Freitag, 20. Dezember 2013

Zufriedenstellendes, Befreiendes und Maskulines




Marie rief mich an und fragte wo ich sei.
„Bei Troels.“, sagte ich. Denn Gunnar wusste es ohnehin.
Wir redeten eine Weile und sie erzählte mir von Henrik. Er hätte sie angesprochen und wäre ein Stück mit ihr gegangen. Es wäre schmeichelhaft und reizvoll gewesen mit ihm zu sprechen, und offensichtlich wolle er sie wieder sehen. Was er allerdings lächelnd offen gelassen hätte.  „Warst du das?“, fragte sie.
„Was?“
=D

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Endlich!!! Erreichte ich Natascha. Ich hatte es täglich versucht und die Hoffnung beinahe aufgegeben. Jedoch vermag ich durchaus hartnäckig zu sein.
Es war ein kurzes Gespräch und die Wahl ihrer Worte war beinahe mysteriös. Wanja sei verhaftet worden. Die Anwälte könnten noch nichts tun. Er würde mich grüßen und es ginge ihm soweit ganz gut.
„Wenn es hilft, fliege ich sofort.“, schlug ich vor.
„Nein. Warte noch. Wanja möchte dich keineswegs gefährden. Ich melde mich bei dir, wenn es Zeit wird aufzubrechen.“
Ich wollte noch fragen, ob er womöglich telefonieren könne. Jedoch hatte sie bereits das Gespräch beendet.

Denke ich an Wanja, zieht sich ein flaues, zähes Gefühl der Schwere durch meinen ganzen Körper. Am liebsten würde ich noch heute zu ihm reisen.

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Mit Gunnar hatte ich ebenso ein kurzes Gespräch.
Es scheint ihm und seinen Brüder Freude zu bereiten, mit den Skiern über den chilenischen Schnee zu laufen, zu dritt bei eisiger Kälte in Zelten zu schlafen,  und sich wie Amundson zu fühlen, der den Südpol erkundete.
Männer und ihre aberwitzigen Unternehmungen.

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Ich fühle mich unruhig, nervös und angespannt. Eine sonderbare Kraft scheint mich um- und anzutreiben. Heute Morgen ereiferte ich mich im Gespräch mit Troels über matriarchale Themen. Verurteilte die Kirche auf schärfst für ihre Jahrhunderte langen Menschenrechtsverletzungen und Massenmorde im Namen des Glaubens.
„Du bist diskussionswütig und streitsüchtig sagte Troels lächelnd.
„Das mag an der Phase des Mondes liegen.“, antwortete ich gebieterisch. „Zu dieser Zeit, kurz nach dem vollen Mond, bin ich zumeist unstet, reizbar und neige zu diffizilen Gesprächen. Vermutlich gedenke ich damit etwas zu klären, was in der Tat nicht leicht zu klären ist.“