Donnerstag, 17. März 2016

Nichts ist perfekt.......



Ja, in der Tat. Nichts ist wirklich perfekt. Gleichwohl nicht der Tag oder der Abend, oder man selbst. Und ebenso wenig Gunnars Nicht-Neigungs-Tendenz im Verhältnis zu den Ereignissen. Es hätte so ein angenehmer Abend sein können, wenn da nicht......die Störenfriede gewesen wären, die mich an nur all zu unangenehme Zeiten erinnerten.

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Ich hatte es nicht eilig an diesem Morgen ins Büro zu kommen. Auch Derek rief ich nicht an. Schrieb und surfte im Internet bis zum Mittag und ging dann allein ins Restaurant. Denn Gunnar war gleich nach dem gemeinsamen Frühstück, welches wir uns hatten bringen lassen, nach Stockholm gefahren.

Am Nachmittag zur Massage und irgendwie war mir nicht danach, jemanden zu sehen, oder mit jemanden zu reden. Ich blieb allein.
Gegen vier allerdings rief mich Derek an und fragte, ob ich denn zu Hause wäre. Denn er stünde vor meinem Haus.
„Komm rein. Die Tür ist offen.“

Nach einer Weile des Schweigens fragte Derek dann, was mit mir sei.
„Nichts.“, antwortete ich knapp.
Er lachte ein wenig unbeholfen und sah mich zweifelnd an. „Hat man dich ausgetauscht? Wurdest du von Alien’s entführt? Bist du wirklich Rea?“
Derek brachte mich zum Lächeln. „Nein. Ich wurde nicht von Alien’s entführt. Und ja, ich bin es.“

Gunnar kam nicht lang nachdem Derek gegangen war. Es war so gegen fünf. Verhältnismäßig früh. Dachte ich so. Alldieweil ich vermutet hatte, dass er noch Zeit mit Alexa verbringen würde. Aber offensichtlich war er nur kurz bei ihr und hat sich dann sogleich auf den Weg zu mir begeben. Wie erfreulich! (Zumindest für diesen Tag.)
Während wir so auf der Couch saßen und fernsahen, hörte ich draußen laute Stimme. Konzentrierte mich jedoch nicht weiter darauf. Als es jedoch lauter und lauter wurde und auch Gunnar es wahr nahm (wahrnehmen wollte), gingen wir beide eilig zum Fenster, um nachzusehen. Denn es waren alarmierende Geräusche, die KEINE guten Erinnerungen bargen. Umgehend informierte ich Ryan, der mir sagte, es seien ein paar jugendliche Gäste, die sich offensichtlich betrunken hätten. Er wäre darüber schon informiert und hätte......ein Auge drauf. Würden sie noch lauter werden, müsse er etwas dagegen tun. Man hätte sie bereits einmal verwarnt. Sie fänden es offensichtlich lustig, dass ihnen die Sicherheitsbeamten folgen.

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Kein Sex am Abend und keiner am Morgen.
Es war, wie so oft, viel zu spät geworden und als ich mich früh morgens, so erschöpft als wäre ich gerade erst zu Bett gegangen, aus diesem erhob, ging es mir nicht wirklich gut. Das Wetter. Ja. Natürlich. Wem will man sonst die Schuld dafür geben? Die Aufregung, aller Wahrscheinlichkeit nach, die mir noch immer in den Knochen steckte und die mich doch eindrucksvoll an schrecklichere Zeiten erinnerte. Mit der Hormoncreme hatte ich gleichermaßen bereits drei Tage ausgesetzt. Deren Wirkung mitnichten zu unterschätzen war. Und obendrein, wie wir morgens bemerkten, vergaß ich gestern Abend meine Medikamente einzunehmen. Kein Wunder also, dass ich kaum Atem holen konnte und mich fühlte, wie ein Schluck Wasser, der Achterbahn fuhr. Von den Krämpfen des Nachts, über die ich mich nun nicht mehr zu wundern brauchte, ganz zu schweigen.
Gunnar ging mit mir gemächlich zum Restaurant und blieb dann noch eine kurze Weile, bis es mir etwas besser ging.