Plädoyer der Gefühle
Ich komme nicht umhin zu bemerken, dass mir die Worte von
Emilia Stephansdottir während unserer
letzten Begegnung noch immer im Kopf umher schwirren.
Genau genommen hatte ich sie bislang verdrängt. Jedoch
vermag ich sie nicht zu vergessen. Hatte ich doch meine negative Meinung über
sie revidiert. Die zarten Bande der Freundschaft erneut geknüpft. Offenen
Herzens war ich auf sie zugegangen. Mag sein, noch ein wenig zaghaft ob unserer
ersten, unerfreulichen Auseinandersetzung. Jedoch war ich frohen Mutes, unsere
Beziehung wieder zu vertiefen. Ich schätze ihr Wissen über matriarchale Themen,
welches sie sich in vielen Jahren angeeignet hat.
Dann der Eklat. Der mich traf
wie ein Schlag ins Gesicht, ein Stich ins Herz, das so offen war wie ein Scheunentor.
Ich sah in diesem Augenblick der Verletzung einen Stein aus meinen Herzen
fallen mit Emilias Namen darauf. Er wurde schwerer und schwerer und fiel immer
tiefer und tiefer. Ich konnte dieses Bild so deutlich vor meinem inneren Auge
sehen und es bekümmerte mich. Nichts weiter. Ich verspürte weder Schmerz noch
Wut. Ausschließlich eine tiefe Trauer. Denn ich wusste, dass ab diesem
Augenblick, durch ihre Worte, alles mühsam Aufgebaute erneut zerstört war.
Sie scheint keine Freundschaft mit mir zu wünschen.
Alldieweil ich wiederholt feststellen muss, dass sie sich herablassend und arrogant
verhält. Möglicherweise definiert sie das Wort Freundschaft ganz anders als ich.
Wie sie es mit vielen Worten tut. Ohnehin hat jede von uns ihre eigenesVerständnis der Worte und verbindet unterschiedliche Erinnerungen, Gefühle und
Emotionen damit. Daran sollte sie denken, bevor sie das nächste Mal beginnt
mich und mein Sein zu diskeditieren.
Ist sie in einem Alters-Stadium angekommen, wo man den Stolz
der Mutter und Großmutter als einzig Lebenswertes vor sich herträgt wie einen
Schild? Alle anderen (Nicht-Mütter und Großmütter) als nicht würdig empfindet und auf sie herabsieht?
Sie ist mir ein Paradoxon. Hat noch mehr konträre Seiten als ich aufzuweisen. Was nun in der Tat nicht weiter beunruhigend ist. Wenn sie wenigsten bemerken würde, wie sie andere damit verletzt.
Sie ist mir ein Paradoxon. Hat noch mehr konträre Seiten als ich aufzuweisen. Was nun in der Tat nicht weiter beunruhigend ist. Wenn sie wenigsten bemerken würde, wie sie andere damit verletzt.
Was in der Götter Namen will sie eigentlich? Mit mir
befreundet sein? Oder nicht?
Und NEIN, natürlich vermag ich diese Freundschaft nicht
davon abhängig zu machen, dass sich EINE von uns verbiegt. ICH werde es in
jedem Fall ebenso wenig tun, wie ich es von ihr erwarte. Basta!
Es ist mir unbegreiflich. Wie kann ein Mensch, der eine so derart
hohe Meinung von sich selbst hat, so viel Unvermögen in der einfühlsamen
Kommunikation aufweisen.
Selbst die Wissenschaftler vollbrachten das Unmögliche. Die
Quadratur des Kreises.
Aber was kann ich schon von einer selbstgerechten,
angriffslustigen, auf ihrem Standpunkt beharrenden, jedes noch so kleine Wort
zerlegenden, leicht reizbaren Frau erwarten,
die mich angreift wann und wie es ihr beliebt?
Kontroverse
hin oder her. Sie möge sich entscheiden!
Ich bin kein Unmensch. Jede hat eine dritte Chance
verdient!
Troels sah mich grübeln und wir sprachen über das Thema
„Emilia“. Er sagt, ich solle nicht zu nachtragend sein und verzeihen. Es wäre
sicherlich nicht ihre Absicht gewesen mich zu kränken.
DEM vermag ich „im Augenblick noch nicht“ zuzustimmen.
„Sei nicht so trotzig. Warum lernst du nicht darüber zu
stehen? Es würde dich weniger berühren und vor allem nicht verletzen.“
Schnauf! Ich weiß. Troels hat Recht.
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Befindlichkeiten
Ich vermag in der Tat nicht nachzuvollziehen was meinen
Mager verstimmt.
Erneute Schmerzen.
Sind es etwa die Früchte? Sind zu unreif? Zu kühl im leeren
Magen? Oder vertragen sie sich nicht mit dem Wasser?
Ohnehin hatte mich die Naturtherapeutin vor gut drei
Monaten bereits auf eine Unverträglichkeit der Bananen und anderer basischer
Früchte hingewiesen.
Heute erwäge ich eine andere Variante des Speisens zu wählen.
Womöglich gelingt es mir die Ursachen der Pein zu finden.
Überdies hatte ich den Versuch gewagt mit weniger
Medikamenten auszukommen. Was ich jedoch jetzt, nach vier Tagen, schon nicht
mehr aufrechterhalten kann. Infolgedessen, die gewohnte Dosis. Drei, anstatt
zwei Tabletten täglich.
Troels ist skeptisch ob meiner Experimente. Unterstützt
mich jedoch in allem und steht mir unerwarteter Weise beständig zur Seite.
(Obgleich ich gestehen muss, dass ich ihn zuweilen kaum wahrnehme. Zuweilen!)
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Erheiternde Illusion
Ich dachte mir einen Mann zu zaubern (?) mit Gunnars Charme
und seinem magischen Wissen. Mit Wanjas Körper und seiner Ritterlichkeit. Mit
Troels langem, dünnen Penis, seiner Freundschaft, Treue und Hingabe.
Hex, hex!