Ich empfing meinen Ehemann mit einem liebevollen Lächeln,
als er etwa gegen zwölf Uhr zur Tür herein schneite. Keine Vorwürfe. Kein
schmollen. Keine Schelte. Ich fragte freundlich wie die Party denn gewesen sei.
Was er wiederum mit Küssen, ausgiebigen Liebkosungen und ehrlicher Freude
honorierte. „Ah! Sieh dir deine Augen an!“, sagte er bestürzt, als er meinen
Blick einfing. „Beende das Schreiben und schließe das Notebook. Komm. Wir gehen
zum Restaurant. Du hast bestimmt noch nichts gegessen.“
Zuvor ging er jedoch zu Marie und den Kindern.
Nach einiger Zeit kamen sie alle vier zu mir und gleich im
Anschluss holten wir noch Kate zu uns und gingen gemeinsam speisen.
Den Rest des Tages teilte Gunnar zwischen uns dreien auf.
Während eines kurzen Spazierganges am Nachmittag traf ich
Henrik Espen Olafson. Eine willkommene Gelegenheit, um mit ihm über Marie zu
sprechen.
Zu Beginn unterhielten wir uns über triviale Themen und ich
suchte den Faden zu Marie hin zu spinnen. Was mir letztendlich gelang und ich
bemerkte, dass er nicht abgeneigt schien. Nun wäre es an mir ein Treffen zu
vereinbaren? Oder ihn zumindest zu uns einzuladen.
Am Abend war Gunnar bei mir. Wir sahen miteinander fern und
ich konnte immerhin zufrieden in seinen Armen einschlafen. Die restliche Nacht verbrachte
er bei Kate. Ich erwachte allerdings allein, weil er in den Morgenstunden bei
Marie und seinen Kindern weilte. Allerdings kam er gegen acht zu mir und legte
sich noch einmal kurz zu mir ins Bett, bevor wir es gemeinsam verließen.
-------
- Noch immer nichts von Wanja.
- Troels rief ich gestern an, als Gunnar bei Kate war.
- Meine leidenden Augen behandelte Gunnar mit der Spitze
eines Bergkristalls.
Ich fühlte wie die Energie, die von diesem Kristall
ausging, strömte und kreise. Sie war fühlbar gelbliches Licht und breitetet
sich kreisförmig, in Wellen aus. Wie bei einem Stein, den man ins Wasser wirft.
-------
Heute Morgen während des gemeinsamen Frühstücks verkündete
Gunnar, dass er und seine Brüder in der kommenden Woche eine Reise nach Punta
Arenas in Chile unternehmen würden, um
von dort aus eine Tour zum Südpol zu starten. Er hätte sie Hjalmar zu seinem
sechsunddreißigsten Geburtstag geschenkt.
„Eine ausschließliche Männertour. Keine Frauen. Du, ihr
müsst euch also nicht sorgen.“, sagte Gunnar augenzwinkernd.
Was wird dann in dieser Zeit aus seinen drei Frauen? Ging
mir so durch den Kopf.....