Mittwoch, 2. März 2016

Wie war das noch mal, mit der Professionalität?



„Wie war das noch mal, mit der Professionalität? Und keinen Intimitäten vor den Angestellten?“ Derek grinste und gab mir einen Kuss mitten im Arbeitsbereich meines Büros. „Und jetzt gehen wir endlich essen. Es ist bereits halb zwei.“ Nun hob Derek der Aufmerksamkeit halber den Finger und sah mir beschwörend in die Augen. „Aber danach begleite ich dich zum deinem Haus. Dort bleibst du dann und ruhst dich aus.“

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Im Restaurant trafen wir auf Kevin, der ebenfalls erst zum Lunch dort eintraf. Er rollte zu uns und die  (neue) Führungsriege des Zentrums saß nun an (m)einem Tisch. Natürlich redeten wir über den Job und die Probleme, welche noch anstanden. Aber beide legten mir vehement nahe, dass ICH mich zurück zuziehen hätte.
„Am besten, du begleitest sie und passt auf sie auf.“, sagte Kevin zu Derek. Er schnaufte. „Dann liegt die ganze Arbeit bei mir.“
Am Ende, geschah es dann auch genau so.
Allerdings hatte Derek seine Mutter Magdalena mit zu mir gebracht und wir gingen dann gemeinsam zu einer Buchlesung in den großen Saal.
Danach sprachen wir über Margarethe Luna Nordensköld, mit welcher ich mich ausgesöhnt hatte und der es hier im Zentrum so gut gefiel, das sie bereits seit zwei Wochen hier war und wir erwogen, sie dauerhaft hier anzustellen. Oder sie zumindest des Öfteren zu buchen. Ihre Seminare, Lesungen und Führungen durch den Körper waren stets ausgebucht und man verlangte nach mehr.
„Sie hat stets gute Argumente, eine so beruhigende Stimme und eine besänftigende, verstehende Art.“ Denn genau DAS hatte auch mich an ihr fasziniert.

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Derek blieb bei mir bis Gunnar gegen halb acht zurückkam.
Zwei Mal Sex mit meinem Ehemann. Am Abend und am Morgen. Was allerdings nicht ausschließt, dass er mit Alexa keinen hatte.
Aber egal. Er war da. Er war....bei mir.

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Am Morgen im Restaurant, als ich mit Gunnar in Ruhe mein Frühstück einnahm, trafen wir auf Kevin. Er war spät dran. Zeigte jedoch keinerlei Eile. Ja. Er ist gefasster und eigenartiger Weise sogar geruhsamer geworden, seit seinem Unfall. Hat er ihm etwa Harmonie und Einklang gelehrt? Derartige Ereignisse sind gewöhnlich für solche Erkenntnis gut.

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Gunnar beschloss den Tag über bei mir zu bleiben und erst am Abend, zu einem Geschäftsessen, seine Arbeit aufzunehmen.
Ich bin überaus glücklich darüber!
Allerdings könnte dies beinhalten, dass er diese Nacht nicht bei mir verbringt.
Sollte es der Fall sein, gäbe es noch immer........Derek.
Mit Derek ist das so eine Sache. Natürlich merkt er gelegentlich an: „Heirate mich.“, was ich zumeist in einem Scherz auslaufen lasse, um keine wirkliche Antwort geben zu müssen. Zwingen mich die Umstände dennoch dazu, verfüge ich derzeit über ein Argument, welches er mir nicht so rasch zu widerlegen vermag. Giselle und ihre stetig vorschreitende Schwangerschaft. Was mich das Wort abwarten einflechten lässt. Wogegen ER nichts zu erwidern hat.