Mittwoch, 14. Mai 2014

Liebe ist......? und Dementi aber keine „kalten Füße“



Liebe ist.....
Gunnar und ich zelebrieren stets einen liebevollen und zärtlichen Umgang miteinander. Schmusen, Küssen. Streicheln. Man könnte denken, wir seien frisch verliebt. Was genau genommen, auf irgend eine Weise für Gunnar, und für mich so wie so, alldieweil ich meine Liebe zu Gunnar erst entdecken musste und beinahe jeden Tag neu entdecke, noch immer zutreffend ist. Es sind Gefühle, die das Herz bewegen. Den Körper in Aufruhr bringen, bei der geringsten Berührung des anderen. Verlangen und Lust auf das Äußerste. Ich brauche Gunnar nur anzusehen und könnte augenblicklich und bedenkenlos in ihn hinein fallen. Oder besser in seine Arme, um das Streifen seiner Hände und das Liebkosen seiner Lippen zu genießen.

Ich brauche ihn.
Er weiß um meine Panik-Attacken, und ebenso damit umzugehen.
Er kennt mich pur, so wie ich bin. Ohne Schminke. Ohne Maske. Ohne Kleidung.
Meine Kränklichkeit ist für ihn niemals und keinerlei Anlass, mich nicht mehr Wert zu schätzen. Im Gegenteil. Er steht mir bei. Zur Seite. Wann (beinahe)immer ich ihn brauche.
Er denkt für mich, wenn ich es nicht mehr kann. Geht für mich, wenn mich meine Füße nicht mehr tragen. Hält mich fest, wenn ich schwächle und ängstlich bin, davor, in den Abgrund zu stürzen.
Er gibt mir Sicherheit. Ein wohlig, warmes Gefühl des Glücks und ein von innen kommendes, zufriedenes Lächeln, wenn er bei mir ist.
Sein Geruch, ist für mich aufreizender, als mein bestes Parfum. Und wenn ich ihn schmecke, will ich mehr davon.
Ich vermute schon, dass DAS Liebe ist.

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Dementi
Am Nachmittag, als Gunnar im Office arbeitete (?),  ging ich zu Kevin, um unser waghalsiges Vorhaben zu dementieren. Denn Kevin ist für meinen Geschmack, als mein „zweiter Mann“, offensichtlich ZU involviert. Überdies könnte er sich dann ungeniert Gunnars Frauen anschauen, gleichgültig was auch immer sie tun. Ob mit oder ohne Shirt. Schlafend oder duschend. Eine Detektei scheint mir in diesem Fall womöglich objektiver und weniger familiär zu sein.
Ich hätte ihm nicht davon erzählen dürfen. In dem Maße, wie ich kalte Füße bekam, wurde Kevins Begeisterung nur noch leidenschaftlicher. Er war beinahe berauscht von seiner Idee und hatte seinen Pfleger Max anscheinend damit infiziert. Denn auch er sprach sich dafür aus und drängte grinsend darauf, endlich zu beginnen.
Natürlich. Das hätte ich mir doch denken können. Zwei Männer sind ohne Frage scharf darauf Porno-Action zu sehen. Was hatte ich mir nur dabei gedacht Kevin zu involvieren?
Ich zog alle möglichen Argumente (an den Haaren) herbei, die mir helfen konnten, Kevin und Max davon zu überzeugen, dass es zum einen meiner Verantwortung obliegt und zum anderen, ich es mir überlegt hatte, und nun doch nicht mehr für richtig hielt, Gunnar zu überwachen.
„Was, wenn er es bemerkt?“, fragte ich in die Runde.
„Wird er nicht.“
„Nein Kevin. Ich kann das nicht. Es war doch nur eine fixe Die. Nicht mehr.“
Kevin kratze sich am Kopf. „Ich hatte mich schon darauf gefreut.“
Ich grinste. „Das kann ich mir gut vorstellen.
„Nein. Nein.“, verwehrte sich Kevin gegen die unausgesprochenen Vorwürfe. „So ist das nicht.“
„Ich kenne euch Männer doch ganz gut. Wenn ihr eine kostenlose Peepshow haben könnt, seid ihr doch Feuer und Flamme.“ Ich sah den beiden abwechselnd offen ins Gesicht und die beiden drehten ihren Kopf einmal zu mir und dann zu sich und grinsten. Dementierten jedoch lautstark meine Unterstellungen.
„Ich denke, wir haben nicht das Recht dazu.“, argumentierte ich weiter,  „und aller Wahrscheinlichkeit nach, wird es obendrein noch gesetzeswidrig sein. Daher lassen wir es besser. Oder wollte ihr in den Knast.“ Nun grinste ich.
Mein letzter Einwand schien trotz alldem Wirkung zu zeigen.
Kevin Schnaufte und Max verzog das Gesicht.
„Du hast selbstverständlich Recht.“, sagte Kevin schließlich. „Es würde Konsequenzen haben, wenn man uns entdeckt.“

Somit war diese Angelegenheit vom Tisch, und ich kann mich nun um eine Detektei kümmern, die die Arbeit professionell übernimmt.

Ich stand auf und schlenderte durch den Raum. Nahm den Weg in Kevins Schlafzimmer und legte mich auf sein Bett. „Ich bin müde.“, sagte ich, als er heran gerollt kam.
Er grinste. „Ich hätte da eine andere Idee.“
„Meist du wirklich wir sollten so etwas tun?“
„Du nicht?“
„Jetzt?“
„Nein.“ Kevin ließ den Kopf hängen. „Es passt jetzt nicht wirklich gut.“, sagte er, wendete seine Rollstuhl und fuhr hinaus.

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Als ich kurz vor dem Dinner nach Hause kam und Gunnar offensichtlich noch immer im Office arbeitete, nahm ich mein iPhone, um einen geeigneten Sicherheitsdienst und eine Detektei zu suchen und anzurufen. Kam jedoch nicht dazu, alldieweil es an der Tür pochte.
Ich öffnete und da stand David. David Boreo.
Ich stutzte. „Kann ich dir helfen?“
Er räusperte sich verlegen. „Ist Gunnar hier?“
„Ach. Du möchtest zu Gunnar“
„Nein. Zu dir. Ich wollte dich etwas fragen.“
Aha. Dann komm doch herein.“, sagte ich, öffnete die Tür noch ein Stück weiter und schwenkte meine Hand zu einer einladenden Geste.
„Es dauert nicht lange. Ich hätte nur eine Frage.“, sagte er und trat ein.
„Setzt dich doch.“, bot ich ihn einen Platz gleich neben den Meinen an. „Um was geht es denn?“
David wirkte verlegen. Er sog die Luft tief in sei9ne Lungen und hob die Augenbrauen. „Um Kate.“
„Was ist mit ihr?“
„Ich vermute, dass sie noch immer mit Gunnar fickt.“
Hüstel. Räusper. Ups!  „Ach was? Wie kommst du denn darauf.“
„Sie ist manchmal einfach verschwunden. Sagt nicht wo sie hin geht und neulich nachts, als ich aufwachte, lag sie nicht neben mir und als ich sie suchte, fand ich sie nicht.“
Das kam mir bekannt vor. Ich lächelte. Presste die Lippen aufeinander und wusste nicht, was ich dazu sagen sollte.
Ich schnaufte. „Es wäre möglich.“, sagte ich dann. „Gunnar ist ebenfalls des Öfteren nachts nicht zugegen. Jedoch wird er jeweils bei einer seiner anderen Frauen sein.  Aber womöglich trifft er sich auch mit Kate. Das vermag ich nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Denn es gibt über dem Office ......“
„Ich weiß.“, unterbrach mich David und senkte den Kopf.
„Brannte dort vielleicht licht, wenn Du Kate des Nachts vermisst?“
„So weit gingen meine Gedankenspiele noch nicht.“
Natürlich hätte ich ihm von meinem Plan Gunnar zu überwachen informieren können. Aber, umso weniger Personen davon wussten, umso besser. Das mit Kevin war ohnehin bereits ein Fehler gewesen. Außerdem ist er ein verhältnismäßig Fremder Mensch für mich und es ging ihm überhaupt nichts an.
Da wir beide uns angeschwiegen, ergriff ich die Initiative. „Nun. Ich vermute, dass ich dir bedauerlicher Weise nicht weiter helfen kann.“
Er verzog leicht den Mund und die Brauen nach oben. Zuckte mit den Schultern und ging.
Eine Detektei erreichte ich an diesem Abend nicht mehr. Und ebenso wenig einen Sicherheitsdienst. Denn ich werde Kevin Vorschlag aufgreifen und beabsichtige daher tatsächlich auf den Wegen des Zentrums Kameras anbringen zu lassen.

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Gunnar kam gegen halb acht, um mich abzuholen. Er wäre noch Schwimmen und bei den Kindern gewesen, erzählte er mir auf dem Weg ins Restaurant. Ich griff nach seinem Arm und kuschelte mich an seine Seite.
„Tante Hanna hat uns nach Gotland zu ihrem Geburtstag eingeladen. Was denkst du?“
„Wann denn?“
„Wir würden am Freitag fliegen und am Samstag zurückkommen.“
„So kurz vor meinem nächsten Aufenthalt im Hospital.“
„Das lenkt dich ab. Komm doch mit.“
„Nun gut. Warum nicht.“, antwortete ich kurz entschlossen. „Es sind immerhin noch zwei Tage Zeit. Ich richte mich darauf ein. Und ins Hospital muss ich schließlich erst nächste Woche.“
Gunnar lachte. Er schien sich tatsächlich und ganz ehrlich darüber zu freuen, dass ich ihn nach Gotland begleite. Er drückte mich fest an sich und küsste mich....und ich ihn.

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"Die anderen Frauen berühren uns nicht"
Heute Morgen die „kalte Dusch“ im Restaurant, die mich vermuten lässt, dass Gunnar des Nachts bei Natalja gewesen sein muss. Er küsste sie in aller Öffentlichkeit und das noch vor meinen Augen. Und ich vermute, mein Blick sagte ihm alles. Denn ich äußerte mich trotz alldem nicht, alldieweil Kevin gerade zu diesem Zeitpunkt herein und zu uns an den Tisch gerollt kam. Den er ohne Hilfe jedoch nicht wirklich erreicht. Er steht, mit einer Reihe anderer Tische, welche sich der Tür gegenüber, an  der Fensterreihe befinden, auf einer etwa dreißig Zentimeter hohen Empore. Nicht gerade behindertenfreundlich. Ich weiß.
Nun tat ich es Gunnar gleich. Ich beugte mich zu Kevin hinüber und küsste ihn.

Gunnar ging nach dem Breakfast umgehend zum Office, während ich mit Kevin und Max zurück nach Hause ging, um hier zu schreiben. Nur, werde ich nun unverzüglich nach Stockholm aufbrechen. Und zwar allein.
Zum einen treffe ich mich dort mit Troels, der mir eine SMS sandte, in der er mich aufforderte mit ihm zu Mittag zu speisen. Zum anderen sprach ich soeben mit einer Detektei (ACON), die sich womöglich nach knappen Schilderungen meinerseits, um was es sich handelt, der Sache annehmen wird. Und da aller guten Dinge drei sind, kümmere ich mich ebenfalls sogleich um die Sicherheitsfirma, welche die Kameras auf dem Gelände des Zentrums installieren soll.
In jedem Fall.....eine Menge zu tun, und ich weiß, dass es anstrengend werden wird.
Gunnar informierte ich kurz bevor ich in den Wagen steige, um seine Veto und die Zeit mich gegebenenfalls aufhalten zu wollen zu verkürzen.