Ja, in der
Tat. Nichts ist wirklich perfekt. Gleichwohl nicht der Tag oder der Abend, oder
man selbst. Und ebenso wenig Gunnars Nicht-Neigungs-Tendenz im Verhältnis zu
den Ereignissen. Es hätte so ein angenehmer Abend sein können, wenn da
nicht......die Störenfriede gewesen wären, die mich an nur all zu unangenehme
Zeiten erinnerten.
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Ich hatte
es nicht eilig an diesem Morgen ins Büro zu kommen. Auch Derek rief ich nicht
an. Schrieb und surfte im Internet bis zum Mittag und ging dann allein ins
Restaurant. Denn Gunnar war gleich nach dem gemeinsamen Frühstück, welches wir
uns hatten bringen lassen, nach Stockholm gefahren.
Am Nachmittag
zur Massage und irgendwie war mir nicht danach, jemanden zu sehen, oder mit
jemanden zu reden. Ich blieb allein.
Gegen vier
allerdings rief mich Derek an und fragte, ob ich denn zu Hause wäre. Denn er
stünde vor meinem Haus.
„Komm
rein. Die Tür ist offen.“
Nach einer
Weile des Schweigens fragte Derek dann, was mit mir sei.
„Nichts.“,
antwortete ich knapp.
Er lachte
ein wenig unbeholfen und sah mich zweifelnd an. „Hat man dich ausgetauscht?
Wurdest du von Alien’s entführt? Bist du wirklich Rea?“
Derek
brachte mich zum Lächeln. „Nein. Ich wurde nicht von Alien’s entführt. Und ja,
ich bin es.“
Gunnar kam
nicht lang nachdem Derek gegangen war. Es war so gegen fünf. Verhältnismäßig
früh. Dachte ich so. Alldieweil ich vermutet hatte, dass er noch Zeit mit Alexa
verbringen würde. Aber offensichtlich war er nur kurz bei ihr und hat sich dann
sogleich auf den Weg zu mir begeben. Wie erfreulich! (Zumindest für
diesen Tag.)
Während
wir so auf der Couch saßen und fernsahen, hörte ich draußen laute Stimme.
Konzentrierte mich jedoch nicht weiter darauf. Als es jedoch lauter und lauter
wurde und auch Gunnar es wahr nahm (wahrnehmen wollte), gingen wir beide eilig
zum Fenster, um nachzusehen. Denn es waren alarmierende Geräusche, die KEINE
guten Erinnerungen bargen. Umgehend informierte ich Ryan, der mir sagte, es
seien ein paar jugendliche Gäste, die sich offensichtlich betrunken hätten. Er
wäre darüber schon informiert und hätte......ein Auge drauf. Würden sie noch
lauter werden, müsse er etwas dagegen tun. Man hätte sie bereits einmal
verwarnt. Sie fänden es offensichtlich lustig, dass ihnen die Sicherheitsbeamten
folgen.
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Kein Sex
am Abend und keiner am Morgen.
Es war,
wie so oft, viel zu spät geworden und als ich mich früh morgens, so erschöpft
als wäre ich gerade erst zu Bett gegangen, aus diesem erhob, ging es mir nicht
wirklich gut. Das Wetter. Ja. Natürlich. Wem will man sonst die Schuld dafür geben? Die Aufregung, aller Wahrscheinlichkeit nach, die mir noch
immer in den Knochen steckte und die mich doch eindrucksvoll an schrecklichere
Zeiten erinnerte. Mit der Hormoncreme hatte ich gleichermaßen bereits drei Tage
ausgesetzt. Deren Wirkung mitnichten zu unterschätzen war. Und obendrein, wie wir morgens
bemerkten, vergaß ich gestern Abend meine Medikamente einzunehmen. Kein Wunder
also, dass ich kaum Atem holen konnte und mich fühlte, wie ein Schluck Wasser,
der Achterbahn fuhr. Von den Krämpfen des Nachts, über die ich mich nun nicht
mehr zu wundern brauchte, ganz zu schweigen.
Gunnar
ging mit mir gemächlich zum Restaurant und blieb dann noch eine kurze Weile,
bis es mir etwas besser ging.