Samstag, 4. Mai 2013

Schnelle Rückkehr



Ich bin zurück und dies erstaunlicher Weise schneller als ich dachte. Dieses Mal. Zumindest.
Was ich vor drei Monaten so vehement monierte, gestand man mir letztendlich zu. Oder besser, man ließ es weg.
Zudem legte man mir nahe mir einen Port legen zu lassen.
Ist es in der Tat nötig meinen Körper derart zu verunstalten? Alldieweil aller Wahrscheinlichkeit nach eine hässliche Narbe zurück bleiben wird. Überdies ist es nun nicht wirklich sicher, ob dieses „Ding“ dann gleichwohl seine Funktion erfüllt.
Ich vermag mir mit Nichten vorzustellen, dass es auf längere Zeit gesehen ein angenehmes Gefühl sein wird, dieses „Etwas“ unter meiner Haut zu belassen. Ohnehin bedeutet dies, dass es einen weiteren „Schnitt“ geben wird, um dieses „Ding“ wieder aus mir raus zu holen. Andererseits besteht ohne Port die erhöhte Gefahr von häßlichen, schmerzenden Hautnekrosen. Was in diesem Fall noch viel unerfreulicher und gefährlicher wäre.
Nun, vor mir liegen drei Monate Zeit, um darüber nachzudenken.

Gunnar hielt sein Versprechen und war in der Tat die ganze Zeit über mit mir im Hospital. Er hatte das Bett gleich neben mir bezogen in einem durchaus geräumigen Zimmer. Die Speisen waren genießbar und wurden serviert.
Auf Behandlungen und Beschwerden mag ich nicht weiter eingehen.
Es ist vorbei. Für den Augenblick zumindest.

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Genau genommen ist mir im Augenblick nicht danach Gedanken an „andere Männer“ zu verschwenden. Jedoch vermeldete Gunnar kurz nach unserer Rückkehr einige „Männerstunden“ mit Bier und Freunden (?). Er dachte dabei an Chris Cunningham, Jonathan Walker und Taylor Cample. Er wäre doch nur einige hundert Meter von mir entfernt und ich könne ihn jeder Zeit erreichen. Brachte er zu seiner Rechtfertigung vor.
Sollte ich nun ebenso meinen „Freund“ in der Zeit der Ausschweifungen meines Mannes zu mir holen?  Selbstredend dachte ich an Troels. Jedoch war es mir nicht nach Besuchen zu mute. Ebenso wenig nach der Gesellschaft anderer Männer. Oder überhaupt nach einem Beisammensein mit irgendwem außer Gunnar.
In diesem Zusammenhang fiel mir Kevin ein. Ich denke fortwährend an ihn. Was soll ich nur tun? Könnte ich doch nur nach Berlin reisen, um ihn zu suchen! Was den offensichtlichen Gedanken vermittelt, dass ich davon überzeugt bin, dass Kevin noch am Leben ist. Was in der Tat gleichwohl der Wahrheit entspricht.

Rea new’s
- Marie ist noch immer in Ashern und wird dort ihren dreiundvierzigsten Geburtstag mit Adams Familie feiern.
- Gunnar sagte mir, dass Mary heute zu uns kommen wird.
- Troels sah ich indes noch nicht. Es wurde mir gesagt, er sei noch immer krank. Erhasche ich heute auch nur eine einzige Gelegenheit, werde ich versuchen mit ihm wenigstens einige Worte zu wechseln.