Sonntag, 25. Mai 2014

Zwiespältige und deprimierende Erkenntnis



Während Gunnar zuweilen bei mir zu Hause vorbei schaute, surfte ich am gestrigen Vormittag im Internet. Gewohnheit.......
Die „Nebenfrauen“ machten mir am Nachmittag nacheinander ihre Aufwartung. Fragten nach, wie es mir geht. Malika und Lara kamen beinahe gleichzeitig nach dem Lunch zur Tür herein spaziert. Wir hatten im Restaurant gemeinsam ein Eis verzehrt, welches uns Natalja mit einem Lächeln servierte. Wir luden auch sie ein, sich für einen Augenblick zu uns zu setzen, und Ellen kam dann zuletzt an unseren Tisch.
Infolgedessen erneut keine Zeit für Hannes und Vincent, was ich ihnen per SMS mitteilte. „Ich schaue später bei ihnen vorbei, wenn meine Zeit es erlaubt.“
Nur, WO war Gunnar während der nachmittäglichen Stunden? Bei seinen Kindern? Gleichwohl möglich. Jedoch stellte sich zu einem späteren Zeitpunkt heraus, dass er sich, nachdem er seine Kinder besucht hatte, für etwa eine Stunde im wahrsten Sinne des Wortes mit Cara Holm ausgetobt hatte. Sie scheint es hart und schonungslos zu mögen. So zumindest Vincents Worte zu dem Geschehen, was er mit drei zweiminütigen Videoaufnahmen, die er mit seinem Handy am offenen Fenster gemachte hatte, untermauerte. 
Wieso sie (auch noch)?! Wie lange bestand dieses Verhältnis bereits? Oder war es nur ein einmaliger Fick? Und ich hatte sie noch zuzüglich zu Elena, im Clan der Bärenschwestern aufgenommen. Was würde sich im Laufe der nächsten Wochen herausstellen, wie viel andere, außer seinen vier Nebenfrauen, es noch sein würden?

So allmählich würde ein Besuch bei Hannes und Vincent mir Aufklärung verschaffen, dachte ich so, während sich die anderen drei Frauen in meiner Gegenwart unterhielten. Nur wann, war hier die Frage? Denn sie schickten sich keineswegs an, alsbald zu gehen.
Am Ende blieb mir kaum eine Stunde bis zum Dinner, nachdem ich Lara, Malika, Ellen und Natalja höflich, jedoch bestimmt nach draußen expedierte hatte, um mich mit den beiden Detektiven zu treffen und die Ergebnisse ihres Tun’ s  entgegenzunehmen und zu inspizieren.
Alles in allem teilte Gunnar die Zeit meiner Abwesenheit zwischen den vier Nebenfrauen auf. Zuzüglich einer kurze Stunde mit Kate in seinem Spielzimmer. Ich vermute, wenn Siv und ihre Schwestern nicht verfügbar sind, fungieren andere als Domina. Wie beispielsweise diese Mona Aström, von der ich dergleichen nie gedacht hätte. Oder seine Kate aus Sektenzeiten, die sich mit Gunnars Neigungen so wie so am besten auszukennen scheint. Auch sie vermag ihm den Schwanz zu peitschen, oder sein Hinterteil mit allerlei Spielzeug zu verwöhnen.
Die Nacht verbrachte Gunnar mit Lara und Malika zusammen in unserem Ehebett. Während er tags über mit Natalja und am späten Nachmittag mit Ellen fickte, die er in ihren Hütten aufsuchte. Was in der Tat von Gunnars  enormer„Potenz“ zeugt, die während meiner Abwesenheit gänzlich zum tragen/Einsatz kam.
Die kurze Zeit, die mir bisher blieb, um einen Blick auf die Videoaufnahmen zu werfen, vermittelte mir den Eindruck, dass Gunnar mit seinen Nebenfrauen, Lara, Natalja, Ellen und insbesondere Malika, überaus liebevoll umgeht. Ähnlich wie mit mir. Was in mir die Frage aufwirft, ob er sich in dieser Rolle, sollte es denn ausschließlich „eine Rolle“ für ihn sein,  gefällt? Was allerdings nur EINE von Gunnars zahlreichen inneren Charakteren zu sein scheint. Die Frauen hingegen,  sprechen gleichwohl nicht abwertend über mich. Im Gegenteil. Wie Gunnar bereits bemerkte, wäre es ihnen am liebsten, meine Freundinnen zu sein. Sie wollen keinerlei Streitigkeiten. Sind nicht auf Feindschaft aus, und wünschen sich Harmonie zwischen uns. Amazing!
Gunnar hat offenkundig ein weites Herz für Frauen in Not. Andererseits benutzt er sie. Ist jedoch gleichwohl liebevoll und loyal. Lässt sich jedoch ebenso in gleichem Maße masochistisch von Dominas benutzen und ich vermute, er entscheidet je nachdem, was die bestreffenden Frauen selbst zulassen. Er geht auf ihre Bedürfnisse ebenso ein, wie auf meine und seine eigenen und fügt alles überaus clever zusammen. So, dass alle ihre Freude daran haben. Oder zumindest damit zu leben vermögen. Amazing!

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- Kevin konnte ich bedauerlicher Weise nicht besuchen und ich glaube er schmollt. Denn er antwortet auf keine meiner Nachrichten, die ich ihm per iPhone sandte.
- Von Ian fiel mir zufällig eine „Erinnerungs- CD“ in die Hände. Mit einem eigens für mich erdachtem Liebeslied. Ob er wohl noch immer mit Annikas liiert ist? Wo er doch ständig anderweitig beschäftigt zu sein scheint.
- Was Wanja betrifft, befielen mich seit geraumer Zeit zwiespältige Gefühle. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit seiner politischen Einstellung konform gehen kann. Welche in mir ein Gefühl der Übelkeit erzeugt, wenn ich daran denke.

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Wie sollte ich nun mit dem Wissen und den Bildern in meinem Kopf umgehen. Vor allen mit denen, von Cara Holm? Es fiel mir überaus schwer, meine Emotionen zu bezähmen, kein Wort der Verstimmung zu verlieren, meinen Kopf von den gesehenen Szenen zu befreien und vor allem zu lächeln. Auf Gunnar zu zuzugehen, ihn zu umarmen und zu küssen, ohne ein einziges Wort oder eine einzige Geste des Grolls.
Ich dachte an Liebe. Ausschließlich an die Liebe, welche ich Gunnar gegenüber empfand. Denn er verhielt sich nicht anders, als er es sonst immer tat. War liebevoll und sanft. Zärtlich und ebenso besorgt. Scherzte dennoch, umarmte und küsste mich wie eh und je, gerade so, als wäre nichts weiter geschehen. Als hätte er nicht gerade Cara Holm in Grund und Boden gefickt sodass sie schrie. Was Vincents Worte waren, die er verlegen grinsend äußerte, um so das gesehene Szenario zu beschreiben. (Sie ist mir überaus unsympathisch. Diese Cara Holm.)

Wir dinierten gegen acht im Restaurant und während wir am Abend fernsahen, schmiegte ich mich an meinen Ehemann. Genoss seine Gegenwart. Und womöglich wäre es besser gewesen nichts zu wissen.......dachte ich in diesem Augenblick, und auch daran, ob ich mich ihm hingeben sollte. Natürlich verspürte ich eine gewisse Leidenschaft. Gunnar jedoch zog es vor mich zu schonen. Er schüttelte mit dem Kopf und sagte: „Nein. Ich mag dir keinesfalls wehtun. Du bist gerade mal einen Tag aus dem Krankenhaus entlassen. Vielleicht morgen. Meinst du nicht?“
Ich schnaufte und ließ ihm keine Ruhe, bis er am Abend nachzugeben schien. Jedoch war ich zügiger eingeschlafen, als Gunnar beginnen konnte. Alldieweil er noch einmal aufgestanden und nach draußen gegangen war, um nachzusehen, was sich dort tummelte laute Geräusche von sich gab.
Dafür war dann jedoch der Morgen umso lustvoller.
Küsse weckten mich. Arme umschlangen mich und drehten mich zur Seite. Ein Körper, der Gunnars war, schwang sich über mich und sein erigierter Penis rieb sich an meinem Po. Es dauerte nicht lange, bis er in mich eindrang. In halber Distance wechselte er die Stellung. Kam direkt über mich und in dieser gleichwohl nach einiger Zeit zum Schluss.

Breakfast wie üblich im Restaurant. Natalja wieder sehen. Was mir noch immer,  trotz aller offen und scheinbar ebenso ehrlichen Freundlichkeit ihrerseits ein flaues Gefühl vermittelt. Bei Lara, Ellen und Malika ist es das Gleich. Oder ähnlich. Auch wenn ich mich bemühe sie zu akzeptieren. Zu tolerieren als Gunnars andere Frauen.
Auf Grund dessen denke ich zuweilen und immer öfter darüber nach,  aus diesem meinem Leben hier entfliehen zu wollen. Krankheit, Schmerz und Demütigung hinter mir zu lassen. Neu zu beginnen. Jedoch vermag ich es nicht. Denn Krankheit und Schmerz würden mich an jeden erdenklichen Ort dieser Welt verfolgen. Gleichgültig wohin ich gedenke zu gehen. Was nützt es mir dann, überdies noch den Mann zu verlieren, welchen ich über alles liebe?  Der mich gleichwohl über alles liebt und an welchen ich mich nunmehr gewöhnte?
Ich weiß, manche würden sagen, ich unterliege dem Stockholm -Syndrom. Aber es sind Gunnars Neigungen, die mir, wenn er denn sie auslebt, was er nun einmal tut, diese Kränkungen zufügen. Und ich weiß ebenfalls, dass sie bedauerlicherweise zu ihm gehören und er sich ihrer nicht so schlicht und einfach zu entledigen vermag. Was er bereits um meinetwillen anfänglich versuchte, indem er sie unterdrückte. Jedoch brachen sie dann nur umso heftiger wieder durch. Was bleibt mir dann, als zu tolerieren, was nicht zu ändern ist? So oft ich dies überdenken mag, erschließt sich mir der gleiche Konzens.
Natürlich könnte ich ebenso alleine leben. Oder womöglich mit Kevin an einem anderen Ort. Sicherlich würden sich mir noch andere Wege öffnen, wenn ich das Zentrum und vor allem Gunnar verließe. Aber ich will es nicht!