Montag, 13. Mai 2013

Entspannter Sonntag mit geschmacklosem Ausklang



Vormittags: Schönheitspflege, Creme’ s und Parfum
Mittags: Sushi essen in Stockholm
Nachmittags: Bieten, steigern, kaufen; Chi Gong
Abends: Ein Affront
Bis in die Nacht: Bieten, steigern, kaufen


Am Anfang des Tages fühlte ich mich nicht wirklich gut.
Weder körperlich noch seelisch.
Zudem dachte ich an Troels. An seine Schlichtheit. Das Lächeln. Einfach. Ohne jeglichen Doppelsinn. Ich dachte darüber nach, wie es wäre, wenn..
Gedanken an Kevin schossen mir durch den Kopf. Wie gewöhnlich, wenn mir der Geruch von Kaffee in die Nase stieg. Was sollte ich tun? Ihn tatsächlich suchen? Mir wähnt, als würde mir in nicht all zu langer Zeit ein Grund gereicht, um diese Reise auf(mich)zunehmen.
Da ist diese vage Vorahnung, welche sich in mein Hirn, in meinen Bauch und in mein Herz schleicht.  So ein bestimmendes Gefühl, dass er am leben ist.

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Während wir zu Abend speisten kam zunächst Troels an unseren Tisch. Er wollte sich kurz mit Gunnar unterhalten, der sich sogleich erhob. Die beiden sprachen einige Meter entfernt von mir. In diesem Augenblick kam Lisa Anekelea schnellen Schrittes auf mich zu. Sie schnaufte vor Wut: „Lass meinen Mann in Ruhe!  Du kannst nicht alle haben. Egal wie schön oder reich du bist. Hast du mich verstanden!“ sie pochte mit der Faust auf den Tisch. Gleich neben meinen Teller.
Ich blieb ruhig. Hatte meinen Kopf auf die gefalteten Hände vor mir gestützt und sah sie gleichmütig an, während sie keifte. Hinter mir stand Paul Bradley, dem ich einen Wink mit meiner rechten Hand gab. Er drängte Lisa einen Schritt zurück und bat sie zu gehen. In diesem Augenblick kam ihr Mann Jason und zerrte sie bis zum Ausgang, wo sie stehen blieben und lautstark diskutierten.
Ich rief die Kellnerin zu mir und bat sie Jason Anekelea zu mir zu schicken. Es dauerte einige Zeit, bis er seine Frau beruhigt hatte und zu mir kam. Ich bat ihn NICHT sich zu setzen. Gab ihm ausschließlich zu verstehen, wenn dies noch einmal geschieht, müsse er gehen. Samt Frau und Kind. „Danke.“
Er schaute verdutzt und trollte sich.
Es tat mir leid. Um seinetwillen.
In der Zwischenzeit hatte sich Gunnar zurück an unseren Tisch gesetzt. „Was war DAS denn?“, fragte er.
„Sie glaubt, ich will ihr den Mann entreißen.“
Gunnar schmunzelte. „Und, willst du?“
Jetzt lachte ich. „Nein. Fürwahr nicht. Er mag ein überaus attraktiver und reizvoller Mensch sein. Jedoch nicht mehr. Zumindest für mich.“
„Tatsächlich?“ Gunnar sah mich augenzwinkernd an.
„Tatsächlich.“, bekräftigte ich. „Was denkt sie sich eigentlich, mich derartiger Dinge zu beschuldigen. Dazu noch in der Öffentlichkeit. Was für ein Affront!“
Gunnar trank einen Schluck aus seinem Bierglas und stelle es auf den Tisch. „Nun scheint es offenkundig, dass sie dir die Freundschaft kündigte.“
„Ja. In der Tat. Es ist mir jedoch ohnehin gleichgültig.“
Sogleich im Anschluss rief ich Ryan zu mir. IHN bat ich, sich an unseren Tisch zu setzen.
„Was ist passiert.“, fragte er und schaute sich um.
„Jason Anekelea wird ab sofort nicht mehr zu meinen ganz persönlichen Bodyguards zählen. Er wird wie alle anderen Streife gehen. Wie ihr zu sagen pflegt.“
Ryan sah mich an und zog die Stirn in Falten. „Okay.“, sagte er. Presste die Lippen aufeinander und verzog ein wenig den Mund.
Ich informierte ihn mit knappen Worten über den Vorfall und ebenso darüber, dass erhöhte Aufmerksamkeit geboten sei, alldieweil es einen Erpressungsversuch gegeben hatte. Mehr musste Ryan nicht wissen.

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Ein Paket heute Morgen. Siehe Foto.
 

Rea new’s
- Eine SMS und ein Foto von Ian. Wie nett von ihm, dass er gelegentlich an mich denkt.
- Nichts von Wanja. (Zum Glück.)
- Das Model: Ich sah sie seitdem nicht mehr. Ob sie mit Gunnar sprach oder  nicht, entzieht sich meiner Kenntnis. ER behauptet, dass es nicht so sei.
- Um Emilia Stephansdottir ist es im Augenblick still geworden. Man sagt, ihr „Frauenkreis“ würde beständig wachsen.
- Die deutsche Frau, Anna, geht mir forwährend aus dem Weg.
- Die Physiotherapeutin, Britt Strömberg, welche Gunnar behandelt, scheint ihre Avancen zu intensivieren.
- Oh natürlich. Mary. Ich hätte sie beinahe vergessen. Sie hielt sich zurück in den letzten zwei Tagen. Für heute kündigte sie sich jedoch bei mir an.



Zur Anmerkung: Es ist scheint mir nicht vergönnt, eine andere Frau als Freundin bezeichnen zu dürfen. Bisher fand ich nicht eine, die dauerhaft diese Bezeichnung tatsächlich verdient.
Zur Verinnerlichung: Lass dich nie mit Angestellten ein! Gleichgültig ob Mann oder Frau.
Troels mag in diesem Fall glücklicherweise eine Ausnahme sein.