Auf Grund des Gespräches mit Marie
und der beschlossenen Namensänderung von Gunnars Sohn, fuhren wir am Nachmittag
zu Erik in den Zauberwald. DER erwartete uns bereits, hatte jedoch seine ganz
eigenen Dinge am Kochen und DAS im wahrsten Sinne des Wortes. Man(n) bereitete
sich auf den bevorstehenden Frühling vor. Die Äxte wurden geschliffen und in
Essig gekocht, dass es überall danach roch. Es zog kir in die Kleidung und
blieb dort noch stundenlang hängen.
Was den Namen betraf, erbat sich Erik
noch eine kurze Zeit des Besinnens. Also nichts mit dem gemeinsamen Skypen am
Abend mit Adam. Denn wir blieben auch nicht bei Erik im Zauberwald und fuhren
noch vor dem Dinner zurück ins Zentrum.
„Mit Adam skypen, können wir doch
trotz alledem.“, warf ich auf der Rückfahrt ein.
Gunnar stimmte nickend zu.
„Warum nicht. Ich wollte ihn ohnehin
über alles informieren.“
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Adam war nur auf dem Handy
erreichbar. Also keine gemeinsame und wirklich entspannte Unterhaltung von uns
dreien. Stattdessen ein Gespräch über skype mit Mary Rainbow Woman und Tate’
ogna nita pehin. Sie, genauso wie Adam, beabsichtigen uns zu Beltane zu
besuchen. Bei Marie bin ich mir nicht sicher. Gunnar hat sie, Henrik und
selbstverständlich seine Kinder zu unserem vierten Hochzeitstag eingeladen. Es
wäre doch eine willkommene Gelegenheit, sich untereinander endlich wieder einmal
zu sehen. Marie zögert selbstredend zu uns zu kommen und ich kann sie durchaus
verstehen. Hat sie doch hier ihren Sohn verloren, der bei uns im See ertrank.
Für Marie birgt dieser Ort nicht ausschließlich angenehme Erinnerungen, was
zweifelsohne verständlich ist.
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Nach einem verhältnismäßig frühem zu
Bett Gehen, ein ebenso zeitiges Aufwachen. Denn Gunnar, genauso wie ich selbst,
hatten unsere Jobs zu erledigen. Das möntägliche Briefing stand an. Trotz
alledem, Sex heute Morgen. Und dann kam bei mir bis zum Frühstück eine gewisse
Hektik durch. Ich bemerkte kaum, wer um mich war. Bewegte mich sehr professionell
und integer. War ausschließlich als Chefin unterwegs und ging dann sogar noch
Gedanken versunken und allein, so gegen zehn, zum Restaurant, um zu
Frühstücken. Derek war hinter mir. Jedoch bemerkte ich ihn nicht. Erst als ich
an meinem Tisch angelangt war, ablegte hatte und meinen Platz einnahm, sah ich
ihn vor mir stehen. Er zögerte sich zu mir zu setzen.
„Komm doch. Nimm ruhig Platz.“,
forderte ich ihn auf.
„Gunnar ist jetzt häufigere hier.“,
eröffnete er fast umgehend das Gespräch mit einer Feststellung.
Ich nickte. „Ja.“
Er schnaufte ein wenig und ich
wusste genau, worum es ging. Allerdings stand es mir frei, die Unterhaltung in
eine ganz andere Richtung zu lenken.
„Warum erzählst du mir nicht etwas
über Giselle und warum deine Mutter gedacht mit ihr sprechen zu wollen.
Allerdings nur, wenn du magst.“
Derek holte einen tiefen Atemzug und
begann. „Deine Vermutung ist durchaus korrekt. Sie drängt mich ein wenig zu ihr
hin.“
Ich lächelte Derek mehr aus Genugtuung an, als aus
Zustimmung. „Natürlich tut sie das. Sie will für DICH das Beste und wünscht sie
sich Großmutter zu sein. Was nur all zu verständlich ist.“
Derek nickte zustimmend. „Ich weiß.
Aber ich mag sie nicht wirklich. Diese Giselle.“
Oh! Das wirklich,...war
NEU. Hatte ich da etwas verpasst?
Ich legte die Stirn leicht in Falten
und sah Derek abwartend an. Dann ein Seufzer von ihm.
„Ja. Sie drängt mich ein wenig mit
ihr auszugehen.“
„Wie bitte?“, frage ich höflich nach.
„Es ist doch noch nicht einmal sicher, dass es dein Baby ist.“, ereiferte ich
mich. „Lässt du denn zumindest einen Vaterschaftstest durchführen?“, fragte ich
noch einmal nach.
„Ja. Natürlich. Das werde, das will,
das muss ich tun.“, bekräftigte Derek sein Vorhaben. „Und WAS, wenn es doch von
mir ist?“
Ich zog die Brauen nach oben und hob
leicht die Schultern. „Du musst wissen, was du tust. Und es ist ganz allein deine
Entscheidung.“
„Nicht ganz.“
Ich sah Derek fragend an.
„Giselle’s ebenfalls natürlich.“
„WAS hat das mit dir zu tun? Du bist
ein eigenständiger Mensch. Oder hat dich deine Mutter bereits überzeugt und du
magst es mir nicht sagen?“, forderte ich ihn heraus.
„Nein“ Nein“ Natürlich nicht. Was
denkt du denn?“, widersetze er sich meiner Vermutung. „Meine Mutter nötig mich gewiss
ein wenig und sogar eine Heirat sprach sie an. Was ICH allerdings nicht will.“
„Was willst du denn?“, fragte ich
ihn nun doch eher resolut.
Derek sah mir in die Augen. „Dich.“
„Aber deiner Mutter gefällt das
nicht. Oder?“, bohrte ich noch ein wenig weiter.
„Nicht wirklich. Sie hat nichts
gegen dich. Aber sie meint, du würdest mich aller Wahrscheinlichkeit nach
verletzen.“
„Und? Hat sie damit Recht?“ Nun war
ich in der Tat auf seine Antwort neugierig.
Es dauerte eine kurze Weile bis
Derek eine (passende) Erwiderung fand und ich sah, wie dabei seine
Kieferknochen arbeiteten.
„Manchmal ist das tatsächlich so.“
Hier gedachte ich noch eine Frage einzustreuen. Jedoch Derek erhob seine Stimme
erneut. Und das doch überaus vehement. „Aber ich wusste schließlich auf WAS ich
mich einlasse. Ich wusste genau, dass du verheiratet bis. Und es ist nicht so,
dass ich Gunnar als Mensch, als Mann nicht schätze. Er ist überaus tolerant und
ebenso kameradschaftlich. Zudem stets auf dein Wohl bedacht Rea. Daher denke
ich, er liebt dich tatsächlich über die Maßen.“
OHO! Was
sollte DAS denn werden? WOHIN sollte diese Unterhaltung führen? Begann er
sich etwas so leise davon zu stehlen? Hatte er genug davon, auf der Ersatzbank
zu sein und immer nur die zweite Geige zu spielen? Sah er sein Heil in dieser
Giselle und seinem (???) Kind? Hatte ihn seine Mutter bereits soweit
indoktriniert? Sollte es JETZT tatsächlich SO zu Ende gehen??? Und WAS sollte
ich JETZT antworten? Nach vorne preschen und ihn stellen? Oder womöglich (abrupt)
das Thema wechseln? Vielleicht war es am Besten vorsichtig anzufragen,
was seine Antwort für mich bedeutet. Also doch eher diplomatisch sein.
Ich
blieb so ruhig wie möglich, obgleich meine Stimme ein wenig zu zittern begann.
„WAS bedeutet dies nun für mich? Gedenkst du etwa nicht mehr mit mir zusammen
zu sein?“
Er
zögerte. OH! OH! DAS war NICHT gut!!!
„So
ist das nicht. Du selbst sagtest, dass es ohnehin besser sei zu warten, ob es
nun tatsächlich mein Kind ist.“
Oh
nein! Er suchte sich ebenso diplomatisch heraus zu winden. DAS war in der Tat
NICHT gut!
„Ja.“,
stimmte ich ihm zu und versuchte gleichermaßen eine clevere Erwiderung.
„Selbstverständlich ist es vernünftiger abzuwarten und nach der Geburt des
Kindes eine etwaige Entscheidung zu treffen. Denn ich möchte sehen, wie du
damit umgehst, Vater zu sein. SOLLTE es tatsächlich DEIN Kind sein. Oft
verändert das die Menschen und ich vermute“, jetzt wagte ich mich auf
unsicheres, mutmaßendes Terrain, „dass du dich dann, und mag es gleichwohl aus
ehrenhaften Gründen sein, für Giselle entscheidest.“
Derek
schnaufte ein wenig und ein doch eher unsicheres „nein“ war zu hören, was nicht
wirklich überzeugend klang. Ich wollte ihn selbstredend nicht drängen. Da war
große Unsicherheit und seine Mutter hatte einen überaus bedeutenden Anteil
daran. Nur half es mir im Augenblick wenig, diese Unterhaltung fort zu führen.
Denn deutlicher
würde es/er nicht werden. Er schien im Moment selbst sehr instabil mit seiner
Meinung zu sein. Infolgedessen brach ich besser ab. Man würde sehen......Hier
würde die Zeit entscheiden, was wirklich geschieht.