Es ist nun nicht so, dass sich Kevin
aufdrängt.
Er kam gestern nicht bei uns vorbei
und meldete sich auch sonst nicht.
Ich rief ihn an und wir gingen am
späten Nachmittag, kurz vor dem Dinner, eine Stunde spazieren und schwiegen uns
an. Er griff nur einige Male nach meiner Hand und sah mir dabei durchdringend,
auf irgendeine Weise flehend in die Augen. Ich wagte jedoch nicht zu fragen.
Die Zeit davor war meinen Haaren
gewidmet. Dann war Christine gekommen, um mit mir über die Baumaßnahmen und den
letzten Brandanschlag zu sprechen.
Wo Gunnar sich während dieser Zeit aufhielt,
entzog sich, genau genommen, meiner Kenntnis. Ich konnte es nur vermuten. Bei
seinen Kindern? Oder Schwimmen? (Womöglich sollte ich doch ernsthaft darüber
nachdenken, ihn für eine Weile überwachen zu lassen oder es selbst tun. Was
ich in machen Augenblicken jedoch verhältnismäßig albern finde.)
„Ich war bei den Kindern und dann bei
Chris. Er scheint mit Elena ganz gut zu harmonieren. Nur sie schien mir eine
wenig verlegen, als ich da war.“, erklärte sich mir Gunnar am Abend auf meine
Frage, wo er den Nachmittag über gewesen war. Nur vermutete ich, dass er
mindestens eine Station seiner Nachmittagsreise vergessen hatte zu erwähnen. Und
Elena verlegen? Kaum vorstellbar. Das Schauspielhaus lässt grüßen! Sie versteht
es stets gut, sich in Szene zu setzen.
Auf Grund solcher kleinen (spekulativen)
Nadelstiche, wie das nicht Erwähnen eines Besuchs bei einer seiner anderen Frauen,
keimt in mir nun doch ein beständiges Verlangen nach Gewissheit. Danach, tatsächlich
eine Detektei zu suchen, die einen derartigen Auftrag übernimmt. Denn
Hilfe benötige ich in jedem Fall. Jedoch dürfte es niemand von innerhalb des
Zentrums sein. Denn Gerüchte verbreiten sich hier bekanntlich rasend schnell.
Eine gute Gelegenheit dafür wäre
womöglich gleich heute. Es wird wieder Fußball gespielt. Gleichwohl sich Gunnar
noch nicht sicher ist, ob er diesem Spektakel beiwohnen wird oder nicht.
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Der Abend war unser.
Kein Sex. Er war jedoch die gesamte Nacht bei mir.
Briefing heute Morgen. Jedoch nur für
Gunnar. (Es war mir zu müßig
aufzustehen.)
Er kam gleich anschließend zu mir
zurück und berichtete.