Gunnar war
laufen gewesen, während ich schrieb. Duschte noch einmal als er kam und wir
gingen gemeinsam zum Restaurant. Ich bin immer so glücklich, wenn er bei mir
ist. Am liebsten habe ich ihn am Tag und in der Nacht. Und, und, und.......smile.......
Kevin
hatte mich angerufen und sich für seine Überraschung bedankt.
„Nett,
dass du an mich gedacht hast. Es hat so gut geschmeckt und Erinnerungen
geweckt.“
Ich hoffte
keine Unangenehmen. Wollte diese Thematik jedoch nicht weiter erörtern und
antwortete DARAUF nicht. Stattdessen bekundete ich ebenfalls mein Gefallen.
„Ja. Auch
ich habe mich heute noch einmal daran geweidet. Nur Gunnar findet bedauerlicher
Weise keinen wirklichen Geschmack daran.“ Wir lachten. Dann wies er mich auf
etwas hin.
„Du musst
nicht immer alles mit Gunnar in Verbindung bringen.“
Oh! Ich wusste,
ich hätte es ihm gegenüber nicht auf diese Weise erwähnen dürfen.
Schließlich ist mir nur all zu deutlich bewusst, dass auch ER mich noch immer
liebt (und am aller liebsten mit MIR zusammen wäre). Es ist immer betrüblich
wenn ein Mann hört, wie seine (noch) Geliebte, von einem anderen Mann erzählt.
„Du hast
selbstverständlich Recht. Verzeih.“
„Weißt du,
ich.....“, den Rest des Satzes blieb er mir schuldig. Räusper, hüstel. „Darüber
reden wir am besten später.“ Und er war nicht dazu zu bewegen, es mir doch noch
zu verraten.
Immer
später. Derek hatte mir ebenso noch nichts darüber erzählt, was am Wochenende
bei ihm so vorgefallen war. Allerdings ist hier anzumerken, dass gleichwohl
noch keine Gelegenheit dazu gab.
„In jedem
Fall wollte ich Dir danken. Es war eine hervorragende Idee.“
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Am
Nachmittag erholten wir beide, Gunnar und ich, uns im Wellnessbereich.
Für mich
sind Friseur, Manie- und Pediküre feste Konstanten im Leben. Welche ich
zumindest einmal wöchentlich (über mich ergehen lassen muss) genießen darf. Man
sagt mir nicht vergebens nach, ich sähe stets aus, wie aus dem Ei gepellt. Was
allerdings in meiner Position selbstverständlich ist. Es wurde mir von
Kindesbeinen an gelehrt. `Wir haben einen Ruf zu verlieren. Wir haben etwas zu
repräsentieren. Hörst du Kind. Vergiss nie wer wir sind.´, waren stets die
Worte meiner Mutter (die nicht meine Mutter ist).
NEIN Ma.
Ich vergesse es nicht..........
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Gesundheit und Wohlbefinden
Nun, es
geht mir heute verhältnismäßig gut......gegenüber anderen Tagen.
- Schon in
der Absicht, am Nachmittag eine Tasse Kaffee zu genießen, nehme ich nun doch
wieder, nach einer Woche Pause, eine Magentablette am Morgen. Was allerdings
mitnichten eine Endlösung ist.
- Meine
Beine bereiten mir Sorgen. Es sind nicht nur die Schmerzen. Nein. Durch die Chemotherapie und die Gabe des Cortisons,
werden meine ohnehin schon Gen-geschwächten Adern immer brüchiger. Die Blauen
mehren sich. Nicht gut. In geraumer Zeit werde ich womöglich nur noch Hosen
tragen können.
- Kleine
Verletzungen an meinen Fingern heilen noch immer viel zu schnell. JA! Ihr lest
richtig. Viel zu schnell. Was mir sagt, das mein Immunsystem noch immer viel zu
aktiv ist. In dieser Hinsicht bin ich seit Tagen am Imaginieren. Es MUSS
niedriger werden!
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Politik
Und wieder
ein Terroranschlag in Belgien. Es wird immer risikoreicher. Am besten, man
meidet große Menschenansammlungen. Geht nicht mehr shoppen. Zumindest nicht
mehr außer Haus. Ich lasse mir ohnehin bereits das meiste schicken.
Troels
rief mich an und fragte, ob wir uns entschieden hätten den Schwedendemokraten
beizutreten. Ich bremste ihn aus und gab ihm mit blumigen Worten zu verstehen,
dass ich von seinem Parteigenossen enttäuscht gewesen war.
„Oh! Wieso
das denn?“, fragte er und war sich offensichtlich nicht bewusst, was im
Programm dieser Partei so alles stand.
Nun, mag
sein, ich las gleichwohl nicht alles. Was mir indes an ihnen zusagt, ist die
klare Aussage zu den Invasoren. Und dass sie für traditionelle schwedische Werte
stehen. Andererseits scheinen (wohlgemerkt scheinen) sie, nach der Manier der
dreißiger und vierziger Jahre des 19. Jh., die Frauen, selbstredent mit einigen
Zuwendungen und Vergünstigungen, erneut als brave Weiber und vor allem als Mütter zu sehen/sehen zu wollen. Ihr
Frauenbild schmeckt mir nicht wirklich. Was mir das Gespräch mit diesem Mann
bewies.
Welche „Pille“
soll man nehmen? Die Blaue, oder die Rote? Welchen weg einschlagen. Alle
Parteien taugen im Grunde nichts und sind für mich nicht unterstützenswert. An
der BASIS allerdings, scheint man, nein Frau, in diesem Fall (zeitliche?!) Kompromisse eingehen zu müssen.
Aus der
Sicht des matrifokalen Denkens heraus, wäre es am vorteilhaftesten eine EIGENE
Partei zu gründen. Nur für derlei fehlt mir schlicht und einfach Zeit
und Sinn. Mein Kampfgeist gilt in weiten Zügen nur noch mir selbst und meinen
gesundheitlichen Belangen. Was mich indes nicht daran hindern mag, immer wieder
darauf hinzuweisen, welcher Weg, für uns alle (!!!), der Beste und vor allem
Richtigste ist.
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Da ich auf
Gunnar warten musste, alldieweil er sich noch massieren ließ, rief ich Derek
an, um zu erfahren, was am Wochenende vorgefallen war. Denn da musste etwa
sein.....sagte mir mein Bauchgefühl. Gerade deshalb ließ es mir offenkundig
keine Ruhe. Und obgleich ich wusste, dass es unangebracht war am iPhone so
direkt zu fragen, ohne das vorher ein Bezug dazu hergestellt wurde, tat ich es.
Derek
stutzte selbstverständlich. „Wieso fragst du danach.“
Ich war
offen und ehrlich zu ihm. „Meine Intuition sagt mir schlicht und einfach, dass
da etwas nicht stimmt mit dir.“
„Mit MIR?
Wie das? Bist DU es nicht, die mir ständig Hoffnung macht und mir dann einen
Korb gibt.“
OHO!
Dachte ich es mir doch. DAS war der Einfluss seiner Mutter.
Ich
schnaufte noch einmal durch und fragte dann: „Sag’ mir jetzt ganz ehrlich, ob
deine Mutter wieder mit dir gesprochen hat.“
Stille.
Das hatte
ich mir gedacht!
„Derek
bitte. Sag’ mir einfach was war. Mehr will ich nicht wissen. Oder ist es so
schlimm, dass du es mir nicht sagen
kannst. Womöglich versprachst du es gleichwohl deiner Mutter.“
Derek
räusperte sich. „Ja. Es ist, wie du vermutest. Meine Mutter drängt mich, nach
anderen Frauen zu sehen.“
„Was
bedeutet DRÄNGT? Datete sie welche. Oder was?“, wurde ich ungeduldig.
„Nein.
Nicht so.“
„Wie
dann?“
„Sie
empfiehlt mir Diese oder Jene.“
„Was nach
wie vor bedeutet, dass sie mich aus deinem Leben werfen will.“, wurde ich
deutlicher.
Derek
schnaufte. „Ja. Zugegeben. Das mag wohl so sein.“
„Warum?“
„Du hast
einen Mann.“
„Und bist
DU ihrer Meinung?“
„Nein.
Nicht ganz.“
Herr Gott
noch mal! Muss ich ihm denn jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen?!
„Was bedeutet
das jetzt für mich? Das wir uns nicht mehr sehen?“,
„Gott
bewahre! Nein. Ich liebe dich Rea! WIE soll das gehen?“
Das dachte
ich mir....ebenfalls.
Nun begann
er offensichtlich doch, mir der Wahrheit heraus zu rücken.
„Meine
Mutter ging mit mir bewusst in dieses andere Restaurant. Dort arbeiten, wie du
weist, die beiden Frauen, die ich kennen und denen ich hier diesen Job
verschaffte.“
„Ah. Ich
verstehe. Also doch ein Date.“
„Nein!.
Kein Date.“ Derek atmete schwer. Es fiel ihm nicht leicht, mir zu gestehen, was
seine Mutter im Schilde führte. „Aber zugegeben. Sie sähe es schon gern, wenn
ich mich mit ihnen träfe. Allerdings favorisierte sie nach wie vor diese
Giselle, weil sie schwangere von mir ist. Nur meint sie, dass es kalte
Berechnung von ihr war und daher wäre sie nicht wirklich gut für mich.“
Oho! Das
war in der Tat bedenklicher als ich dachte. Wow!
„Sie scheint
dich mit allen Mitteln an die Frau bringen zu wollen. Nur nicht an mich.“
Derek
lachte zynisch. „Ja. In der Tat. Da hast du Recht.“
„Ich weiß
jedoch noch immer nicht, WIE DU jetzt unsere Zukunft siehst.“
Einen
Augenblick der Stille stellte sich ein. Dann eine doch eher tonlose Antwort.
„Es wird bleiben, wie es ist.“
„Okay.
Mehr wollte ich doch nicht wissen.“
Derek
legte auf. Offenbar war ihm nun nicht mehr nach plaudern. DAS hatte er noch nie
getan.
Ich finde,
seine Mutter Magdalena, bringt ihn durcheinander. Er liebt sie
selbstverständlich über alles. Was ich durchaus nachvollziehen kann. Warum
jedoch drängt sie ihn in eine derartige Lage. Bemerkt sie nicht, in welchen
inneren Konflikt er dadurch kommt? Hätte ich Kinder, würde ich ihnen derartiges
ersparen.
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„Komm, wir
gehen Pizza essen. Was sagst du dazu?“, fragte mich Gunnar, als er aus der
Massage kam. „Oder magst du lieber einen Döner?“
„So
gewöhnliche und fette Dinge mag ich nicht essen.“
„Lass dir
doch eine mit viel Gemüse und Schafskäse zubereiten.“....und schon hatte er
mich (charmant wie er war!!!) überredet!
Während
des Dinners schnitt ich das Thema Magnus Karlsson an.
„Oh ja.
Ich hatte ihn gefragt.“
„Und? Was
sagte er?“
„Er wäre
durchaus bereit dazu. Jedoch seine Lebensgefährtin, Anna Marie, die ebenfalls
mit uns arbeitet, hätte sicher etwas dagegen.“ Nun grinste er ein wenig und ich
forschte in seinen Gedanken, was ihn so belustigte.
„Hey! Geh’
aus meinem Kopf!“ Er lachte.
„Dann sag’
mir, was ich wissen will.“
„Okay.“
Sein verschmitztes Lächeln ließ mich ahnen, was da in seinem Kopf so vor sich
ging. „Er meinte nur, so von Mann zu Mann, als Anna Marie es nicht hören
konnte“, hier zwinkerte mir Gunnar verschwörerisch zu,“ dass es vielleicht für
ihn, oder sogar für sie beide besser sei, wenn sie nicht Tag für Tag, jede
einzelne Sekunde beieinander wären. Es täte ihnen wahrscheinlich gut, sich nach
einer Zeit, zumindest nach ein paar Stunden der Trennung, wieder aufeinander zu
freuen.“ Gunnar breitete die Arme aus und machte ein selbstgefälliges Gesicht.
„Sag’ ich doch immer.“ Nun lachte er wieder und nahm den nächsten Bissen, der
auf seiner Gabel war.
„Das
bedeutet, er wird sich, ALLEIN (!), demnächst das Zentrum ansehen kommen?“
„Ja.
Vermutlich. Ich gab ihm deine Nummer.“
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Am Abend
besuchten uns Erik, Viggo und Joseph. Erik wusste ganz genau, gleichwohl ohne
ihn angerufen zu haben, dass Gunnar hier bei mir im Zentrum war.
Zwischendurch
skypten wir mit Marie, Henrik und den Kindern. Erik versprach ihnen ein
traditionelles Handfasting zu Beltane.
Eine
Konferenzschaltung wurde initiiert, mit Mary und Rodney und ebenfalls mit Adam
und Diane.
Tod Müde
ging ich mit Gunnar gegen halb eins zu Bett.
Und auch
am Morgen kein Sex. Stattdessen ein eiliges Aufstehen von Gunnar, der es kaum
zu erwarten schien, endlich nach Stockholm fahren zu können.
ICH rief
unterdessen, ebenso eilig, Derek an. Denn ich fand, er hatte es verdient bei
mir zu sein. Und ich hatte nicht vor, ihn zu verlieren.
Kaum war
Gunnar aus dem Haus und weggefahren, kam Derek herein. Ich war nicht aufgestanden.
Lag noch in Bett und er......entledigte sich seiner Kleidung und legte sich an
meine Seite. Noch halb verschlafen wie ich war, (fickten wir) drang Derek in
mich ein. Zu Beginn schien es so, als wolle er lieber diskutieren. DAS jedoch,
taten wir hinterher. Über uns, seine Mutter und ihre Ambitionen mit den anderen
Frauen. Worüber wir gestern noch am iPhone geredet hatten. Über Gunnar und über
Alexa. Sogar kurz über Imara und ihre etwaige Entlassung (Von Magnus Karlsson
erwähnte ich selbstverständlich nichts.). Und ebenfalls einen Moment über Kevin
und was mich noch immer mit ihm verbindet. Denn, wie ich vermutete, hatte Derek
bemerkt, wie heftig wir gelegentlich flirteten und das es nicht NUR flirten
war. Ich gestand ihm, dass ich noch immer Gefühle für Kevin hatte. War ehrlich
zu ihm. Und erwartete das Gleiche von Derek. Vor allem, was seine Mutter und
die anderen Frauen betraf, mit welchen
sie ihn nur all zu gern verbände.
Derek
verwehrte sich nach wie vor gegen diesen Gedanken. Obgleich er einräumte, daran
gedacht zu haben, zumindest einmal mit ihnen essen zu gehen, wenn ICH keine
Zeit für ihn hätte. Magdalena schien tatsächlich immensen Einfluss auf Derek zu
haben. Allerdings vermochte ich es ihm nicht zu verdenken, wenn er es leid war,
immer nur der Mann HINTER Gunnar zu sein. DER, der nur zu mir kommen durfte,
wenn Gunnar nicht bei mir war. DER, der in der Warteschleife stand und so oft
schon enttäuscht worden ist. DER, der in das noch warme Bett seines Rivalen
stieg, welcher es gerade erst verlassen hatte. Ja. In der Tat. Ich verdenke es
ihm nicht, daran gedacht zu haben mit anderen Frauen auszugehen. Jedoch wollte
ich NUN seine/diese Gedanken zerstreuen und ihn wieder auf meine Seite, zu mir
herüber holen. (Über dies tat er mir leid.)
Magdalena,
sie mochte gleichwohl seine Mutter sein. Doch ICH, war seine Geliebte. Hatte ich
überhaupt Chancen gegen sie? Gegen ihren Einfluss anzukämpfen? Hatte es
überhaupt Sinn dies zu tun? Lohnte es sich? Oder war es bereits von vornherein
klar, dass ich dieses Scharmützel verlor?
Wenn ich
allerdings tatsächlich IN mich gehe, weiß ich genau, was ich für Derek fühle.
NEIN! Ich will ihn nicht verlieren. Oder gänzlich kampflos den anderen
überlassen! DAS werde ich gewiss NICHT tun!