Donnerstag, 4. April 2013

„Zu Hause“



Gunnar scheint mir unruhig. Die zu treffende „Entscheidung“ fällt ihm offensichtlich schwer. Er sprach offenbar mit seiner Mutter. Oder seine Mutter mit ihm. Was viel wahrscheinlicher ist. Sie beherrscht nicht nur die Kunst der Diplomatie, sondern ebenso das Handwerk der Magie und vermag mit ihren Worten sein Innerstes anzusprechen.

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Es geht mir ein wenig besser!
Das Knie ist okay.
Daher begannen wir mit leichten und nur wenigen Körperübungen.
Währenddessen ich meine inneren, stimmlichen Resonanzräume öffnete, durfte sich im Anschluss mein Körper ausruhen.
Bereits der heutige, frühe Morgen begann mit Mantren, Stimulation der Drüsen  und Imaginationen.
Jedoch zuvor, gleich nach dem Aufwachen, war Gunnar in mir. Nur schien es ihm schwer zu fallen zum Ende zu kommen. Drei verschiedene Positionen waren dafür nötig. Erst als ich am Ende auf dem Bauch lag kam er.
Für mich nur wenig befriedigend. Für ihn offensichtlich ebenso wenig. Trotz alledem liebkoste er meinen Rücken und streichelte mich, was mich ein wenig versöhnte.
Dessen ungeachtet stimmt es mich nachdenklich. 
Bewegt diese Entscheidung seine innere Welt so immens, dass seine Potenz darunter leidet?

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Da stehe ICH nun, zwischen ihm und seiner Familie, seinen Brüdern, seiner Karriere, die er beginnen könnte. „Könnte“, wenn ICH nicht wäre.
Am liebsten würde ich es ihm leicht machen.
Gehen.
Nur wohin.
Mein „zu Hause“ ist jetzt hier.