Donnerstag, 9. Mai 2013

Nykterhetens dag – Der Tag der Antialkoholiker



Noch während  ich am gestrigen Morgen schrieb, kam Gunnar bereits zurück zu mir.
Wie erfreulich!
Gewiss plagte ihn das „schlechte Gewissen“ des kommenden Fußballspieles wegen.  Er blieb die ganze Zeit über bei mir. Bis zu diesem Zeitpunkt und wird nach dem Dinner zu seinen Brüdern fahren. (Und ich?)
Wir verbrachten einen langweiligen Abend am Fernseher. Mit einem, zumindest für mich spannenden dänischen Kriminalfilm. Gingen spät zu Bett, wo ich keine Ruhe fand, alldieweil einige Leute beschlossen hatte vor ihrer Hütten zusammen zu sitzen und zu trinken. Gespräche und Gelächter waren noch aus einiger Entfernung gut zu hören.
Sex gab es indes keinen.
„Kann ich dich ohne Sex gehen lassen?“, hatte ich Gunnar gefragt.
„Ich komme umgehend nach dem Spiel zurück. Was soll da schon passieren?“ Er lachte und strich mir mit dem Rücken seiner Hand zärtlich über die Wange.
„Das soll ich dir glauben?“
„Ja.“, sprach es und küsste mich innig.

Auf Marys Gegenwart legte ich nicht wirklichen Wert. Ohnehin moniert sie ebenso meine Notebook-Zeit. Sie äußerte sogar, man solle mir „das Ding“ wegnehmen. Dann fände ich endlich Zeit für die wichtigen Sachen.
„Warum nur magst du sie nicht?“, fragte Gunnar.
(Was für eine saudumme Frage!)
„Sie ist ein so lieber Mensch. Erkennst du das nicht?“
„Mag sein.“ Mir war nicht danach dieses Thema zu spezifizieren.

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Eine „Video-Botschaft von Ian.
In Deutschland feiert Mann heute den „Vater-Tag“. Was für ein Aberwitz.
Gleichwohl wie bezeichnend, dass Mann sich aller Orts an diesem Tag betrinkt.

Ich skypte kurz mit Ian. „Wo wohnst du jetzt?“, war eine meiner Fragen im Hinblick auf einen etwaigen Besuch in Berlin. Alldieweil ich der festen Überzeugung bin, dass Kevin noch am Leben ist. Und es lässt sich unschwer denken, warum man will, dass ich genau dies nie erfahre.

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Nun, heute ist Gökottan und Nykterhetens dag.
Demzufolge unternahmen wir heute bereits am frühen Morgen einen kleinen Spaziergang, um dem Kuckuck zu lauschen. Gehört habe ich ihn nicht wirklich. Aber das Erwachen des Tages und den Gesang der Vögel.
Zudem bin ich gleichwohl guter Hoffnung aufgrund des Nykterhetens dag, dass mein Ehemann sich nicht betrinken wird und vielleicht sogar noch heute nach dem Spiel nach Hause zurückkehrt.
Jedoch vermute ich, dass sich die meisten Männer ohnehin nicht daran halten. Dies gewissermaßen ausschließlich als Erinnerung dienen soll, nicht unter Alkoholeinfluss am Steuer eines Autos zu sitzen und überdies noch andere Menschen zu gefährden. Man sollte hier zu Lande den Alkohol vollends verbieten. Das Saufen ist nicht nur den Männern zu Eigen. Die Frauen passen sich an. Zu einem hohen Preis, wie ich finde.

Was werde ich nun heute tun?
Begebe ich mich in die Gesellschaft von Frauen? Oder doch lieber von Männern? Oder bleibe ich allein? (Und warte auf die Rückkehr meines Ehemannes.)