Montag, 1. April 2013

Einsamkeit und des Leidens tausend Gesichter



Wie konnte ich Gunnar nur fortlassen ohne mit ihm zu ficken?
Eifersucht kämpft in meinem Inneren mit dem Vertrauen zu ihm. Denn er frönte nun doch viel mehr seiner alten Gewohnheit der dürftigen Anrufe.
Mein Kopf-Chaos beschäftigte sich indes mit der Veränderung der Besetzung des Schichtplanes. Ich wählte aus. War mir unsicher. Wollte das Richtige tun. Wenigstens ist es mir auf diese Weise möglich, die mich umgebenden Menschen besser kennen zu lernen. Dachte ich. Woran ich genau genommen bisher nicht wirklich interessiert war.
Die Einsamkeit, das getrennt Sein von Gunnar scheint mich zu solcherlei Impulsen zu bewegen. Was für überaus eigenartige Blüten meine derzeitige Gefühlslage doch treibt.

Ich entließ Ryan in seine Sonderstellung als Chief des Teams, der dies offensichtlich doch eher als Affront ansah und ersetzte ihn mit Mads, um Troels doch noch unbemerkt, unterschwellig und insgeheim näher zu sein. Denn ich verzehre mich nach Berührung, ein wenig Wärme und menschlicher Nähe, die ich glaube mit der Anwesenheit von Bodyguards kompensieren zu können. Nur sind sie mir allesamt fremd. Bis auf Troels natürlich. Und ich ließ die ersehnte Nähe zu. Aber gefickt habe nicht mit ihm. Obwohl er diskret danach fragte, schickte ich ihn weg, nachdem seine Schicht beendet war.
Würde ich Ryan auch nur ein Stück weit von dem zugestehen was ich Troels bisher gab, würde er höchstwahrscheinlich die gesamte Rea beanspruchen. Was ich nicht dulden kann und will. Er ist ein Mann der Tat. Der gewohnt ist sich zu nehmen, was er begehrt. Was für ein Segen, dass ich seine „Chefin“ bin und er mir „gehorchen“ muss.
Ohnedies wählte ich weiterhin die „vertrauteren“ Gesichter für die dritte Schicht der Nacht, welche ich komplett austauschte. Steve Bennet, Scott Richter und Jackson Brown waren die Auserwählten meines Vertrauens. Der Letztere jedoch erinnerte mich zu sehr an Marie. Daher ersetzte ich ihn mit dem neuseeländischen Manu Baker. Gleichwohl ich jeden der Drei meine Sympathie gleichermaßen schenken würde, wählte ich mir Steve Bennet zum engsten Vertrauten. Er gestand mir, dass die Leute nicht wüssten wie krank ich wirklich sei. Denn es ging mir wahrlich nicht gut am gestrigen Abend. Aus diesem Grund bat ich ihn mir bei einigen Dingen zur Hand zu gehen. Sogar mich zu Bett zu geleiten. Krämpfe suchten mich heim, die meine Bewegungsfähigkeit immens einschränkten.
Jedoch bevor ich schlief rief ich Gunnar an und drängte ihn alsbald nach Hause zu kommen.

Für den heutigen Morgen forderte ich William Eisenberg, den indianischen Adonis  Cheveyo Kuruk Kele und Liang Oyang an, der mir beinahe wie ein gütiger, gleichmütiger und fortwährend lächelnder Vater erscheint. Seine Anwesenheit tut mir gut. Ebenso unser zunehmender und einigermaßen tiefsinniger Gedankenaustausch. Er scheint mir ein fabelhafter Mensch zu sein. Eine exzellente Wahl!
William Eisenberg ist mir gleichermaßen sympathisch. Ein muskulöser, freundlicher, bäriger Typ, der zu Witzen neigt und Worte offen ausspricht. Was ich durchaus zu schätzen weiß.

Bevor ich es vergesse zu erwähnen; Gestern sah ich des attraktiven Jason Anekeleas Frau samt Kleinkind im Restaurant. Sie ist mit ihm ins Zentrum gekommen und sie wohnen gemeinsam in einer der kleineren Hütten, wie mir auf eine Anfrage hin berichtet wurde.

Die zweite Schicht ist für heute noch nicht festgelegt. Was ich  nun eilends erledigen werde.
Zudem hasse ich diese vermaledeite Zeitumstellungsphase! Die so sinnlos ist wie so vieles andere was Menschen tun.
Darüber hinaus sind die Spasmen noch immer gegenwärtig, sodass ich erwartungsgemäß heute nur zu wenigem fähig sein werde. Was nun bedeutet, dass ich den Tag überaus ruhig angehen lassen muss.