Montag, 23. Dezember 2013

Ein Herz und eine Seele – Traute Zweisamkeit



Gunnar ist zurück!
Seine Brüder sind allerdings noch einige Tage geblieben.
Er kam am Sonntagabend zu Troels Wohnung, um mich von dort abzuholen. Wie hätte ich auch wissen sollen, dass er bereits zurückgekehrt ist? Er hatte sich nicht bei mir gemeldet. Sondern mich überrascht.
Ich vermag nicht zu sagen, was ihn bewog früher als geplant zurück zu kommen.
„Deinetwegen bin ich wieder hier.“, sagt seine schmeichelnde Stimme und er lächelt mir zu. Küsste mich auf den Mund und drückte mich (endlich!!!) wieder an sich. Aahhhh.....!
Sollte, kann ich ihm dies tatsächlich glauben? Natürlich weiß ich, dass er mich liebt. Ohne Frage. So wie ich ihn. Was ich spüre. An meinem ganzen Körper, der vibriert, wenn nur ein Hauch seiner Berührung mich streift, was zweifelsohne mein Blut erhitzt und mein Innerstes in Wallung bringt. Endlich wieder „mein Gunnar“! Aahhhh.....!

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Die leidlichen Beschwerden in meinem unteren Leib, das krankheitsbedingte Gefühl der ständigen Lust ist seit zwei Tagen erneut gegenwärtig, sodass ich am Samstag und Sonntag weder mit Troels noch am gestrigen Abend mit Gunnar in richtigem Maße und für mich angenehmen Rahmen intim werden konnte. Alldieweil es die Beschwerden nur verschlimmert hätte. Infolgedessen verschlang ich gestern doch noch, nach einigem zögern, gierig Gunnars Schwanz. Er stöhnte genüsslich und ließ sich in die Kissen sinken während er von mir verwöhnt wurde.
Zu Marie oder Kate ging er dann nicht mehr.

Auf Grund meiner erneuten Pein erhöhte ich bereits gestern die Dosis meiner Medikamente. Was zumindest so einigermaßen hilft. Als ich Gunnar auf der Fahrt von Troels Wohnung zum Zentrum davon erzählte, schmunzelte er nur. So wusste er immerhin genau, dass ich seit einiger Zeit nicht mit Troels intim geworden war.
Troels ist ein Gentleman. Er drängt mich zu nichts. Weiß um meine Beschwerden. Ist ausschließlich mit meine Gegenwart zufrieden.
„Ich liebe Dich Rea. Muss nicht mit dir schlafen. Will nur mit dir zusammen sein.“, hatte Troels kurz bevor Gunnar an der Wohnungstür läutete zu mir gesagt.
Auf irgendeine Weise tat es mir weh von ihm gehen zu müssen. Obgleich ich andererseits erleichtert, beflügelt, ja sogar glückselig war und bin, dass Gunnar endlich wieder bei mir ist.
Ich denke es ist mitnichten zu leugnen. ER ist mein Seelenpartner und wir lieben uns tatsächlich über die Maßen.

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Heute Morgen das Breakfast zu zweit in unserem Haus.
Keine lästigen Menschen. Keine kindische, vorlaute Kate. Keine Marie und ebenso wenig das Geschrei und Gequengle der Kinder. Aahhhh....!
Gleich im Anschluss fuhren wir nach Stockholm. Vor-Weihnachts – Shoppen!
Mit gefüllten Taschen kehrten wir pünktlich zum Lunch zurück. Aßen im Restaurant, und während ich die Speisepläne für die kommende Woche überfolg, kamen Marie und die Kinder zur Tür herein. Gefolgt von einem verlegen drein schauenden Henrik, als er uns bemerkte.
Marie kam Freude strahlend auf Gunnar zu. Drückte ihm Óðinn Aron in die Hände, beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn auf die Wange. „Du bist wieder hier?“, fragte sie eher feststellend. Henrik stand in gebührendem Abstand, noch einige Meter weit hinter ihr.
Gerade wollte ich sie bitten Platz zu nehmen, als ich Kats ausgelassenen Ruf des Erstaunens hörte. „Gunnar!“, und schon hatten sich ihre Arme um seinen Hals geschlungen. Sie küsste ihn direkt auf den Mund und strahle vor Freude. Was ihrem „Begleiter“ nicht wirklich zu gefallen schien. Auch er blieb ein Stück weit hinter ihr und beobachtete eher missbilligend das Geschehen.
Nun bat ich ALLE an unsrem Tisch Platz zu nehmen.

Infolgedessen besagten die Gerüchte, welche mir durch Sarah angetragen worden waren tatsächlich die Wahrheit. Marie genauso wie Kate hatten in den wenigen Tagen von Gunnars und meiner Abwesenheit „Freunde“ gefunden.

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„Ich wusste genau, was geschieht.“, sagte Gunnar, während wir zurück zu unserem Haus gingen. Denn er hatte mein schmunzelndes Lächeln bemerkt, welches nicht mehr aus meinem Gesicht gewichen war, seitdem ich Marie mit Henrik und Kate mit David gesehen hatte. „Sagte ich dir nicht, es wird alles gut?! Geduld war das Zauberwort. Du hättest mir nur vertrauen müssen.“ Er grinste.
Wie Recht er doch hat! Denn es scheint sich alles „zum Guten“ zu fügen.
Marie hat offen Interesse an Henrik bekundet. Und Henrik an ihr.
Kate war laut den Gerüchten in vielen Betten unterwegs, sodass Gunnar nur die Nase rümpfte, als er davon hörte. Was mir ein Lächeln der Genugtuung entlockte. Sie scheint sich für nichts anderes als die Schwänze des Sicherheitsteams zu interessieren. Ist jedoch bei David Boreo „hängen geblieben“.
Ich vermute Gunnars Interesse an Kate hat sich auf Grund der Neuigkeiten erschöpft.
Einfach wunderbar!
So bleiben nur noch Gunnar und ich.
Was will ich mehr?

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Gunnar versprach mir in Zukunft häufiger bei mir zu sein. Ich gab ihm im Gegenzug das Versprechen, ihn gelegentlich zu Fotoshootings oder ganz und gar zu Partys zu begleiten. Sollte es meine Gesundheit erlauben. 



Nun widmen wir uns beide den kommenden Rauhnächten. So ganz magisch und in trauter Zweisamkeit. Denn Marie und Kate scheinen „ihre Männer“ gefunden zu haben, sodass Gunnars Harem sich nach kurzer Zeit bereits aufzulösen scheint. Offensichtlich sind Zweierbeziehungen (was womöglich am kapitalistischen Besitzdenken liegen mag) doch eher in Mode als unkonventionelle Viel- und Wechselbeziehungen. (Foto Buch!!)

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Obgleich ich in Gunnars Armen schlief, träumte ich Bizarres und wachte mit einem Gefühl von Unsicherheit auf. Es scheint offensichtlich an der Ungewissheit zu liegen, welche Gunnar mir mit seinem Ego-Trip und seinen andauernden Reisen vermittelt.
„Ich will Sicherheit!“, sagte ich heute Morgen einigermaßen forsch zu ihm. Das flaue Gefühl der Träume noch immer im Magen.
Gunnar setzte einen melancholischen Gesichtsausdruck auf. „Die gibt es nicht, meine Liebe. Unser gesamtes Leben verbringen wir in Ungewissheit und wissen nicht, was der nächste Augenblick bringen wird. Wir überspielen, verdrängen oder verleugnen es nur. Werfen uns das Netzt der Zeit über. Legen Regeln für alles fest und in unserer täglichen, rituellen Routine oder in, mit und durch einen anderen Menschen suchen wir Halt, wo genau genommen keiner ist.“ Gunnar neigte den Kopf ein wenig zur Seite und lächelte mir zu.
„Ich suche bei dir Geborgenheit und finde sie endlich. Und du bei mir. Wir bedürfen einander. Taten es bereits seit vielen Leben. Wir können uns nicht entrinnen. Wie ich dir bereits sagte, sind und bleiben wir auf irgendeine Weise immer verbunden.“ Er nahm meine Hand und zog mich zu sich heran. „Auch Marie und Kate und alle anderen suchen nur Geborgenheit. Wir wachsen mit einem Mangel an dieser auf. In einer gewalttätigen Gesellschaft der Rohheit, Härte und Kaltherzigkeit. Bedauerlicher Weise gibt es bisher nur wenig Hoffnung, dass sich das demnächst ändern wird. Keiner der Herrschenden will matriarchale Werte. Daran verdient man kein Geld.“
In diesem Augenblick kamen die Gedanken an Emilia Stephansdottir zurück. Es wäre mir ein Bedürfnis mich mit ihr zu unterhalten. Jedoch gedenke ICH nicht die „Beginnende“ zu sein.


Im Augenblick ist Gunnar bei seinen Kindern. Um die „Geschäfte“ wird es sich später kümmern. Denn er hat versprochen alsbald zurückzukommen.
Oh! Nein. Er hat sein Versprechen bereits eingelöst.......