Sonntag, 28. April 2013

Mond im Skorpion



Als Gunnar zurückkam, sprang ich auf und begrüßte ihn euphorisch.
Er ließ Tasche und Jacke fallen. Nahm mich stattdessen auf seine Arme und trug mich zum Bett. Leidenschaftlich küsste er mich, als hätten wir uns tagelang nicht gesehen. Zog sich und mir die Kleidung aus und ein überaus aufreizendes Vorspiel begann. Dem Einsatz seiner Zunge folgte ein sanftes aber bestimmtes Eindringen von seinem steifen Glied in meine Vagina. Dann ein langsames Auf- und Ab, das zusehends schneller und intensiver wurde. Heftige Stöße folgten. Ich hatte mein Becken angehoben und Gunnars Hände, die meine Hüften fest umgriffen, zogen mich wieder und wieder zu sich heran. Es dauerst ungewohnt lange bis er in mir kam und wir schrieen und bäumten uns beide in diesem Augenblick auf. Es war, als schwanden mir die Sinne, bis ich mich schlussendlich entspannt ins Bett sinken ließ und Gunnar nach einigen kleinen „Nachstößen“ ebenso. Er streckte noch einmal die Arme und beugte sich dann zu mir herunter, um mich liebevoll zu küssen. Dann grub er sein Gesicht über meiner Schulter in die Kissen, hielt mich ganz fest an sich gedrückt und es war, als hörte ich ihn schluchzen.
Nach einer kurzen Weile sah er mich lächelnd an. Jedoch blickte ich in geröteten Augen. Da waren Tränen in seinem Gesicht. Er zwinkert und lächelte und sein Blick strahlte eine derartig liebevolle Zufriedenheit aus, beinahe wie eine Erleichterung, sodass ich keine Fragen mehr stellte. Wozu? Gleichgültig was auch immer in Stockholm in der vergangnen Nach passiert sein mochte, ich konnte es nicht mehr ändern, und es war „Vergangenheit“.

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Den gesamten Tag über waren wir wie frisch verliebte Kinder. Schmusten, küssten und streichelten uns und waren beide überglücklich miteinander.
Mond im Skorpion. Kein Wunder also.
Er ist am Ende doch für mich da. Liebt mich, wie ich bin. Behütet, beschützt und unterstützt mich wo und wie es ihm möglich ist. Gibt mir Geborgenheit sowie die Freude am Leben, sodass ich seine kleinen Unzulänglichkeiten (Abartigkeiten) gegebenenfalls übersehen sollte.
Ich vermag ihm offensichtlich in gleichem Maße Ähnliches zu geben. Dem Ausdruck in seinen Augen zu folge.
Nun, höchstwahrscheinlich vermag ich nicht alle seine Bedürfnisse zu erfüllen. Die meisten, denke ich, jedoch schon.

Nur ab und an waren da einige kleine „Zwischenfragen“ wie: „Warst du betrunken?“ Oder: „Werden die Freitagsausflüge eine feste Gewohnheit?“, welche unsere Hochstimmung nur kurz unterbrachen.
Zuerst saßen wir nebeneinander mit unseren Notebooks und dann gemeinsam auf der Couch. Ich hatte meinen Kopf an seine Schulter gelehnt und wir redeten über unseren bevorstehenden ersten Hochzeitstag, als sich ein sonderbares Gefühl bei mir einschlich, genau so, als würde ein Stück von Gunnar fehlen. Als wäre er nicht vollständig bei mir. Vielleicht waren da noch einige Gedankensplitter in Stockholm zurück geblieben. Bei wem auch immer?
Auf meine  Frage hin verneinte er selbstredend und suchte meine unangenehmen Gefühle mit Scherzen, Liebkosungen und Lebensfreude zu zerstreuen. Was ihm zweifelsohne gelang. 


Rea new’s
- Haarkon, unser Gärtner, ist fleißig an der Koordinierung des Baus für einen Wintergarten. Er scheint seine helle Freude daran zu haben. Wenn es ihn glücklich macht?
- Gunnar „bedankte“ sich bei Troels. Das er so exzellent auf mich geachtete hätte. Was ich schon einigermaßen merkwürdig fand. Ich denke er weiß alles. Nur stellt Troels für Gunnar keinerlei Bedrohung dar. Was er nun zu gut weiß.
- Emilia Stepahnsdottir würde höchstwahrscheinlich gefallen daran finden, mich innerhalb ihres „Frauenkreises“ willkommen zu heißen. Oliva sprach erneut eine Einladung aus. Möglicherweise könnte dies für mich durchaus amüsanten Charakter aufweisen. Für eine Weile zumindest.