Dienstag, 20. Mai 2014

Überwachung, Mitgefühl und „kalte Füße“



Ich hatte Gunnar eine kurze Nachricht zugesandt, dass ich im Restaurant war und er kam binnen weniger Minuten zu mir.
„Du hast noch nicht einmal zu Mittag gegessen?“, fragte er erstaunt und besorgt.
„Nein.“
Er setze sich zu mir an den Tisch während ich aß und wir sprachen noch einmal über Malika, Lin Shang, Sun Tian Quan, Snezana He und Amaya Ji, und das er dabei wäre das Problem mit der Einwanderungsbehörde zu lösen.
„Was wird es uns kosten?“, fragte ich Gunnar ohne Umschweife. „Ist es das tatsächlich wert?“
Nun schnaufte er und schüttelte mit dem Kopf. „Wir haben fünf Menschen das Leben gerettet. Ich finde, das dies in der Tat jede Krone wert ist?“
„Ja. Natürlich. Du hast selbstverständlich Recht.“
Nach einer Weile des Schweigens, in der mir Gunnar zusah, wie ich Häppchen für Häppchen Gulasch samt Salat und Nachtisch verspeiste, setzte er, nachdem er sich kurz geräuspert hatte, noch einmal zum Reden an. „Es war eine ausgezeichnete Idee.“
„Was?“
„Die Kameras im Außenbereich. So sind wir tatsächlich auf der sicheren Seite, sollten sich erneut einige betrunkene Rabauken ihre Späße erlauben.“
„Rabauken? Späße?“ Ich sah Gunnar missbilligend an. „Es hätten Menschen verletzt werden können. Wie kannst du da von Späßen sprechen? Oder solidarisierst du dich etwa als Mann mit anderen Männern, sobald es um die Trinkerei geht?“
„Oho! Setzt du mich jetzt etwa mit auf die Anklagebank?“
„Ja. Wenn du Unterschiede machst. Einerseits rettest du fünf attraktiven chinesischen Mädchen das Leben. Aber andererseits siehst du in betrunkenen Männern keine Gefahr. Was mir schon einigermaßen merkwürdig anmutet. Meinst du nicht?“
„Ja. Natürlich hast du Recht Rea.“
Nachdem ich zu Ende gespeist hatte, verließen wir das Restaurant. Gunnar ging zurück zum Office und ich, nahm den Weg zu Hannes Hütte, um meine Neugier, in Bezug auf seine Arbeit zu stillen.

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Nun, ich gedacht nicht unbedingt nachzufragen, wie behutsam und feinfühlig Gunnar mit Malika auf Grund ihrer Erlebnisse umging. Denn ich würde ohnehin in Kürze über alles von Hannes informiert werden und, was das Wichtigste für mich war, alles selbst anschauen können. Dachte ich so, als ich den Weg zu Hannes Hütte eher schlich wie ging und mich fortwährend umsah, weil ich befürchtete, dass mich jemand hätte sehen und es Gunnar berichten können.
Ich war natürlich neugierig, in wieweit er seinen Job bereits verrichtet, und musste erstaunt feststellen, dass er bereits ganze Arbeit geleistet hatte. Die Kameras waren bei allen vier Frauen installiert worden und sein Wohnzimmer glich einer Schaltzentrale mit zahlreichen Monitoren. Wow! Was für ein Equipment!
Hannes hatte mich bereits erwartet und schmunzelte, als ich ihn und seine Arbeitsstätte mit großen Augen bestaunte. Allerdings bezog sich sein Schmunzeln sicherlich ebenso auf die nackte Lara, welche auf einem Monitor zu sehen war. Sie hatte offensichtlich just in diesem Augenblick ihre Kleidung gewechselt, um zur Arbeit zu gehen. Womöglich hatte sie vorher sogar noch geduscht. Was ohne Zweifel Hannes wohlwollenden Blick nicht entgangen war.
„Wir müssen noch über die Räume im Office und die darüber reden.“, sagte ich und noch im selben Moment fiel mir die Kinnlade herunter. Denn aus dem Nebenzimmer kam noch ein anderer junger Mann, der mit seinem modelhaften Aussehen beinahe Kevins Gesichtszügen glich. Nur war er bedauerlicher Weise, wie ich sogleich feststellen musste, kaum größer als ich selbst, .....und ich mag nun einmal keine kleinen Männer. Wie schade!
Nach genauerem Hinsehen allerdings, war da doch ein Unterschied zu Kevin, welcher zweifelsohne hervor stach. Kevin verfügt über eine immens sympathischere Ausstrahlung und mit großer Sicherheit über einen angenehmeren Charakter als dieses „schöne Gesicht“.
„Darf ich vorstellen, Vincent Wagenknecht.“, sagte Hannes Habermann und wies mit seiner Hand in Vincents Richtung. „Allein werde ich das nicht schaffen. Schließlich müssen wir alle irgendwann auch einmal schlafen.“ Er lächelte und ich vermute, er hatte mein entgeistertes Gesicht bemerkt, als Vincent den Raum betrat.
„Natürlich.“, sagte ich zügig und beflissen, und lächelte ebenfalls.
„Wollen sie sich nicht setzen.“, forderte mich Hannes auf.
Ich hob die Augenbrauen und räusperte mich. „So viel Zeit....“
„...muss sein.“, fiel er mir ins Wort und zwinkerte mir zu. „Also, dann sollten sie mir die Schlüssel zukommen lassen und wir verwanzen in der Nacht.“
Ich kramte aus meiner Jackentasche einen dicken Schlüsselbund heraus und nahm drei davon ab. „Das hier“, ich hielt einen metallisch glänzenden, etwa vier Zentimeter langen Schlüssel hoch, „ist der Generalschlüssel. Der andere ist für die beiden Chefbüros von Gunnar und Christine. Und dieser hier“, ein kleiner eher gedrungener Schlüssel, „führt ins Obergeschoss, wo Gunnar Spielzimmer ist.“ Ich nickte Hannes zu und lege die drei Schlüssel vor ihm auf den Tisch.
„Okay. Dann werden wir das noch heute Nacht erledigen.“
„Wollen sie sich die Monitore ansehen?“, fragte mich nun der attraktive Vincent Wagenknecht.
„Aber natürlich!“
„Aber leider ist keine der Damen zu Hause.“
Zu Hause. Bei diesem Wort erinnerte ich mich an die Lagerräume hinter der Küche und den Personalbereich im Restaurant und fragte nach, ob wir auch in diesen Lokalitäten Kameras installieren könnten, und gab ihnen dafür ebenfalls die Schlüssel hin.
„Gibt es denn bereits Aufzeichnungen.“
„Ja. Von der letzten Nacht, als ihr Mann für genau zwei ein halb Stunden bei dieser Chinesin Malika gewesen war.
Zeigen sie sie mir, hätte ich am aller liebsten gesagt. Wie hätte das jedoch ausgesehen, wenn ich mich dort niedergelassen und einem Porno zugeschaut hätte? Unmöglich. „Geben sie mir die Disc. Ich werde sie mir später anschauen, wenn ich Zeit dafür habe.“
„Okay.“ Hannes steckte eine Disc in eine Hülle und übergab sie mir. Nur wann und wo sollte ich mir das anschauen? Am besten gleich morgen früh, wenn ich von der Physiotherapie zurück käme und Gunnar noch im Office weilt.
Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht, dass ich Unmengen an Zeit brauchen würde, um mir alles anzusehen, was für mich sehenswert war.
In diesem Zusammenhang bekam ich nun doch „kalte Füße“. Bereute, dass ich diesen Weg eingeschlagen und die Detektive engagiert hatte. Denn mir war keinesfalls klar, wie ich das zukünftig handeln sollte.

Dennoch. Gesagt. Getan.
Ich sah mir die zwei ein halb Stunden mit Gunnar und Ming von der vergangenen  Nacht im Zeitraffer an. Nur die wenige Sequenzen, in denen Gunnar mit Malika fickte, nahm ich gezielt wahr und sah sie mir beinahe minutiös an. Das Geschehen überraschte mich nur wenig, denn es war bereits aus Gunnars Worten und dem, wie er über Malika sprach zu entnehmen, dass er behutsam und liebevoll mit ihr umging. Was ich bei ihrer Vergangenheit nun gleichwohl verstehe. Daher wird es für mich mehr als unterhaltsam werden zu sehen, wie sich Gunnars Kontakt (samt dem Ficken) mit Lara, Ellen und vor allem Natalja gestaltet.

Am Abend, als Gunnar zu mir nach Hause kam, hatte ich nicht wirklich viel Mühe meine Aktivitäten zu verbergen. Ohnehin war ich am Morgen mit Gunnar und Malika in einem Bett aufgewacht. Hatte demzufolge noch immer Gedanken- und Bilderreste in meinem Kopf. Aber, was noch wichtiger war, ich hatte ein Stück ihrer (Leidens-) Geschichte erfahren, was mich so wie so in Bezug auf Malika milde stimmte.

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Befindlichkeiten
Meine tägliche Gesundheitspflege einschließlich Massagen, leichten Gymnastik- und Yogaübungen nimmt stetig mehr Raum in meinem Leben ein. Selbst Beine und Füße wollen nun, aufgrund der stetig zunehmenden Venenleiden ihre tägliche Pflege erfahren. Ich gedachte mich diesbezüglich auf Elena und Malika, als meine Therapeutinnen festzulegen.

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And finally, this morning, a breakfast alone with Gunnar, without the hassle of society or disorders.