Von Gunnar
war die strikte Anweisung an mich ergangen,.......NICHTS zu tun.
Nach
dergleichen Kapriolen war mir ohnehin nicht danach gewesen, ins Büro zu gehen.
Infolgedessen rief ich Derek an und fragte nach, ob man mich dort dringlichst
benötige. Er sagte nein und im gleichen Atemzug äußerte er seine Besorgnis.
„Nur zwei,
drei stunden. Zur Erholung. Nicht mehr.“
„Was ist
denn passiert?“
„Die
Aufregung vom Abend, wegen der betrunkenen Gäste, sitzt mir noch immer in den
Knochen. Obendrein vergaß ich meine Medikamente einzunehmen.“
„Ist
Gunnar bei dir?“
„Nein.“
„Soll ich
zu dir kommen?“
„Nein. Es
geht mir schon etwas besser.“
„Okay.
Sehen wir uns heute Abend?“
„Ich kann
noch nicht sagen, ob Gunnar heute zurückkommen, oder in Stockholm bleiben wird.
Ich rufe dich noch einmal an.“
Derek kam
trotz alledem.
Auch Kevin
rief ich noch einmal an, um ihm Bescheid zu geben.
Und wie
stets die zuversichtliche Antwort von ihm: „Wir schaffen das schon.“
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Den Lunch
nahm ich allein im Restaurant ein, nachdem ich mich mit Sarah Sjögren
unterhalten hatte. Die mir bestätigte, dass Gunnar nachts in der Hütte von Lara
gewesen war. Von vergangener Nacht wurde nichts vermeldet. Des Weiteren
erzählte sie mir, dass Lisa Anekelea an dem Tag, an welchen ich mit Gunnar in
Berlin gewesen war, verspätet ihre Tochter Lola geboren hätte.
Nun ja.
Dann ist Jason ein weiteres Mal der glückliche Vater (und somit noch
unerreichbarer für mich. Nicht, dass ich ihn nicht hätte haben können. Nein.
Darum ging es nicht. Es gehörte sich schlicht und einfach für mich nicht (mehr.)
Über Troels und seine Anette wurde ebenfalls geredet. Dass sie ab und an
miteinander stritten. (Aber wer tut das nicht?) Malte Lindquist wär ganz anders
gestrickt als sein Bruder. Und den erst vor kurzen eingestellten Clive Gråbøl würden die Frauen umschwärmen. (Was zu
erwarten war, so attraktiv wie er ist.) Hanna Martenson mache von sich reden.
Man sage, sie sähe fast aus wie ich. Bisher war sie nur eine Statistin, eine
Fußnote im Getriebe des Zentrums für mich, die ich nicht weiter beachtet hatte.
Aber WAS sollte ich nun DAVON halten? Mit Gunnar hatte sie bis zu diesem
Zeitpunkt nichts zu tun.
Am frühen
Nachmittag rief Gunnar an und sagte mir, dass er heute in Stockholm bleiben
würde. Was ich bereits vermutet hatte.
„Aber Morgen
komme ich gleich nach dem Mittag zu dir zurück.“ (Na immerhin!)
Derek
hatte er ebenfalls verständigt und ihn gebeten, nach mir zu sehen. (Wie
fürsorglich!)
Derek kam
überhaupt drei Mal während des Tages bei mir vorbei. Merkte jedoch an, dass er
am Nachmittag noch einmal ins Büro und zu seiner Mutter müsse und ebenfalls für
ein, oder zwei Stunden ins Fittnessstudio. Er würde mich dann erst zum Dinner
abholen.
„Ist das
okay?“
„Ja
natürlich.“
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Mit Derek
bin ich disziplinierter als mit Gunnar. Eigenartig.
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Der Abend
gemächlich. Wir redeten noch einmal über Giselle und gingen dann recht frühzeitig
zu Bett. Es war so gegen Mitternacht. Und die Wolldecke, welche bisher noch
zusätzlich unter dem Federkernbett war, legten wir beiseite. Dafür war es zu
warm.
Am Morgen
weckte uns das Läuten von Dereks iPhone. Es war Kevin (der wissen wollte, wo
Derek blieb). Wir sprachen beide kurz mit ihm. Dann noch Sex. Sehr, sehr
a-n-g-e-n-e-h-m.
Da das Wetter
so sonnig und warm war, gedachte ich ein wenig spazieren zu gehen. War jedoch
trotz alledem im Büro (und flirtete (heftig) mit Kevin UND ER mit mir).
Derek
sieht dieses Schäkern mit Kevin nicht so tragisch. Er weiß genau, dass Kevin
nicht mehr (ficken) kann und zudem eine Lebensgefährtin hat. Was ich
respektiere. Und einige (oder die meisten) im Büro wissen ohnehin, dass ich mit
Kevin einmal zusammen war.
Ich ganz
persönlich gedenke ihm auf diese, für ihn sicher ebenso charmante und gefällige
Weise, zu sagen, dass ich ihn noch immer mag und ihm dafür danke, dass er hier,
bei mir, im Zentrum ist. (Genau genommen hätte er wohl noch eine
Gehaltserhöhung verdient.)
Imara begegne
ich seit unserem Eklat mit Kühle. (Ich kann einfach nicht anders.....)
Überdies
legten mir die Detektive ihre Ergebnisse vor und ich erfuhr, dass Imara
bekennende Muslima war und sogar ein Buch darüber schrieb. DAS hatte ich noch nicht
gewusst. Was sollte ich nun tun?
Mit allen
anderen, welche muslimischen Familien entstammen, werde ich separat verfahren.
Mir die Geschichte jeder einzelnen genaustens ansehen. Vielleicht eine
Beschäftigung fürs Wochenende.
Kevin
hatte das Gespräch mit unseren Anwälten übernommen. In der Sache Flüchtlinge,
sind wir erfolgreich gewesen. Dieser skum bleibt ins, der Göttin sei Dank
(!!!), fern.
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Gunnar kam
unerwartet früh zurück. Ich nahm zu dieser Zeit gerade meinen Lunch im
Restaurant ein, als er nach mir suchte.
„Wo bist
du denn?“ Sehnsüchtig klang seine Stimme am Telefon. Was auf ein idyllisches
Wochenende schließen lässt.
„Gerade
beim Speisen. Du kommst früh.“, merkte ich an. „Hast du denn schon etwas
gegessen?“
„Nein.“
Mein Lunch
war heute doch einigermaßen mager. Daher werde ich jetzt mit meinem Ehemann
Kaffee und Kuchen genießen.