Dienstag, 30. April 2013

Mehr als eine Überraschung




Sollte ich nun in der Tat einen Hausstand gründen? Und vor allem mit WEM? Oder WAS, in der Götter Namen besagen die  Geschenke von Suppenterrinen und Tellern? 


Ein Päckchen aus Deutschland. Mit dem Inhalt – siehe Foto.
Überdies ein erneuter „mysteriöser“ Anruf. Als wolle man sich vergewissern, dass das Geschenk angekommen sei.
Was hätte ich sagen sollen? Wenn niemand antwortet. Es war abermals nur ein Atmen zu hören. „Kevin“ vielleicht. Was verräterisch gewesen wäre.
Ich kann mir mit Nichten vorstellen, dass sich Kevin derartige Scherze erlaubt, würde er tatsächlich noch am Leben sein. Er war immer offen und ehrlich zu mir. Wenn ER der Urheber der Anrufe wäre, würde ich allerhöchstens ein leises Lachen oder Ähnliches hören. Nicht einfach nur „den Atem“. Oder vielleicht doch?
Kann, will oder darf er sich nicht zu erkennen geben??

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Zu meinen Stärken.
Ich: „Sturheit? Dickköpfigkeit?“
Gunnar: „Nein. Beharrlichkeit.“
Ich: „Ignoranz? Schönrederei?“
Gunnar: „Nein. Die Fähigkeit in allem das Schöne zu sehen.“
Ich: „Ausschweifung? Unmoral? Verwerflichkeit?“
Gunnar: „Nein. Das Leben in allen Facetten genießen.“
Ich: „Zorn? Wut?“
Gunnar: Nein. Stärke und Mut.“
„Frauen sollten sich nicht selbst oder gegenseitig herabsetzten oder ganz und gar erniedrigen. Die vermeintlichen Schwächen sind Stärken. Denn, WER definiert Schwäche und Stärke? Von Kind an greift eine zwiegesichtige Moral. Das „Böse“ nimmt Gestalt an, das es nicht wirklich gibt, und geschlechtspezifisches Verhalten wird antrainiert. Das Kind schaut aufmerksam in seine Umgebung, merkt sich was es sieht und nimmt die vorgegebenen Verhaltensmuster an.“
Ich starrte Gunnar an. Pustete Luft durch die geschürzten Lippen und riss die Augen auf. „Was für ein Monolog!“
DAS ist mein Gunnar!

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Mary Rainbow Woman, eine Frau aus der Trommelgruppe sprach mich an. Sie ist eine Lakota aus der Pine Ridge Reservation. Ihre Augen blickten so tief in mich hinein, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte. Es war gerade so, als sähe ich darin Sara Black Moon Feather. Und sie lächelte einfach nur?
Gunnar lächelte ebenso, und ich gab keine Ruhe. Bohrte mit Fragen nach, ob er sie kannte.
„Nein.“, antwortete er und schmunzelte weiter.
„Was ist hier eigentlich los?“, wurde ich ungehalten.
Gunnar nahm mich bei den Schultern und sah mir in die Augen. „Sie wird noch eine Weile hier im Zentrum sein. Bringe du die Weißkittel hinter dich. Dann werden wir dir alles erklären.“
„Wir? Wer ist wir? Und WAS erklären?“
Gunnar sah Mary an, und Mary sah Gunnar an.
„Okay.“, begann er. „Nur so viel, Adam hatte eine Vision und ich weiß ebenso darüber Bescheid, dass Sara eine Frau zu dir schicken wollte, weil sie nicht mehr unter uns weilt und nicht mehr selbst mit dir sprechen kann. Zumindest nicht in diesem Leben. Oder, solange du es nicht gelernt hast jetzt mit ihr sprechen zu können. Im nächsten Leben werdet ihr euch wieder sehen. Nun ist Mary hier. An ihrer Stelle. SIE ist zu DIR gekommen. Deine Fleisch gewordene „Bärenschwester“. Du brauchst keine weiten Reisen mehr zu unternehmen. Was dir ebenso wenig möglich ist auf Grund deines gesundheitlichen Zustandes. Mary wird eine Weile bei uns bleiben und unser Gast sein. Ich glaube, ihr werdet euch viel zu erzählen haben.“ Gunnar schmunzelte, küsste mich sanft auf die Wange und drückte mich an sich.
„Und morgen, feiern wir alle gemeinsam Beltaine und unseren ersten Hochzeitstag.“

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Der Tag begann jedoch ernüchternd.
Sechs Uhr aufstehen. Frühstücken. Physiotherapie und Massagen.
Im Anschluss an diesen Post ein Besuch von oder bei Mary. Und gerade Troels wird mich begleiten. Da steht mit Gewissheit ein „Vorsatz“ dahinter.
Natürlich bin ich neugierig was sie mir zu sagen hat. Ohne Frage. Jedoch wieso gerade jetzt? DAS, wovor ich so vehement versuchte zu flüchten, verfolgt mich. Holt mich ein. Zudem spucken mir im Augenblick die Weißkittel durch den Kopf. Der Gedanke an Kevin lässt mir in gleichem Maße keine Ruhe. Lebt er etwa noch?
Wanja? Nein.
Ian? Ja! Er wird am 4. Mai 40 Jahre alt. Während ich höchstwahrscheinlich in einem (scheiß) Krankenhausbett am Tropf dahin vegetiere. Verflucht!
Möglicherweise jedoch, bin ich vom Glück begünstigt, und bis dahin wieder zurück.
Wer mag, kann mir die „Daumen drücken“ und gegebenenfalls einen positiven Gedanken an mich verschwenden.

Nun, es wird am heutigen Abend Beltaine-Feierlichkeiten geben, zu welchen wir ebenso unseren ersten Hochzeitstag begehen.
Blessed be.