Gunnar
Gestern Morgen, während ich schrieb
und im Netzt surfte, besuchte er seine Kinder und Natalja. Mittags bat er Ellen
Parker an unseren Tisch und nachts war er für einige Stunden bei Malika. Aber
nicht genug, dass er zwei oder drei Stunden der Nacht mit ihr verbrachte, nein,
sie lag, als ich heute Morgen erwacht, auf der anderen Seite unseres Bettes, in
Gunnars rechtem Arm.
Zornig setzte ich mich auf und
rüttelte ihn wach. „Was, in der Götter Namen, soll DAS denn bedeuten? Ich
glaube mich zu erinnern das du sagtest, die anderen Frauen werden unser beider
Leben nicht weitere stören, und jetzt bringst du sie sogar noch mit in unser
Bett?!“
„Schsch! Beruhige dich.“, zischte
Gunnar. Er bedeutete mir mich wieder hinzulegen, zog mich zu sich heran und
küsste, ein wenig betreten lächelnd, meine Wange. „Das ist doch kein Problem. Es
ging ihr nicht gut. Sie hatte Angst. Wollte nicht allein bleiben. Ich glaube, du
kennst das.“ Er zwinkerte mir zu und deutete noch mit einem kurzen Satz auf
Kevin und Ian hin, mit denen ER schließlich ebenso bereits in unserem Bett
gelegen hätte. „WIR haben hier aber nicht gefickt.“, sagte er mit Nachdruck. „Nur
geschlafen.“
Ja. Natürlich. Die Betonung lag auf
HIER.
„Und immerhin ist es doch möglich, dass Kevin demnächst ebenfalls in
unserem Bett zu finden sein wird.“, schickte Gunnar noch einen letzten Satz der Rechtfertigung
hinterher.
„Ich glaube nicht.“
Gunnar sah mich fragend an.
„Es wird ihm aller Wahrscheinlichkeit
nach unangenehm sein.“
„Oder dir.“
Da wir ohnehin verhältnismäßig zeitig
aufstehen mussten, alldieweil ich einen Arztbesuch wahr zu nehmen hatte, weckte
er Malika, die aufschreckte, einen verschämten Blick zu mir herüber warf und
sich dann noch einmal an Gunnars Seite schmiegte.
Nachdem wir alle drei das Bett
verlassen hatten, begleitete er sie sogleich zu ihrer Hütte und kam nach
wenigen Minuten zurück zu mir.
Kevin
Zumindest besuchte uns Kevin am Sonntagnachmittag. Welch’ Abwechslung!
Wir hatten eine Menge Spaß miteinander.
Er war gut gelaunt. Wir verknoteten unsere Finger zu Mudras und sangen
gemeinsam Mandren.
Gunnar schlug ihm eine regelmäßige
Physiotherapie vor, welche er gleich hier im Zentrum in Anspruch nehmen könnte.
Womöglich gäbe ihm dies die Hoffnung zurück, dass er eines Tages doch wieder
auf seinen eigenen Beinen zu gehen vermochte. Überdies hätte er dann ebenso eine
Beschäftigung, welche ihm die Zeit vertreibt.
Nur vermute ich hinter Gunnars ach so
liebenswürdiger Empfehlung einen gänzlich anderen Plan. Er scheint Kevins
Aufmerksamkeit auf die Vielfalt des weiblichen Personals lenken zu wollen, in
der Hoffung, dass er sich anderweitig orientiert und ihm, in meinem Fall, kein
Konkurrent mehr ist.
Arztbesuch
Während der Fahrt zum Arzt, auf der
mich Gunnar selbstverständlich begleitete, fragte ich noch einmal nach Malika.
„Hat sie Panik-Attacken?“
„Ja. Es ist so ähnlich wie bei dir
Rea.“
„Aus welchem Grund.....“ Inmitten
meiner Frage, ahnte ich bereits, was ihr geschehen sein konnte und Gunnars
Antwort bestätigte meine Befürchtung. „Man hatte sie inhaftiert, gefoltert und vergewaltigt.
Deshalb auch die enormen Sicherheitsmaßnahmen. Der falsche Name und die
Geheimniskrämerei.“
Ich fragte sogleich nach den anderen
Frauen. „Ja. Die auch. Nur scheinen sie es auf irgendeine Weise besser zu
verkraften. Aber keine von ihnen ist verständlicher Weise gewillt darüber zu
reden. Nur müssen wir es jetzt zumindest ansatzweise tun. Denn die Problematik mit
der Einwanderungsbehörde muss geklärt werden.“
Ich nickte. In diesem Augenblick
erschloss sich mir der Grund für die beständige Traurigkeit in Malikas Augen
und ein tiefes Mitgefühl erfüllte mein Herz, anstatt des ewigen Zorns. Jedoch
ein Rest von Eifersucht bleibt dennoch in meinem tiefsten Inneren bestehen.
Der Arztbesuch ging reibungslos von
statten. Ich wurde umgehend nach meiner Ankunft ins Sprechzimmer gerufen. Nachdem
ich ihm meine Befindlichkeiten mitgeteilt hatte, und er mir eine
Pauschaluntersuchung hatte zukommen lassen, besprachen wir noch kurz meinen
kommenden Aufenthalt im Hospital. Dann verließen wir die Praxis umgehend,
gingen noch ein wenig shoppen und in die Sushi-Bar.
Befindlichkeiten
Während meiner täglichen Übungen
scheine ich mich verrenkt zu haben. Meine linke Hüfte peinigt mich noch
zusätzlich zu all den anderen Beschwerden.
Die Schmerzen betreffs der Venen an den
Beinen und vor allem an den Füßen sind nun ebenso zunehmend und werden zum (m)einem
ständigen Begleiter.
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- Für Detektiv Hannes war bisher bedauerlicher Weise noch keine Zeit.
Obgleich ich überaus neugierig bin und ihm eine SMS sandte, dass ich ihn
so bald als möglich aufsuchen werde.
- Ryan, den Chief unseres Sicherheitsteams,
informierte ich jedoch in aller Kürze über seine zusätzlichen Aufgaben, die mit
dem neu installierten Kameras auf ihn zukommen werden.
And now I'm going to go into the restaurant
to eat something, and
maybe I'll meet my husband there.