Sonntag, 14. April 2013

Fast Food - Slow Woman



Ich überredete Troels mich zum shoppen zu begleiten.
„Du brauchst mich dabei sicher nicht.“, winkte er witzelnd und verlegen ab.
„Aber natürlich!“, und schon fiel ich ihm um den Hals, sodass er sich mir nicht mehr widersetzen konnte.
Auf dem Weg nach Stockholm rief mich Gunnar an.
Wir redeten eine Weile und dann sagte er: „Gib mir Troels.“.
Er hatte genau gewusst, dass er bei mir war.
„Er begleitet mich lediglich, um meine Taschen zu tragen.“, rechtfertigte ich mich scherzend bei Gunnar, nachdem er mit Troels gesprochen hatte. Er schien ihm tatsächlich zu vertrauen. Wie überaus erfreulich!

Nun, wenn der „Kater aus dem Haus, tanzt die Maus auf dem Tisch“. Was in meinem speziellen Fall bedeuten mag, das ich mich ins Chaos stürze (ohne meinen ordnungsliebenden Ehemann) mit Hamburger und Pommes. Coke, Donuts und Kaffe.
Der bedauernswerte Troels musste es obendrein (lächelnd) ertragen und selbstredend daran teilhaben. Ja. Ich bin eine lasterhafte Frau und stürzte meine mich liebenden Männer mit Freuden mit mir ins Chaos. Wenigstens vermag ich währenddessen einen großen Teil meiner Schmerzen zu (ignorieren) vergessen.
Spaß zu haben, erfreut bekanntlich das Herz!

Selbstverständlich vergas ich nicht meinen Kräutertee zu trinken. Jedoch erst nach Wein und Kino.
„Ich fahre zurück.“, scherzte ich lachend und warf den Autoschlüssel in die Luft.
Troels fing ihn auf. „Nein. Besser nicht. Schließlich wollen wir unser Leben noch ein wenig genießen. Besonders die heutige Nacht.“ Er zwinkerte mir zu und wir gingen zum Wagen.

Bedauerlicherweise war ich am Abend zu erschöpft und heute Morgen schliefen wir bis neun. Überdies fielen schmerz-und zeitbedingt meine Morgenübungen aus.
Schlussendlich noch immer kein Sex mit Troels. Was ihm offensichtlich nicht wirklich so überaus wichtig erscheint. Ich würde „ihn“ jedoch willkommen heißen. Denn ich weiß wie angenehm leicht er in mich gleitet. Selbst das Blut ist nicht mehr von Bedenklichkeit. Die Umstände sind ebenso vorteilhaft, alldieweil Ryan ein wenig trotzig und mit schnödem Ton anrief, fragte wo ich sei und dann kurzerhand beschloss, dass Troels und sein Bruder Mads genauso gut meiner Sicherheit Beachtung schenken könnten. Da wäre niemand anderes mehr nötig.
Ich willigte ein. Mads und Troels als meine Bodyguards erscheinen mir ausreichend.
Das porzellanerne Model sahen wir vor wenigen Minuten ohne ihren Freund(??) auf den Wegen des Zentrums flanieren. Die Rezeption jedoch bestätigte sein Auschecken nicht. (Bedenklich?) Werde ich nun zudem jetzt auch noch paranoid?

And now I'll see what I can start with this beautiful fractured day.