Freitag, 19. April 2013

Der „siebten“ Himmel“ der „braven Ehefrau“



Ich bin glückselig, quitschvergnügt  und liebe meinen Ehemann!
Was gibt es Schöneres als in die Arme meines Mannes zu fallen. Ihn willkommen zu heißen. Ihn zu umarmen, zu küssen und zu ficken. Augenblicklich. Noch bevor er irgendetwas anderes tun kann.
Nein. ER ließ schlicht und einfach die Koffer fallen, umarmte mich, stieß mit der Ferse die Tür zu und trug mich zum Bett.
So ein Wiedersehen lässt das Herz höher springen, die Schmerzen vergessen und einen in den siebten Himmel aufsteigen.
Was will ich mehr?

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Was war ich aufgeregt, bevor Gunnar hier ankam.
Nie im Leben hätte ich mir träumen lassen, dass ich der Rückkehr meines Ehemannes (der genau genommen nur meine zweite Wahl war) entgegenfiebern würde. Was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass ich ihn wahrhaft liebe, wie keinen anderen zuvor.
Zudem war ich dann doch ganz glücklich über den Zustand eben NICHT mehr mit Troels gefickt zu haben, bevor Gunnar zurückkam.
Die Gefühle Troels gegenüber waren kurz vor Gunnar Rückkehr so wie so einigermaßen zwiespältig gewesen.
Jedoch kehrten mit Gunnar ebenso die Gefühle der Eifersucht, des Zweifels und der Unsicherheit zurück. Selbst das porzellanere Model, welches bis dahin durchsichtig, kaum sichtbar für mich gewesen war, gewann an Konsistenz.
Zu Beginn unserer Beziehung war alles so aufregend und abenteuerlich.
Obgleich mir von Anfang an vieles an ihm suspekt oder mysteriös vorgekommen war, schwebte ich trotz alledem bereits damals im siebten Himmel. War verliebt und  euphorisch. Am Anfang ist immer diese erste Begeisterung. Das Verzehren nacheinander. Was sich allerdings nur zu schnell verflüchtigt, kehrt der Alltag ein. Zu alledem kommt meine Kränklichkeit hinzu.
Nichts desto trotz lässt eine Woche Abstinenz von Gunnar, trotz Troels Gegenwart, das Verzehren nach ihm erneut erwachen. Die letzte Stunde war schier unerträglich. Ich sehnte den Augenblick, in welchen er durch die Tür und auf mich zu kam so derart intensiv herbei, dass ich an nichts anderes mehr zu denken vermochte.
Ich wusste es. Gunnar hat mich „verhext“!

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Es war kurz nach dem Dinner gewesen, als er zurückgekommen war. Jedoch gleich  nach unserem ersten kleinen und heißen Intermezzo, und nachdem er seine Koffer ausgepackt hatte, ging er kurz zu Christine ins Office, um mit ihr das Wichtigste zu besprechen.
Am liebsten hätte ich ihn nicht mehr losgelassen. Und er mich ebenso wenig.
Ich glaube, dass er Gefallen daran findet, wenn mein Herz ihm bei seiner Rückkehr entgegen springt. Weshalb ich hoffe, dass ihm das Fortgehen deshalb nicht zur Gewohnheit wird. Und ich glaube ebenso, dass auch ER unserem Wiedersehen mit übergroßer Freude im Herzen entgegen sah.
„Wie oft willst du mir noch versprechen nie wieder weg zu gehen, um es schlussendlich dann doch wieder zu tun?“, fragte ich ihn mit vorwurfsvollen Worten und Blicken.
Gunnar atmete tief und hörbar. Lächelte leicht, kniff Lippen und Augen zusammen. „Fühlst du es nicht, wie außergewöhnlich und überragend unser Wiedersehen ist?“
„Und wenn schon? Du wirst mich erneut verlassen. Oder?“ Ich schlug ihm spielerisch wütend meine Fäuste auf seine Brust.
Er lachte und hielt meine Hände. „Ich weiß es noch nicht so genau. Womöglich werde ich ab und an für ein paar Tage nicht bei dir sein. Aber ist das nicht gut für eine Beziehung, wenn man nicht beständig so eng beieinander ist?“
Ich schnaufte. „Mag sein, dass du Recht hast. Jedoch wirft es mich stets in ein Chaos der Gefühle. Ganz zu schweigen von meinen Gedanken, die am Ende nicht wissen was „wirklich ist“.“
Zudem hätte ich ihn noch auf das krank Sein und das ihn Brauchen hingewiesen. Jedoch sah ich augenblicklich die Nötigung und die Okkupation dahinter. Ich beabsichtige niemand durch Mitleid an mich zu binden.
„Nun.“, Gunnar breitete die Arme aus und hob die Schultern, „Ich dachte, dass dadurch die Eintönigkeit des Alltags ein wenig unterbrochen würde. Damit es dir nicht zu langweilig wird.“ Er zwinkerte mir zu.
„Du meinst also, wenn ich mich während deiner Abwesenheit nach DIR verzehre, weil du mich ver-zaubert hast, suche ich die Aufregung nicht mehr bei anderen Männern. Ohnehin ist mir durchaus bewusst, und dir mit Sicherheit ebenso, dass es keine anderen Männer (Optionen) mehr gibt.“
Gunnar schmunzelte. „So soll es sein.“

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Die Entscheidung war zügig gefallen, dass wir noch am selben Tag zu Erik fahren würden. Ich packte eiligst meine Tasche und  im nächsten Augenblick saß ich bereits im Wagen und war bereit loszufahren.
Auch mir war es in diesem Moment viel lieber Troels eben NICHT sehen zu müssen. Es hätte Verlegenheiten geben könne, die Gunnar mit Sicherheit bemerkt hätte. Was ich somit umging. Nach einigen Tagen bei Erik MIT Gunnar, war ich gewiss wieder „gefestigt“.

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Was für eine Nacht, die ich in den Armen meines Ehemanns schlief?!
Zudem noch die Ruhe des Waldes und der Duft von frischem Hefegebäck am frühen Morgen.
Der gestrige Nachmittag war angefüllt mit räuchern, orakeln und lachen. Am Abend wurde ein kleines Feuer entzündet und die beiden Männer unterhielten sich für einige Zeit ein Stück weit entfernt von mir. „Männerkram“, sagten sie grinsend zu mir als ich fragte.


Im Grunde und gewissermaßen sollte ich nicht erneut bei meinem Notebook sitzen und surfen. Zudem wird sich ohnehin in der nächsten Stunde die Therapeutin für meine Massage hier einfinden. 
Gunnar moniert abermals und beständig die Zeit im World Wide Web zu verkürzen und stattdessen etwas Sinnvolleres zu tun. 
Und eine liebende Ehefrau gehorcht ihrem Mann.