Lunch und ein
Frauenquintet
Kurioser Weise treffen wir, Gunnar und ich, meist im Restaurant auf seine
anderen Frauen. Wie Lara, Ellen, Malika und Natalja. So war es gleichwohl am
gestrigen Tage. Eine nach der anderen spazierte zur Tür herein, oder war
bereits da. Gunnar winkte sie nacheinander an unseren Tisch und bestellte uns
allen einen großen Becher voller süßer Eiscreme.
Obgleich es für andere aussehen mag, als sitzen fünf Freundinnen beieinander
und gönnen sich genüsslich ihr Eis, während sie sich unterhalten, wirkt ein
derartiges Szenario auf mich noch immer eigenartig. Ich empfinde dabei eine
gewisse Demütigung. Ja. Sogar Scham. Was ich vermutlich nicht sollte und was
von Gunnar mit Sicherheit eben sowenig in diesem Sinne angedacht ist. Dennoch
fühle ich mich nach wie vor nicht wohl in meiner Haut, mit den gleichen Frauen,
mit denen Gunnar fickt, an einen Tisch zu sitzen und zu speisen. Ungewollt
schießen mir Bilder in den Kopf, wie sie wilden Sex miteinander haben. Wie
Laras große Brüste wippen, während sie auf Gunnar reitet. Oder wie Malika
Gunnars Schwanz lutscht. (Tut sie das wirklich?) Wie er die Kind gleiche, eins fünfundfünfzig
große Ellen, die für Gunnars Arme leicht wie eine Feder sein muss, auf einen Tisch
hebt, ihr den Rock nach oben und den Slip nach unten zieht, um mit seinen
erigierten Penis rasant in sie einzudringen. Die unerträglichsten Bilder
schleichen mir jedoch mit Natalja durch den Kopf. Wenn Gunnar ihre kleine Fotze
leckt...und mich dann mit diesen Lippen, mit dieser Zunge, womöglich keine zehn
Minuten später wieder küsst.
Ich will wissen, was er wirklich mit den anderen Frauen tut!
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Odyssee mit
Kevin
Gunnar verabschiedete sich am Nachmittag, um doch noch nach Stockholm zum
Fußball zu fahren. Eine gute Gelegenheit für mich, zum Styling zu gehen und ich
war ebenso versucht mich in die Bar am Pool zu setzten. Fand den Gedanken
jedoch dann überaus gewöhnlich und verwarf ihn. Ging stattdessen zum
Restaurant, trank einen Kaffe Latte und aß ein Stück Apfelstrudel. Als ich so
Gedanken versunken dasaß, an meiner Tasse nippte und über Gunnar nachdachte,
wie er während des Fußballspieles mit den anderen drauf los brüllte, oder ob er
heute überhaupt noch nach Hause kommen würde, kam doch tatsächlich Kevin herein
gerollt.
Ich freute mich ihn zu sehen und winkte ihn sogleich an meinen Tisch.
Er schien bei guter Laune zu sein. Scherzte, plauderte, lästerte über
Gunnar und steckte sich dabei eine Zigarette an, die ich ihm sogleich wieder
aus dem Mund nahm und auf meinem Teller ausdrückte. „Hier ist Rauchverbot.“
„Wollen wir nicht etwas unternehmen?“, fragte er, was mich doch
einigermaßen überraschte.
„Aha.“ Ich stutzte. „An was dachtest du denn?“
„Hmm. Gehen wir ins Kino.“
Hüstel. Räusper. „Ja...“, begann ich zögerlich.
„Was ist?“, fragte Kevin lachend.
„Das war jetzt ein Scherz. Oder?“
„Nein. Durchaus nicht. Oder schämst du dich mit mir?“
„Wie kannst du nur so etwas denken?“
„Okay. Dann fahren wir.“
Ich bestellte ein Taxi für und zwei. Sein Pfleger sollte uns nicht
begleiten. Kevin wollte mit mir allein sein. Natürlich musste es ein geräumiger
Wagen sein, damit sein Rollstuhl Platz darin hatte.
Während der Fahrt hatte ich mich nach hinten zu Kevin gesetzt und ich kann
mich nicht erinnern, wie es dazu kam, aber ich erzählte ihm von meinem Vorhaben
Gunnar überwachen zu lassen.
Kevin lachte. „Wozu das denn. Du kennst doch die anderen Frauen so wie so.“
„Ja schon. Aber ich will mich davon überzeugen, dass er mit ihnen nicht
wirklich so liebevoll und zärtlich umgeht, wie mit mir. Denn er sagt, dass er
sie nicht lieben würde.“
„Nicht SO wie dich.“, unterbrach mich Kevin. „Wenn er es schon gewagt hat,
sie so ganz offiziell als seine Konkubinen anzuerkennen, kannst du davon
ausgehen, dass er sie auch wirklich mag. Hätte er es dir sonst überhaupt gebeichtet?
Wozu hätte er das tun sollen? Überleg mal.“ Er zwinkerte mir zu und presste die
Lippen aufeinander. „Womöglich fickt er ja auch noch mit einigen anderen. Aber
er kann sie ja wohl schlecht alle zu seinen offiziellen Geliebten erklären. Ich
denke, er musste auswählen. Denn es gibt hier in der Tat ein überreichliches
Angebot an wirklich schönen Frauen.“
„Kevin!“, ich stufte ihn ein wenig unsanft mit der Faust.
„Was? Ist doch die Wahrheit.“ Er sah mich an und schmunzelte. „Und du Rea,
bist die Queen. Die schönste von allen.“
Ich stufte ihn ein zweites Mal. „Kevin Loymaier, Du bist ein Charmeur und ein Lügner dazu.“
Der Taxifahrer half Kevin beim aussteigen und auch im Kino ging alles
reibungslos von statten. Worüber ich gleichwohl erleichtert war. Denn es hatte
mir schon einigermaßen Sorge breitet, ob ich das schaffen würde. Kevin ist
jedoch beinahe selbstständig.
Offensichtlich hatte er über unserer Unterhaltung auf der Hinfahrt
nachgedacht. Denn als wir zurückfuhren, unterbreitete er mir einen (annehmbaren??)
Vorschlag.
„Warum lässt du mich das nicht tun? Das wäre doch eine sinnvolle
Beschäftigung. Meinst du nicht?“
Mir blieb für den Augenblick der Atem stehen. „Wie willst du...“
Kevin grinste. „Wir brauchen Equipment. Und“, er lächelte und zwinkerte mir
bei diesen Worten zu, „wir arbeiten zusammen. Wir alle drei.“
„Drei?“
„Max, mein Pfleger wird uns helfen. Ich nenne ihn nur nicht gerne so.“
„Wer sagt denn, dass ich das überhaupt möchte?“
„Vertraue mir. Lass uns das mal machen.“
„Habe ich vielleicht auch noch ein Mitspracherecht?“
„Klar. Vorschläge werden immer gern angenommen.“
Kevin scheint sich in der Tat dieser Angelegenheit mit eifrigem
Enthusiasmus annehmen zu wollen. Er will Kameras in den Häusern der anderen
Frauen platzieren und die Schaltzentrale bei sich selbst einrichten. Na wie
praktisch.
Eine Detektei würde dies aller Wahrscheinlichkeit nach ebenso nicht anders
handhaben. Nur würde sie vermutlich tausend Mal teuer sein als Kevin, der
ohnehin eine Beschäftigung braucht. Also nur das Equipment. „Und wer bringt es
an? Baut deine Leitstelle auf?“, fragte ich ihn.
„Na Max.“ Kevin strahlte.
„Wie? Na Max?“
„Er ist ein Computer Freak. Nicht nur mein Krankenpfleger.“
Kevin schien bei dem Gedanken an dieses Vorhaben regelrecht aufzublühen.
„Wäre es nicht ohnehin vorteilhaft hier im Zentrum überall Kameras
anzubringen? Man kann es mit der Sicherheit begründen. Tr5aten da nicht so wie
so des Öfteren Probleme auf, wie du mir sagtest.“
„Nun. DAS müsste man dann aber doch unserem Sicherheitspersonal überlassen.“
„Natürlich. Denn ich vermute, mit Gunnars Aktivitäten habe ich genug
zutun.“ Kevin grinste frech und ich hätte ihm am aller liebsten die Zunge
heraus gestreckt.
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Unerwartete
Rückkehr
Gunnar kam tatsächlich noch in derselben Nacht zurück.
Er suchte und fand mich natürlich bei Kevin. Jedoch in keiner verfänglichen
Situation. Denn es gab keine. Wir hatten uns nur geküsst und umarmt. Saßen
nebeneinander und hielten uns bei den Händen.
Ich nahm meine Jacke, verabschiedete mich von Kevin und ging mit Gunnar
nach Hause.
Er roch nach Bier. War jedoch nicht betrunken. Äußerte sich gleichwohl
nicht abwertend oder missgünstig über Kevin. Weder witzig noch ernst. Er schien
es nun doch als normal hinzunehmen und erwähnte Kevin nicht einmal mehr. (Was auch
immer das zu bedeuten hatte?)
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Ein
glücklicher Morgen
Genüsslich räkelnd wachte ich in Gunnars Armen auf. „Warst du weg heute
Nacht?“, formulierte ich noch Schlaf trunken meine beinahe alltägliche Frage.
„Nein. War ich nicht.“, sagte er und drückte mich fest an sich.
Gunnart begann mich zu küssen. Immer heißer und inniger. Schwang sich dann
behände über mich, um fast eilig in mich einzudringen.
Es war ein überaus gefühlvoller Akt. Welchen ich wirklich in vollen Zügen
genoss. Ebenso, wie meinen Ehemann.
Ich klammerte mich an ihn, als gekommen war und sich wieder neben mich
gelegt hatte. Verlagerte meinen Körper nach vorn und lag beinahe auf ihn drauf.
Gunnar hielt mich und streichelte mir den Rücken. Wir lagen so eine ganz lange
Weile.
„Der Vollmond.“, sagte Gunnar schließlich. „Die Gefühle schwappen über.“ Er
grinste.