr da. Inula Castanea war zu mir auf die Couch gestiegen. Óðinn Asger folgte ihr. Da war kein Schlafen mehr. Alexa hatte alle Hände voll zu tun und ich sah ihren flehenden Blick: Hilf mir. Infolgedessen stand ich auf.



Mittwoch, 30. März 2016

Kinder, Kinder......



Die Kinder zwingen mich nahe bei Alexa zu sein. Überhaupt ist es eine vertrackte Situation, (und immer wieder weise ich darauf hin, dass es womöglich besser sei, eine Nanny zu engagieren. Gunnar sowie Alexa jedoch meinen, wir handeln das schon. (Spielen sie JETZT Vater, Mutter, Kind? Und ICH bin die „Tante“? Die Böse, die Kinder hasst. Wo ich mir doch so viel Mühe gebe.)) in welche mich Alexa hinein manövriert hat. Nur räume ich den Platz, nimmt sie den gesamten Raum (an Gunnars Seite) ein. Was ich ihr mitnichten zugestehen kann. Allerdings ist aus ihren Verhalten keine Täuschung, kein Übelwollen mir gegenüber zu erkennen. Im Gegenteil. Selbst wenn ich tiefer in sie schaue, ist da nichts Feindseliges. Sieht sie uns tatsächlich als „Freundinnen“ an? Und aus wessen Kopf entspringt diese Inspiration. Denn es ist schon eigenartig, dass viele von  Gunnars „engen Freundinnen“, auch meine „engen Freundinnen“ sein wollen. Man denke nur an Lara, Zuckerfötzchen und noch vor dieser Elena, das porzellanerne Model, welches jetzt mit Chris Cunningham liiert ist. Andererseits sucht und findet Gunnar stets den selben Typ Frau. Es scheint gleich wie bei einer Frau zu sein, die fortwährend die selben Signale aussendet und sich dann darüber beschwert, dass sie stets an ähnliche Männer gerät. Infolgedessen hätte es etwas mit Gunnars Sein zu tun. Gunnars Charakter und seiner Ausstrahlung.
Nun. Gleichgültig. Zurück zum Kern.
Am aller liebsten, und nötig wäre es obendrein, würde ich ins Zentrum fahren.
Aus diesem Grund, rief ich am gestrigen Abend Kevin an. Ich gedachte etwas über das wöchentliche Briefing zu erfahren. Denn Derek war (für mich?) nach wie vor nicht zu erreichen. Was nun, so nebenbei bemerkt, tatsächlich überaus merkwürdig ist. Stets ruft er mich zumindest (beinahe) täglich an. In geschäftlichen Dingen, werde ich mich nun wohl besser an Kevin halten. (Was ich so wie so bereits beschlossen hatte.) Obgleich Derek hier nie unzuverlässig war.
Jetzt bin ich erneut abgewichen, von DEM, was ich eigentlich aus-sagen wollte.
Ja nun, es ist für mich in der Tat eine diffizile Situation. Gehe ich meiner eigenen Wege, überlasse ich Alexa das Feld an Gunnars Seite und die Gelegenheit, auch ohne mich, Familie zu spielen. Bleibe ich, vernachlässige ich zum einen meine Pflichten im Zentrum, zum anderen bin ich gezwungen mit meines Mannes Konkubine gut Freund zu sein. Denn die Kinder brauchen uns und in deren Gegenwart ist kein Platz für zänkische Spiele. Sie benötigen Harmonie und Frieden rund herum.
Kevin merkte wie immer an: „Ich schaffe das schon.“
„So ganz allein?“
„Derek ist doch auch noch hier. Und die anderen. Wenn etwas Wichtiges zu entscheiden ist, rufe ich dich an.“
Heute Morgen.......rief er an.
„Derek hat sich frei genommen.“
„Wie denn das? So plötzlich? Soll ich zu euch kommen?“
„Nein, nein. Schon okay. Wir schaffen es auch ohne dich. Es sind doch nur die allgemeinen, monatlichen Abrechnungen.“
„Die Bestellungen und der Plan für den kommenden Monat?“
Ich hörte Kevin ein wenig gekünstelt lachen. „Wozu hast du denn deine Mitarbeiter. Du musst doch nicht alles selber tun. Und wenn die Kinder jetzt bei dir sind....“
Hier unterbrach ich ihn. „Nicht nur bei mir. Alexa bot sich gerade zu an. Und Gunnar scheint ebenso entzückt darüber.“
„Und du überlässt ihr natürlich nicht das Feld.“, führte Kevin den Gedanken weiter. Er lachte. Kannte mich zu gut. „Schon klar. Kann ich mir gut vorstellen. Mach’ dir keine Sorgen. Es geht hier alles seinen Gang. Aber.....“
Oh! Oh! Was sollte dieses a-b-e-r jetzt bedeuten???
„Du machst mir Angst?“, erwiderte ich.
„So schlimm ist es nicht. Aber Derek scheint mir ein wenig eigenartig. Er ist nicht wie immer. Schaut mich misstrauisch an.“
„Hast du ihn gefragt, was mit ihm sei?“
„Ja. Natürlich.“
„Und?“
„Er verneinte jegliche Veränderung.“
„Weißt du was Kevin? Das passt mit dem, dass ich ihn nicht erreichen kann, zusammen. Und irgendwie begann er sich zu verändern, als seine Mutter zu uns kam.“
„Gut möglich. Wer weiß, was sie ihm eingeflösst hat. Ach, und bevor ich es vergesse, heute Morgen ordnete er an, dass Giselle Carter die vierte Empfangsdame würde. Anstelle von Jessica Warren.
Ich schnaufte.
„Hast du nicht interveniert?“
„Nein. Genau genommen ist ER mein Chef. Was sollte ich sagen. Tut mir leid. Und außerdem ist mir im Grunde gleich, wer wo arbeitet.“
„Du weißt aber schon, WER sie ist?“
„Ja. Natürlich. Aber Gunnar hat diese Lara, für mein Verständnis unrechtmäßig zur Ersatz-Empfangsdame erhoben. Obwohl er hier nichts mehr zu sagen hat und ausschließlich aufgrund er Tatsache, das er dein Ehemann und der ehemalige Chef des Zentrums ist, ließ man ihn gewähren. Derek zieht hier gleich. Was soll’s? Ist doch egal.“
„Ja. Schon.“, versuchte ich ruhig zu bleiben. „Dennoch, allein die Tatsache, das Derek
sie in einen so begehrten Job einsetzt, erscheint mir wesentlich. Wo er doch mit ihr geschlafen hat und sie nun ein Kind von ihm erwartet. Allerdings merkte er bislang eigenartiger Weise wieder und wieder an, dass er nichts mit ihr zu schaffen haben will. Und nun DAS. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Und ich kann ihn nicht erreichen.“
„Er kam heute Morgen offensichtlich ausschließlich deshalb ins Büro UND, um sich frei zu nehmen.“
„Hat er gesagt wie lange?“
„Nein. Auf unbestimmte Zeit. Von ein paar Tagen war die Rede. “
„Okay. Dann weiß ich Bescheid. Auch ich werde ihn nun nicht mehr kontaktieren und darauf warten, bis ER es tut. Ich danke Dir.“

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Wir allesamt fuhren gestern zum Flughafen, um Marie und Henrik zu verabschieden. Die Kinder waren darüber nicht erfreut, dass ihre Mutter sie offensichtlich verlies. Ein Geschrei, ein Geplärr, ein Geheule. Auf dem Rückweg  beruhigten sie sich noch immer nicht. Erst als wir im Apartment waren. Am Anfang waren sie bei Alexa, damit ich mich für einen Augenblick erholen konnte. Gunnar holte dann alle zu uns herüber, wo sie blieben bis jetzt.
Am Abend hatte sich Alexa „geopfert“, für Gunnar und mich. Sie schlief mit Inula Castanea und Óðinn Aron in unserem Bett. Wir hingegen lagen im Wohnzimmer auf der Couch. Als ich allerdings so gegen sieben erwachte, hatte sich Gunnar zu den dreien ins Schlafzimmer gelegt. Kam aber dann wieder kurz zu mir zurück, legte sich neben mich und informierte Magnus darüber, dass er später kam. 
Die Kinder bringen alles durcheinander. Unser Leben hier ist nicht darauf ausgelegt.

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Alles in allem lässt mir Dereks Verhalten keine Ruhe und Kevin tut mir leid. Erledigt er im Augenblick die Arbeit von uns dreien. Das ist ungerecht. Vielleicht kann ich Morgen, im laufe des Tages, einmal zu ihm fahren. Da gibt es einiges zu besprechen. Und Sarah würde ich gleichwohl all zu gern befragen. Womöglich hat sie etwas gehört, was zur Erklärung von Dereks Verhalten beiträgt.
Friseur und Kosmetik wären ebenfalls wieder einmal angesagt.
Gunnar werde ich erneut ermahnen, eine Nanny für die Kinder einzustellen. Zumindest erst einmal, bis Marie wieder kommt. Dann werden wir so wie so alle im Zentrum wohnen. Mary und Rodney erwarte ich ebenso wie Adam in den nächsten Tagen. Sie hatte vor, noch eine Zeit lang zu Erik, in den Zauberwald zu gehen.



Dienstag, 29. März 2016

"Zwei Tanten" auf Zeit



Rekapitulieren und sinnieren wir ein wenig.


Faktum: Kaum, dass ich der einen Hölle entstieg, stolpere ich in die Nächste.


Was für andere der Pfuhl des Lebens sein mag, ist für mich eine Fahrt in den Hades und ich wünschte mir, ich wäre bereits auf dem Weg daraus zurück.

--------------------------ades.


Den Göttern sei Dank, der Schoß der Familie entließ mich aus seinen Klauen. Jedoch nicht vollständig, was an Marie und den Kindern liegen mag.
Selbstredend freue ich mich sie zu sehen, hier zu haben und ebenso, dass sie und Henrik heiraten wollen. Doch nun gedenkt sie mit ihrem Zukünftigen für einige Tage, OHNE die Kinder, in dessen Heimat umher zu reisen.
Alexa bot sich sogleich als Nanny an. Gunnar war von dieser Botschaft freudig überwältigt und sogleich nickend und zustimmend der Meinung, wir beide handeln das schon. Und nein, ich bin noch immer nicht wieder in meinem Haus am See angekommen.

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Ostern – Easter
Der Trubel dieser Familienfeste setzt mir und meiner Gesundheit jedes Mal erheblich zu. Alldieweil ich an einem Ort und mit Menschen zusammen bin, die nicht unbedingt zu mir passen. Es fällt mir immens schwer, mich einzufügen, oder mich ganz und gar heimisch zu fühlen. Gunnar geht in dergleichen Gefilden auf. Er ist es gewohnt ständig von Menschen umgeben zu sein. Ich nicht.
Ich ertrug tapfer alle Unwägbarkeiten, samt dieser Dalal. Hatte das ewige Grinsen als Maske im Gesicht. In meinem Inneren brodelte es jedoch, insbesondere zu Beginn, noch viel zu oft. Was für mich nicht gerade gesundheitsfördernd war. Gunnar gegenüber, erwähnte ich nichts davon. Obgleich er wusste, was da in mir vor sich geht. Jedoch hier galt, wie bei so vielen anderen und ähnlichen Begebenheiten, die Contenance zu wahren.
Nun hielt dieser Zustand einige Tage an. Was mich zu dem Entschluss kommen ließ, mich zu überwinden. Gleichwohl im Inneren, um den gesundheitlichen Schaden zu begrenzen, zu minimieren. Denn Aufregung und Stress sind in der Tat nichts für meiner einer!
Dennoch war es für mich immens anstrengend und nervenaufreibend, mich der Überwindung hinzugeben und das gesamte Szenario, so wie es war, anzunehmen. Was ich tat........Allerdings führte es zu dieser “Geistesleere“, in welcher ich nicht im Stande war, meine Gedanken zu sammeln und etwas nieder zu schreiben. Ich dämmerte, an den Grenzen der Akzeptanz, in einem Zustand des Halbschlafes, dahin. Wodurch mir die Realität erträglich wurde.
Genauso (!) sah mein Alltag dort aus, unter all diesen (quasi) fremden Menschen. Viel lieber wäre ich zu Hause gewesen. In meinem Haus am See.
Und NUN, ist die Tourtour noch immer nicht zu Ende.
Okay, ich vermag durchaus zu verstehen, dass sich Marie einen Kurzurlaub (von ihren und Gunnars Kindern) mit Henrik in, oder durch Norwegen wünscht. Schließlich ist es Henriks Heimat. Dennoch kann sie und ebenso Gunnar nicht erwarten, dass ich als Tante hier einspringen kann. Alexa war allerdings nur all zu bereit dafür und verpflichtete mich, so ganz selbstverständlich (über meinen Kopf hinweg!), gleich mit zu diesem Spektakel. Gunnar war selbstredend begeistert davon.
Für dieses Bühnenstück werden wir allerdings NICHT zum Zentrum fahren. Nein. Wir bleiben hier in den Apartments. In unserem und Alexas. Je nach dem.......
So hätte ICH zumindest die Möglichkeit, wie Alexa einwandte, ein wenig auszuruhen, während SIE, (als Gunnars Konkubine), (welche er im Übrigen heute Nacht besuchte. Allerdings bemerkte ich nichts davon. Was mir Gunnar am Abend, während wir zu Bett gegangen waren (oder besser, zur Couch (denn Marie, Henrik und die Kinder schliefen in unserem Bett)), versprochen hatte!) auf die Kinder achtet.
(Zynik ein!!!) Ja. In der Tat. Hier ist gute Zusammenarbeit gefragt. (Zynik aus!!!)  Wie bereits in den vergangenen Tagen, in denen ich das erste Mal in meinem Leben, hier höre und staune man,....nähte. Mit dem Schneiden von Gemüse, war ich ohnehin schon vertraut.
Das gemeinsame Kochen ist stets Bestandteil derartiger Familienfeste. Ganz „traditionell“ sind die Frauen in der Küche beschäftigt, während die Männer sich („im Salon“) in einem anderen Zimmer unterhalten, oder draußen, vor dem Haus ihren Hobbys in Form von Trinken, Rauchen und Schwatzen nachgehen.
Ich bin NICHT für derartiges zu haben. Es entspricht in keinster Weise meiner Kultur/Natur! Viel lieber flaniere ich auf den Wegen eines Parkes und setze mich dann an den gedeckten Tisch. Punk!
Nun ja. Jeder feiert gleichwohl anders. Und Gunnars findet diese Art der familiären Zusammenkünfte anscheinend überaus erquickend. Was ich ihm keineswegs nehmen will. Zudem gedenke ich hier ebenso wenig Alexa das Feld zu überlassen. Infolgedessen bin ich gezwungen es zu ertragen. Gleich, was es mir abverlangt.

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In jedem Fall sehe ich mich nun meiner Nichte und meinem Neffen gegenüber. Und einer der Konkubine meines Mannes, die meine Freundin und Helferin in Sachen Kinder sein will.
„Ich engagiere eine Nanny für diese Tag.“, hatte ich vorgeschlagen.
„Das schaffen wir schon.“, hatte Alexa erwidert. Was mich aufbrachte gegen sie. Wie konnte sie es wagen, über meinen Kopf hinweg zu entscheiden?!
„Du sprichst doch nicht etwa für mich?“, fragte ich sie in einem scharfen Ton und nicht ausschließlich Gunnar bemerkte sofort die Bedenklichkeit der Situation.
Ich räusperte mich und überzog mein Gesicht mit einer lächelnden Maske, um meine Worte zu entschärfen. Wiegte den Kopf hin und her und nickte Alexa freundlich zu. „Okay. Mit deiner Hilfe sicherlich.“
„Dann nehme ich mir frei.“, sagte sie zu Gunnar, der bereits im Aufbruch war. Denn er musste sich zumindest für eine gewisse Zeit in seinem Büro melden und aufhalten, um das Wichtigste zu koordinieren und den Überblick zu behalten. Genau genommen hätte ICH das Gleiche im Zentrum tun müssen. Ich hatte schon seit Tagen nicht mit Derek telefoniert. Er war schlicht und einfach, aus welchem Gründen auch immer, NICHT zu erreichen. Was für ihn doch recht eigenartig ist. Zuweilen habe ich das Gefühl, er entfernt sich, unter dem Einfluss seiner Mutter, immer weiter von mir.

Nun, die Zeit drängt. Oder sollte ich besser sagen „die Kleinen“.




Montag, 28. März 2016

Gotland adieu



Das "hier Sein" neigt sich dem Ende.
Heute, am Abend, ist der Heimflug geplant.
Man löst sich wieder auf und geht seiner Wege.
Noch immer bin ich schweigsam und vermutlich erst im Rückblick, werde ich wieder Worte finden.
 
Man klicke HIER, um ein zauberhaftes Fotos zu sehen!



Sonntag, 27. März 2016

Happy Easter



Guten Morgen.
Guten Tag.
Es ist mir heute nicht wirklich nach Schreiben zu mute. 
Verzeihen Sie mir.
Mein Kopf ist leer. Oder besser, angefüllt mit zu viel Worten, die an der Barriere meiner Haut abgeprallt sind.
Die zahlreichen Familienmitglieder sind der pure Stress.
Der Input ist voll.


Klicken Sie bitte hier.





Samstag, 26. März 2016

Familien- Ge- Triebe



Gunnar war regelrecht und tatsächlich die Freude anzusehen, als ich am Flughafen mit meinem Köfferchen auf ihn zu gegangen bin. Er umarmte und küsste mich fast euphorisch.
„Danke.“, raunte er mir ins Ohr und drückte mich. Alexa war nirgendwo zu sehen.
Oh! Dachte ich. Es war ihm anscheinend in der Tat überaus wichtig, dass ICH mit ihm ging. Wie angenehm!
Gunnars Brüder und, sofern vorhanden, ihre Frauen, waren allesamt hier.
Ich machte gute Miene zum (für mich) bösen Spiel.
Derartige Unternehmungen bedeuten meinerseits, in erster Linie, Einschränkung. Ich kann nicht frei über meine Zeit verfügen und ständige Anpassung, an die jeweilige Situation und die jeweiligen Menschen, ist gefragt. Ich habe NICHTS in der Hand. Bin den Launen des Schicksals ausgeliefert, den Regeln des höflichen Beisammenseins mit jederfrau und vor allem denen der Contenance.
Ich hasse derartige Zusammenkünfte, wo die Anwesenheitspflicht besteht!

Dalal, Carsten muslimische Freundin, oder sollte ich besser, palästinensische Freundin sagen, kam auf mich zu und begrüßte mich mit großer Freundlichkeit. Ich vermag nicht einzuschätzen, was wirklich in ihrem Innen so vor sich geht. Meint sie es ehrlich oder verhöhnt sie mich? Gunnar plädiert selbstverständlich für Ersteres. 
Alba, Bills Freundin, ist eine typisch, schwedische, junge Frau mit blondem, langem Haar. Sie gibt sich, oder ist, überaus natürlich. So gänzlich ohne Schminke und Hairstyling.
Stine, Gunnars Schwester, ist wild wie immer. Gibt sich extrovertiert. Sie albert mit Taylor herum. Sie sehen aus wie zwei junge, verspielte Hunde.
Sam scheint eher der Stille zu sein. Gustav schaut ernst und Hjalmar versucht die ganze Schar zusammen zu halten. Allerdings ist dies doch eher Eriks Job. Er ist der Älteste. Obgleich Onkel Kurt ebenso unter uns weilt. Emilia Stephansdottier sehe ich nicht. Vielleicht kommt sie nach. Wer weiß. Denn Familientreffen sind für gewöhnlich DAS, was sie mag.

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Nun, der Flug, die Ankunft, die Begrüßung und Verteilung der Gäste ging recht easy von statten. Ich bezähmte mich im Inneren und überwand mich im Äußeren. Lächeln. Immer währendes Lächeln! Gleich WER da vor mir stand.
Wir sind, wie beim letzten Aufenthalt hier, in der „Villa Borgen“ untergebracht.
Zwei Stunden nach unserer Ankunft, kamen auch Marie, Henrik und die Kinder an. Sie sind selbstverständlich Gast im Hause von Hanna, Gunnars Tante.
Um ehrlich zu sein, war ich ganz froh Marie zu sehen und hielt mich weitestgehend an sie. Gunnar beschäftigte sich derweil größtenteils mit seinen Kindern. Er war so glücklich sie endlich wieder zu sehen. Man sah es ihm geradezu an.
Später zu bildeten sich Grüppchen. Die meiste Aufmerksamkeit bekamen natürlich die Kinder. Vor allem von Gunnar und den Frauen.
Für mich war es überaus anstrengend. Die beständige Konversation und Aufmerksamkeit auf alles, was mich so umgab.
Allerdings war ICH, nicht wie sonst die Chefin im Ring. Sondern eine von vielen. Bekam keine besondere Zuwendung. Niemand achtete besonders auf mich. Selbst Gunnar war überwiegend mit anderen Mitgliedern der Familie beschäftigt.

Gleichwohl wir nicht all zu spät zu Bett gegangen waren, es muss so gegen halb eins gewesen sein, schlief ich heute Morgen bis zehn. Was ich der Erschöpfung vom gestrigen Tage zuschrieb.
Sex, zwischendurch, irgendwann. Danach war ich wieder eingeschlafen.
Ich bin heute nicht wirklich frisch und munter. Und ebenso nicht wirklich bei mir. Das Denken und Handeln fällt mir zuweilen schwer. Genau genommen bin ich auf Gunnars Hilfe angewiesen, der sich jedoch, verständlicher Weise, eher mit seinen Kindern und seiner Familie beschäftigen wird. Von mir erwartet er....das Gleiche. Und vor allem, dass ich glücklich darüber/dabei bin.




Freitag, 25. März 2016

Keine Wahl!



Aufhübschen, eine Massage und dann fuhr ich gestern Nachmittag ziellos durch die Gegend. Gedachte allein zu sein. Ich wusste, dass ich am Abend mit Derek zusammen sein würde. Also, warum sich jetzt schon nach ihm sehnen.
Aber dann fuhr ich doch zurück zum Zentrum und wartete darauf, dass Derek sich bei mir meldete.

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Es war nichts besonderes, die Zeit mit Derek. Obgleich ich sie doch genoss.
Scheint es/er mir schon so selbstverständlich IN meinem Leben? Wohl kaum.
Denke ich genau darüber nach, gibt es zunehmend einige Unkonstanten.

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Heute Morgen, während Derek und ich beim Frühstück saßen, rief Gunnar an.
„Du bist auf laut gestellt.“, sagte ich zu meinem Ehemann. „Ich sitze gerade mit Derek im Restaurant.“
Gunnar kam ohne Umschweife zur Sache.
„Wir fliegen heute noch nach Gotland. Ich habe dir einen Flug gebucht. Setzt dich in dein Auto und komm. Abflug in zwei Stunden.“
UPS! Hüstel. Räusper. (Ver-) Schluck. „Wie bitte? Was? Wieso dass denn? Ich dachte du kommst?!“
„Die Familie trifft sich bei Tante Hanne. Auch Marie, Henrik und die Kinder werden dort sein. Sie kommen heute an. Mein Vater freut sich auf seine Enkelkinder.“
„Und das bestimmst du so alles über meinen Kopf hinweg?“
Stille
Räusper. „Nicht ICH. Wir alle. Und bist DU nicht auch Teil der Familie? Aber diskutieren können wir später. Wir warten am Flughafen auf dich.“
„Was bedeutet WIR? Ist Alexa bei dir?“
Ich hörte, wie Gunnar leise lachte. „Im Augenblick schon. Aber nein. Sie wird nicht mit uns kommen. Sei denn, DU hättest keine Lust dazu. Und WIR, bedeutet, ich und meine Brüder.“
Ich schnaufte. Hatte keinerlei Verlangen nach derartigen Reisen. War nicht erst Weihnachten gewesen? Nur, begleitete ICH Gunnar nicht, würde es Alexa tun an meiner statt mit ihm reisen........und......sich so klamm heimlich in die Struktur der Familie einschleichen. Konnte ich das zulassen? Nein. Infolgedessen der Zwang....doch zu gehen. (Den Befehlen (der Erpressung) meines Ehemannes zu folgen).
Ich begann zu intervenieren. Gunnar jedoch gedachte nicht zu diskutieren. Stattdessen befahl er mir: „Steig in dein Auto und komm zum Flughafen. Okay?!
Mir war NICHT nach antworten. Ich legte auf. Ließ ihn im Unklaren....und dachte darüber nach, was ich nun zu tun hatte. Allerdings dafür nur blieb wenig Zeit. Ich musste mich rasch entscheiden.
Derek hatte mitgehört und er sah mir an, dass ich keinerlei Wunsch danach verspürte, JETZT nach Gotland zu fliegen.
„Warum bleibst du nicht hier bei mir?“
Eine gute Option! Die mir gefiel. Andererseits konnte ich nicht zulassen, dass sich Alexa an Gunnars Seite präsentierte.
Es gab keine Wahl. Was ich Derek gleichwohl verständlich machte.
Und womöglich wäre er sogar mit mir gegangen. Was allerdings nicht wirklich möglich war. Denn, würde Alexa Gunnar nicht begleiten, hatte Derek dort ebenfalls kein Recht dort zu sein.



Donnerstag, 24. März 2016

Auf „meiner“ Seite - Vertrauen gegen Vertrauen



Gestern Morgen war ich mit Derek zum Frühstück ins Restaurant und anschließend ins Büro gegangen, wo ich schrieb.
Nach den (intensiven) Tagen mit Gunnar, war es den Leuten anzusehen, wie merkwürdig sie es fanden, dass EINE Frau, ZWEI Männer haben kann. Wäre es umgekehrt, würde es niemanden stören. DAS ist für mich überaus eigenartig......zu bemerken!!!!!
Gleichermaßen ist es für mich nicht leicht, eine Balance in mir selbst zu finden, zwischen den Männern, die ich (auf unterschiedliche Weise) liebe.

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Im Büro kam es angesichts des Anschlags in Brüssel und manchen Postings im Internet zu einer politischen Diskussion, in welcher ich mich doch enorm zurücknehmen musste.
Es ging im Wesentlichen um ein Foto, worauf im Vordergrund ein so genannter Flüchtlingsjunge zu sehen war mit einem Schild in der Hand worauf stand: Sorry for Brussel. Ich empörte mich darüber. „Es ist wie ein Schlag ins Gesicht für die Familien der Opfer. Eine Farce. Eine Scham- und Pietätlosigkeit!“
Bemerkte man hier nicht die Medienwirksamkeit derartiger Fotos, welche bewusst eingestellt werden. Die meisten scheinen es nicht zu erkennen. So schlagen sich die Dummen noch auf die Seite der Täter. Der blanke Hohn für die Opfer und ihre Familien.
NICHTS geschieht zufällig. Vor allem in der Politik nicht. Aber genau DIES glaubt kaum jemand. 

Auf Grund dessen wies ich Kirsten, unsere erst kürzlich (auf Dereks Empfehlung)  eingestellte Computerspezialistin an, wie es bereits in vielen Unternehmen üblich ist, die Seiten der Mitarbeiter des Zentrums bei fb, Twitter und anderer social networks zu überprüfen. (Ich ganz persönlich fand, dass diese Aufgabe dazu führte, endlich ihre (geschaffene) Arbeitsstelle zu rechtfertigen.) Allerdings stieß ich hier auf Widerstand. Offensichtlich vermochte man nicht zu verstehen, dass ICH keine staatskonformen Weisungen gab.
„Nun, in diesem, meinem Zentrums, läuft es anders, als hier im Land. Wem dies nicht zusagt, steht es frei zu gehen.“, war mein einziger Satz zu der Reaktion meiner Mitarbeiter. Denn ICH sah mich keineswegs in einem Rechtfertigungszwang.
Ich ging in mein Büro und überließ die Mitarbeit sich selbst und ihren Diskussionen.......hinter vorgehaltener Hand. Ihre Augen sprachen Bände.
Derek kam mir nach und ebenso Kevin.
„Schließt die Tür!“, wies ich sie an. Und am liebsten wäre es mir gewesen, ich hätte allein mit Kevin reden können. Nur konnte ich Derek nicht so leicht des Zimmers verweisen.
Derek sprach als erster. „DAS kannst du nicht tun?“
„Es geschieht genauso in vielen anderen Unternehmen.“
„Aber genau andersherum.“
„Ja. Natürlich Staatskonform.“
Kevin sah von einem zum anderen und beobachtete uns beide. Hatte sich nicht eingemischt. Genau genommen wusste ich nicht wirklich, was er dachte. Jedoch war er bisher stets auf meiner Seite. Dann endlich schaltete er sich dazwischen.
„Jetzt beruhigt euch mal. Beide. Ich kann Rea gut verstehen. HIER ist IHR Hoheitsgebiet und was SIE sagt gilt. Wer nicht mit ihr überein stimmt, sollte tatsächlich gehen.“
OHO! Das waren tatsächlich klare Worte. Dankeschön!
Derek zog die Brauen nach oben. „Ihr Deutschen seid doch alle Rassisten.“
OH! Damit hatte er einen Nerv getroffen. Und er hatte KEIN Recht derartiges auszusprechen! Kevin kam mir jedoch mit einer Antwort zuvor.
„Der Islam ist eine Religion und keine Rasse. Nicht wahr.“ Kevin grinste von einem zum andern. „Und die so genannten Flüchtlinge sind zu 98 % Wirtschaftsschmarotzer.“
Ich nickte Kevin zu und wandt mich an Derek. „Was erdreistest du dir zu behaupten!“, herrschte ich Derek an. „Sieh dich an und sieh mich an. Sieh uns beide an und dann behaupte noch einmal, ich sei rassistisch. Bist du noch bei Sinnen?! WER ist jetzt hier der Rassist?!“ Einen derartigen Streit hatte ich mit ihm noch nie.
„Du kennst Marie. Sie ist eine Farbige und meine Halbschwester, mit der ich meine halbe Kindheit verbrachte.“, argumentierte ich weiter mit ruhiger werdendem Ton. Ich wusste genau, dass ich die Emotionen raus zu halten hatte. DAS war mitnichten professionell.
Derek blickte betreten zu Boden. Er wusste, dass er zu weit gegangen war.
Kevin schwieg.
In solcherlei Fällen bemerkte ich immer wieder, wie brüchig Freundschaften sind. Nur ein kurzes, politisch motiviertes Geplänkel, gefährdet sie schon.
Mit Kevin war das anders. (Und ich dachte daran, mit ihm zusammen, das Büro zu „säubern“.)
An dieser Stelle dachte ich erneut an die Schwedendemokraten. Womöglich war es doch gut ihnen meine Unterstützung zu gewähren. Denn an „unterster Front“ musste etwas geschehen. Denn die „Obersten“, deren Schuld diese ganze Miesere ist, sind nicht zu greifen.

Bevor sich die Debatte entzündete, hatte Derek nach Gunnar gefragt.
„Kommt er heute?“
„Ja. Ich glaube schon.“, hatte ich gesagt. Denn Gunnar hatte mir versprochen, am Abend bei mir zu sein.
Unter diesen Umständen konnte ich jedoch nicht sagen, in wie weit mich Derek bis dahin begleitet.
Am Ende lenkte er ein. Wir gingen gemeinsam zu meinem Haus, nachdem ich auch allen anderen Mitarbeitern des Büros, außer Kirsten, für diesen Nachmittag frei gegeben hatte. Es lag ohnehin zu diesem Zeitpunkt nichts Wichtiges weiter an. Zudem war es gut, die Situation zu entschärfen. Auf die Peitsche das Zuckerbrot folgen zu lassen. Mein Vater war in solchen (be-herrschenden, manipulativen) Dingen ein Meister.
Wir gingen schweigend nebeneinander her. Jeder schien seinen Gedanken nach zu hängen. Keiner traute sich, mit einem Gespräch zu beginnen. Es hätte den heftigen Streit und die Anschuldigungen nicht übertüncht.
ICH war letztendlich diejenige, die begann. Ich sprach schlicht und einfach ein vollkommen anderes Thema und schon war das Eis gebrochen. Derek selbst, schien froh darüber zu sein.
Als wir die Tür hinter uns geschlossen hatten, nahm er mich in den Arm und entschuldigte sich. „Es tut mir leid. Was ich sagte war völlig unangebracht.“
Ich nickte nur und beließ es dabei. (Damit es nicht zu weiteren Diskussionen kam. Es hätte die wenigen Momente der Zweisamkeit zerstört bis.....Gunnar kam.)
Wir wendeten uns erfreulicheren Themen zu und er fragte, ob er bleiben könne, bis Gunnar käme.
„Wenn es dich nicht stört, dass er dich hier bei mir findet.“ Ich lächelte ihn an legte Herz hinein.
Derek lächelte leicht zurück und schüttelte mit dem Kopf. „Er weiß doch, dass ich in seiner Abwesenheit auf dich achte.“ Er zwinkerte mir zu und ich bemerkte, dass er noch immer ein wenig gedrückter Stimmung war.
Gunnar kam gegen sechs. Selbstredend waren Derek und ich noch zusammen. Die beiden begrüßten sich und bevor Derek ging, rief Gunnar ihn noch einmal zu sich hin.
„Versprichst du mir Morgen auf Rea zu achten.“, hörte ich ihn sagen.
Derek nickte ihm mit zu mit ernstem Blick und ich intervenierte.
„Wie? Du wirst Morgen nicht zurückkommen?“
„Nein.“
Ich wandte mich Gunnar zu und vergaß ganz und gar mich von Derek zu verabschieden. ER ging und beide bemerkten es kaum.
„Will Alexa dich haben?“
„Ja. Auf eine Nacht wöchentlich hat sie wohl ein Recht.“ Gunnar zog die Brauen hoch.
„Recht?“ Ich war fassungslos. Beruhigte mich jedoch sogleich. Es hatte keinen Sinn zu streiten. „Sie hat keinerlei RECHT........an dir.“, merkte ich noch an mit fühlbar abnehmendem Ärger in den Tönen. Denn ich wusste ganz genau, dass niemand ein Recht am anderen hat. Sei denn, er lässt es zu. Gunnar sah in meinem Kopf und wusste nun, dass ich nicht willens war, diese Diskussion fort zu führen.

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Nichts Aufregendes am Abend. Am Morgen Sex. Ich war noch halb verschlafen.
Selbstverständlich hatte auch er am Vortag mit Alexa (gefickt) geschlafen. Ich hatte nicht nachgefragt (da ich selbst am Mittwochmorgen mit Derek im Bett gelegen hatte). Erst heute Morgen, kurz bevor er in mir war. Und ich erfuhr, dass es zügellos gewesen sein muss.
Gunnar blieb nicht mehr lange neben mir liegen. Duschte kurz und drängte mich zur Eile.
„Wenn du möchtest, dass wir beide noch gemeinsam frühstücken gehen, dann spute dich.“
Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschiedete ich mich von Gunnar. Er stieg in seinen Wagen und brauste davon. Ich dachte daran, dass ihn Alexa bereits erwarte. Gleichwohl die beiden heute noch einige Stunden arbeiten mögen, der Rest des Tagen und die Nacht, gehörten ihnen. Und ich.....?
Genau genommen war mir nicht danach ins Büro zu gehen. Noch auf dem Weg zurück in mein Haus, rief ich Kevin an, um ihn darüber zu informieren und nachzufragen, ob es etwas Wichtiges gäbe, was meine Anwesenheit erfordert.
„Nein.“ (Kurz, knapp und direkt,...wie er immer war! Erfreulich!)
Jedoch fühlte ich da ein ABER im Hintergrund und sprach es an. „Red’ weiter.“
„Die Diskussion von gestern scheint sich fortzusetzen. Kirsten wird ein wenig bedrängt. Offensichtlich geht ihnen der Arsch auf Grundeis, dass du sie entlässt.“
„KEVIN! Spricht nicht SO!“ Wir lachten.
„Was denn? Ich sag’ nur, wie’s ist. Es versteht mich doch eh keiner, wenn ich deutsch mit dir rede.“
„Ist Derek bei dir?“
„Ja. Und er fragt sich bestimmt schon, wo du bleibst. Zumindest weiß er, dass ich mit DIR rede. Deshalb schaut er wohl immer wieder fragend zu mir herüber.“
Kevin schien es zu genießen, dass ich IHN Derek im Augenblick vorzog. Vor allem, wenn es um geschäftliche Belange ging. Er wusste so wie so, dass Derek auf etwas wackeligen Beinen stand, was seine Karriere in meinem Unternehmen betraf. Schließlich hatte ich ihm im Vertrauen bereits zu verstehen gegeben, dass ER diesbezüglich der Favorisierte ist. Schlicht und einfach, weil ich ihm vertraue!



Mittwoch, 23. März 2016

Fighten oder relaxen?




Gunnar war laufen gewesen, während ich schrieb. Duschte noch einmal als er kam und wir gingen gemeinsam zum Restaurant. Ich bin immer so glücklich, wenn er bei mir ist. Am liebsten habe ich ihn am Tag und in der Nacht. Und, und, und.......smile.......

Kevin hatte mich angerufen und sich für seine Überraschung bedankt.
„Nett, dass du an mich gedacht hast. Es hat so gut geschmeckt und Erinnerungen geweckt.“
Ich hoffte keine Unangenehmen. Wollte diese Thematik jedoch nicht weiter erörtern und antwortete DARAUF nicht. Stattdessen bekundete ich ebenfalls mein Gefallen.
„Ja. Auch ich habe mich heute noch einmal daran geweidet. Nur Gunnar findet bedauerlicher Weise keinen wirklichen Geschmack daran.“ Wir lachten. Dann wies er mich auf etwas hin.
„Du musst nicht immer alles mit Gunnar in Verbindung bringen.“
Oh! Ich wusste, ich hätte es ihm gegenüber nicht auf diese Weise erwähnen dürfen. Schließlich ist mir nur all zu deutlich bewusst, dass auch ER mich noch immer liebt (und am aller liebsten mit MIR zusammen wäre). Es ist immer betrüblich wenn ein Mann hört, wie seine (noch) Geliebte, von einem anderen Mann erzählt.
„Du hast selbstverständlich Recht. Verzeih.“
„Weißt du, ich.....“, den Rest des Satzes blieb er mir schuldig. Räusper, hüstel. „Darüber reden wir am besten später.“ Und er war nicht dazu zu bewegen, es mir doch noch zu verraten.
Immer später. Derek hatte mir ebenso noch nichts darüber erzählt, was am Wochenende bei ihm so vorgefallen war. Allerdings ist hier anzumerken, dass gleichwohl noch keine Gelegenheit dazu gab.
„In jedem Fall wollte ich Dir danken. Es war eine hervorragende Idee.“

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Am Nachmittag erholten wir beide, Gunnar und ich, uns im Wellnessbereich.
Für mich sind Friseur, Manie- und Pediküre feste Konstanten im Leben. Welche ich zumindest einmal wöchentlich (über mich ergehen lassen muss) genießen darf. Man sagt mir nicht vergebens nach, ich sähe stets aus, wie aus dem Ei gepellt. Was allerdings in meiner Position selbstverständlich ist. Es wurde mir von Kindesbeinen an gelehrt. `Wir haben einen Ruf zu verlieren. Wir haben etwas zu repräsentieren. Hörst du Kind. Vergiss nie wer wir sind.´, waren stets die Worte meiner Mutter (die nicht meine Mutter ist).
NEIN Ma. Ich vergesse es nicht..........

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Gesundheit und Wohlbefinden
Nun, es geht mir heute verhältnismäßig gut......gegenüber anderen Tagen.
- Schon in der Absicht, am Nachmittag eine Tasse Kaffee zu genießen, nehme ich nun doch wieder, nach einer Woche Pause, eine Magentablette am Morgen. Was allerdings mitnichten eine Endlösung ist.
- Meine Beine bereiten mir Sorgen. Es sind nicht nur die Schmerzen. Nein. Durch  die Chemotherapie und die Gabe des Cortisons, werden meine ohnehin schon Gen-geschwächten Adern immer brüchiger. Die Blauen mehren sich. Nicht gut. In geraumer Zeit werde ich womöglich nur noch Hosen tragen können.
- Kleine Verletzungen an meinen Fingern heilen noch immer viel zu schnell. JA! Ihr lest richtig. Viel zu schnell. Was mir sagt, das mein Immunsystem noch immer viel zu aktiv ist. In dieser Hinsicht bin ich seit Tagen am Imaginieren. Es MUSS niedriger werden!

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Politik
Und wieder ein Terroranschlag in Belgien. Es wird immer risikoreicher. Am besten, man meidet große Menschenansammlungen. Geht nicht mehr shoppen. Zumindest nicht mehr außer Haus. Ich lasse mir ohnehin bereits das meiste schicken.

Troels rief mich an und fragte, ob wir uns entschieden hätten den Schwedendemokraten beizutreten. Ich bremste ihn aus und gab ihm mit blumigen Worten zu verstehen, dass ich von seinem Parteigenossen enttäuscht gewesen war.
„Oh! Wieso das denn?“, fragte er und war sich offensichtlich nicht bewusst, was im Programm dieser Partei so alles stand.
Nun, mag sein, ich las gleichwohl nicht alles. Was mir indes an ihnen zusagt, ist die klare Aussage zu den Invasoren. Und dass sie für traditionelle schwedische Werte stehen. Andererseits scheinen (wohlgemerkt scheinen) sie, nach der Manier der dreißiger und vierziger Jahre des 19. Jh., die Frauen, selbstredent mit einigen Zuwendungen und Vergünstigungen, erneut als brave Weiber und vor allem als  Mütter zu sehen/sehen zu wollen. Ihr Frauenbild schmeckt mir nicht wirklich. Was mir das Gespräch mit diesem Mann bewies.
Welche „Pille“ soll man nehmen? Die Blaue, oder die Rote? Welchen weg einschlagen. Alle Parteien taugen im Grunde nichts und sind für mich nicht unterstützenswert. An der BASIS allerdings, scheint man, nein Frau, in diesem Fall  (zeitliche?!) Kompromisse eingehen zu müssen.
Aus der Sicht des matrifokalen Denkens heraus, wäre es am vorteilhaftesten eine EIGENE Partei zu gründen. Nur für derlei fehlt mir schlicht und einfach Zeit und Sinn. Mein Kampfgeist gilt in weiten Zügen nur noch mir selbst und meinen gesundheitlichen Belangen. Was mich indes nicht daran hindern mag, immer wieder darauf hinzuweisen, welcher Weg, für uns alle (!!!), der Beste und vor allem Richtigste ist.

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Da ich auf Gunnar warten musste, alldieweil er sich noch massieren ließ, rief ich Derek an, um zu erfahren, was am Wochenende vorgefallen war. Denn da musste etwa sein.....sagte mir mein Bauchgefühl. Gerade deshalb ließ es mir offenkundig keine Ruhe. Und obgleich ich wusste, dass es unangebracht war am iPhone so direkt zu fragen, ohne das vorher ein Bezug dazu hergestellt wurde, tat ich es.
Derek stutzte selbstverständlich. „Wieso fragst du danach.“
Ich war offen und ehrlich zu ihm. „Meine Intuition sagt mir schlicht und einfach, dass da etwas nicht stimmt mit dir.“
„Mit MIR? Wie das? Bist DU es nicht, die mir ständig Hoffnung macht und mir dann einen Korb gibt.“
OHO! Dachte ich es mir doch. DAS war der Einfluss seiner Mutter.
Ich schnaufte noch einmal durch und fragte dann: „Sag’ mir jetzt ganz ehrlich, ob deine Mutter wieder mit dir gesprochen hat.“
Stille.
Das hatte ich mir gedacht!
„Derek bitte. Sag’ mir einfach was war. Mehr will ich nicht wissen. Oder ist es so schlimm, dass du es mir  nicht sagen kannst. Womöglich versprachst du es gleichwohl deiner Mutter.“
Derek räusperte sich. „Ja. Es ist, wie du vermutest. Meine Mutter drängt mich, nach anderen Frauen zu sehen.“
„Was bedeutet DRÄNGT? Datete sie welche. Oder was?“, wurde ich ungeduldig.
„Nein. Nicht so.“
„Wie dann?“
„Sie empfiehlt mir Diese oder Jene.“
„Was nach wie vor bedeutet, dass sie mich aus deinem Leben werfen will.“, wurde ich deutlicher.
Derek schnaufte. „Ja. Zugegeben. Das mag wohl so sein.“
„Warum?“
„Du hast einen Mann.“
„Und bist DU ihrer Meinung?“
„Nein. Nicht ganz.“
Herr Gott noch mal! Muss ich ihm denn jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen?!
„Was bedeutet das jetzt für mich? Das wir uns nicht mehr sehen?“,
„Gott bewahre! Nein. Ich liebe dich Rea! WIE soll das gehen?“
Das dachte ich mir....ebenfalls.
Nun begann er offensichtlich doch, mir der Wahrheit heraus zu rücken.
„Meine Mutter ging mit mir bewusst in dieses andere Restaurant. Dort arbeiten, wie du weist, die beiden Frauen, die ich kennen und denen ich hier diesen Job verschaffte.“
„Ah. Ich verstehe. Also doch ein Date.“
„Nein!. Kein Date.“ Derek atmete schwer. Es fiel ihm nicht leicht, mir zu gestehen, was seine Mutter im Schilde führte. „Aber zugegeben. Sie sähe es schon gern, wenn ich mich mit ihnen träfe. Allerdings favorisierte sie nach wie vor diese Giselle, weil sie schwangere von mir ist. Nur meint sie, dass es kalte Berechnung von ihr war und daher wäre sie nicht wirklich gut für mich.“
Oho! Das war in der Tat bedenklicher als ich dachte. Wow!
„Sie scheint dich mit allen Mitteln an die Frau bringen zu wollen. Nur nicht an mich.“
Derek lachte zynisch. „Ja. In der Tat. Da hast du Recht.“
„Ich weiß jedoch noch immer nicht, WIE DU jetzt unsere Zukunft siehst.“
Einen Augenblick der Stille stellte sich ein. Dann eine doch eher tonlose Antwort. „Es wird bleiben, wie es ist.“
„Okay. Mehr wollte ich doch nicht wissen.“
Derek legte auf. Offenbar war ihm nun nicht mehr nach plaudern. DAS hatte er noch nie getan.
Ich finde, seine Mutter Magdalena, bringt ihn durcheinander. Er liebt sie selbstverständlich über alles. Was ich durchaus nachvollziehen kann. Warum jedoch drängt sie ihn in eine derartige Lage. Bemerkt sie nicht, in welchen inneren Konflikt er dadurch kommt? Hätte ich Kinder, würde ich ihnen derartiges ersparen.

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„Komm, wir gehen Pizza essen. Was sagst du dazu?“, fragte mich Gunnar, als er aus der Massage kam. „Oder magst du lieber einen Döner?“
„So gewöhnliche und fette Dinge mag ich nicht essen.“
„Lass dir doch eine mit viel Gemüse und Schafskäse zubereiten.“....und schon hatte er mich (charmant wie er war!!!) überredet!

Während des Dinners schnitt ich das Thema Magnus Karlsson an.
„Oh ja. Ich hatte ihn gefragt.“
„Und? Was sagte er?“
„Er wäre durchaus bereit dazu. Jedoch seine Lebensgefährtin, Anna Marie, die ebenfalls mit uns arbeitet, hätte sicher etwas dagegen.“ Nun grinste er ein wenig und ich forschte in seinen Gedanken, was ihn so belustigte.
„Hey! Geh’ aus meinem Kopf!“ Er lachte.
„Dann sag’ mir, was ich wissen will.“
„Okay.“ Sein verschmitztes Lächeln ließ mich ahnen, was da in seinem Kopf so vor sich ging. „Er meinte nur, so von Mann zu Mann, als Anna Marie es nicht hören konnte“, hier zwinkerte mir Gunnar verschwörerisch zu,“ dass es vielleicht für ihn, oder sogar für sie beide besser sei, wenn sie nicht Tag für Tag, jede einzelne Sekunde beieinander wären. Es täte ihnen wahrscheinlich gut, sich nach einer Zeit, zumindest nach ein paar Stunden der Trennung, wieder aufeinander zu freuen.“ Gunnar breitete die Arme aus und machte ein selbstgefälliges Gesicht. „Sag’ ich doch immer.“ Nun lachte er wieder und nahm den nächsten Bissen, der auf seiner Gabel war.
„Das bedeutet, er wird sich, ALLEIN (!), demnächst das Zentrum ansehen kommen?“
„Ja. Vermutlich. Ich gab ihm deine Nummer.“

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Am Abend besuchten uns Erik, Viggo und Joseph. Erik wusste ganz genau, gleichwohl ohne ihn angerufen zu haben, dass Gunnar hier bei mir im Zentrum war.
Zwischendurch skypten wir mit Marie, Henrik und den Kindern. Erik versprach ihnen ein traditionelles Handfasting zu Beltane.
Eine Konferenzschaltung wurde initiiert, mit Mary und Rodney und ebenfalls mit Adam und Diane.
Tod Müde ging ich mit Gunnar gegen halb eins zu Bett.
Und auch am Morgen kein Sex. Stattdessen ein eiliges Aufstehen von Gunnar, der es kaum zu erwarten schien, endlich nach Stockholm fahren zu können.
ICH rief unterdessen, ebenso eilig, Derek an. Denn ich fand, er hatte es verdient bei mir zu sein. Und ich hatte nicht vor, ihn zu verlieren.
Kaum war Gunnar aus dem Haus und weggefahren, kam Derek herein. Ich war nicht aufgestanden. Lag noch in Bett und er......entledigte sich seiner Kleidung und legte sich an meine Seite. Noch halb verschlafen wie ich war, (fickten wir) drang Derek in mich ein. Zu Beginn schien es so, als wolle er lieber diskutieren. DAS jedoch, taten wir hinterher. Über uns, seine Mutter und ihre Ambitionen mit den anderen Frauen. Worüber wir gestern noch am iPhone geredet hatten. Über Gunnar und über Alexa. Sogar kurz über Imara und ihre etwaige Entlassung (Von Magnus Karlsson erwähnte ich selbstverständlich nichts.). Und ebenfalls einen Moment über Kevin und was mich noch immer mit ihm verbindet. Denn, wie ich vermutete, hatte Derek bemerkt, wie heftig wir gelegentlich flirteten und das es nicht NUR flirten war. Ich gestand ihm, dass ich noch immer Gefühle für Kevin hatte. War ehrlich zu ihm. Und erwartete das Gleiche von Derek. Vor allem, was seine Mutter und die anderen Frauen betraf, mit welchen  sie ihn nur all zu gern verbände.
Derek verwehrte sich nach wie vor gegen diesen Gedanken. Obgleich er einräumte, daran gedacht zu haben, zumindest einmal mit ihnen essen zu gehen, wenn ICH keine Zeit für ihn hätte. Magdalena schien tatsächlich immensen Einfluss auf Derek zu haben. Allerdings vermochte ich es ihm nicht zu verdenken, wenn er es leid war, immer nur der Mann HINTER Gunnar zu sein. DER, der nur zu mir kommen durfte, wenn Gunnar nicht bei mir war. DER, der in der Warteschleife stand und so oft schon enttäuscht worden ist. DER, der in das noch warme Bett seines Rivalen stieg, welcher es gerade erst verlassen hatte. Ja. In der Tat. Ich verdenke es ihm nicht, daran gedacht zu haben mit anderen Frauen auszugehen. Jedoch wollte ich NUN seine/diese Gedanken zerstreuen und ihn wieder auf meine Seite, zu mir herüber holen. (Über dies tat er mir leid.)
Magdalena, sie mochte gleichwohl seine Mutter sein. Doch ICH, war seine Geliebte. Hatte ich überhaupt Chancen gegen sie? Gegen ihren Einfluss anzukämpfen? Hatte es überhaupt Sinn dies zu tun? Lohnte es sich? Oder war es bereits von vornherein klar, dass ich dieses Scharmützel verlor?
Wenn ich allerdings tatsächlich IN mich gehe, weiß ich genau, was ich für Derek fühle. NEIN! Ich will ihn nicht verlieren. Oder gänzlich kampflos den anderen überlassen! DAS werde ich gewiss NICHT tun!