Gunnar rief
an, dass ER zu mir ins Zentrum kommen würde, noch bevor ICH mich überhaupt
entschieden hatte, was ich tat. Okay. Meinetwegen. Kommt er jetzt doch wieder
auf den „Geschmack“ hier zu Hause sein? Wer weiß schon um seine Ambitionen. Aber
WAS war mit Alexa?
Nun gut.
Mit ihr hatte er am Tag zuvor bereits geschlafen. Daher auch die Ungezwungenheit
mit mir, im Umgang mit dem nicht-Sex.
In jedem
Fall kam es mir merkwürdig vor, dass ER gedacht zu MIR zu kommen. Hatte er noch
etwas anderes vor? Oder wollte Gunnar nur nicht, dass ich mit Derek zusammen
war? Was ich mir allerdings nicht vorstellen konnte. Denn ER selbst lud mich
doch nur all zu willig bei Derek ab, wenn ER mit Alexa um die Häuser zu ziehen
gedachte. Oder womöglich noch ganz anderes im Sinn hatte.
Ich suchte
den Sinn in Gunnars Handeln zu ergründen. Fand ihn jedoch nicht.
ER hatte
es in jedem Fall so aussehen lassen, als ginge es hier um MEINE Behaglichkeit.
„Du bist
doch gern in deinem Haus am See. Und Morgen fahren wir gleich gemeinsam von
dort aus los, um vorab Essen und dann zum Kardiologen zu gehen. Was denkst du?
Wäre das nicht angenehm?“
Ich
stimmte zu.
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Gunnar kam
bereits am späten Nachmittag im Zentrum an. So gegen halb sechs.
„Ich
dachte wir speisen noch gemeinsam und genießen den Abend. Gehen früh zu Bett.
Denn Morgen ist früheres Aufstehen angesagt.“
Ja. In der
Tat. Da hatte er zweifelsohne Recht. Denn ich hatte heute nichts an eigener
Pflege geschafft. Genau genommen beabsichtigte ich nach dem Tag im Büro noch
zum Frisör und zur Kosmetik zu gehen. Ließ es jedoch dann und verlegte das
Ganze auf den frühen Morgen. Frei nach dem Motto: Was du heute kannst
besorgen, das verschiebe ruhig auf Morgen.
Zudem war
ich erschöpft und gedachte mich nur noch auszuruhen. Und DAS, am besten, in
Gunnars Armen.
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Gedacht.
Getan. Es war ein äußerst angenehmer Abend.
Allerdings
bemerkte ich des Nachts, dass Gunnar nicht neben mir lag.
Ups!
Unruhig
wie ich war, zog ich mir einen Morgenmantel über und begann ihn zu suchen. Im
Haus war er nicht. Seine Schuhe, seine Jacke fehlten.
Okay. Ich
warf mir Kleidung und Mantel über. Zog meine Stiefel an und verließ ebenfalls
das Haus. Lief in Richtung der Bürogebäude, um einsehen zu können, ob im oberen
Stockwerk, DA, wo Gunnars
Spielzimmer war, Licht brannte. Und tatsächlich! Es brannte Licht.
Sollte ich
weiter gehen? Oder doch lieber zurück nach Hause. Wusste ich genug? Oder
verschaffte ich mir doch lieber Klarheit über die Situation.
Nun, da
ich ohnehin bereits unterwegs gewesen war, entschied ich mich für die zweite
Variante. Ich ging, um nachzusehen.
Auf dem
Weg dorthin begegnete mir Dean McAllister und Mads Larson, Troels Bruder, die gemeinsam
Streife liefen.
Mads kam zu
mir hin und fragte besorgt, ob alles in Ordnung sei. Ich bejahte und bedankte
mich für seine Fürsorge.
„Was machen
sie in der Kälte hier draußen? Soll ich sie nach Hause bringen?“
„Nein. Nein.
Ich wollte noch einmal ins Büro.“
Er stutzte.
„J-e-t-z- t?“
„Ja.“
„Okay.“, und
er lies mich meiner Wege gehen.
Ganz leise
öffnete und schloss ich die Türen. Ging die Treppen hinauf, bis in den obersten
Stock. Lief den Gang entlang und sah Licht, am Ende des Flures.
Ich atmete
durch. Wer weiß, was ich gleich zu sehen bekam. Ich rechnete mit dem
Schlimmsten. (Aber Was konnte es schon sein, was ich noch nicht gesehen hatte?)
Gleichwohl
mein Herz zu pochen begann, setzte ich behutsam meine Füße. Schritt für
Schritt. Als ich näher kam, hörte ich Stimmen. Laute und leise hechelnd, und es
war mir klar, was da vor sich ging. Gunnar und....wer weiß wer.
Ich ging noch
näher an die Tür heran. Lauschte. Es war Gunnars Stimme. Er schien gerade in
aller höchster Lust und Sinnlichkeit zu schwelgen. Er stöhnte laut.
Nun wollte ich
zumindest auch noch sehen, mit WEM er es da trieb.
Ich lugte
durch den Spalt und sah....Lara. Aber da waren noch zwei andere. Ailin Zai und
Waris. Was für eine Auswahl an Frauen er da getroffen hatte. Eine Blonde. Eine
Asiatin und eine Mulattin. Typisch Gunnar. Waris, die Schokoladenbraune, lag
unter ihm und lutschte Gunnars Schwanz, während er Laras Brüste küsste und
Ailin mit einem Plag, oder sonst etwas an seinem Hinterteil beschäftigt war.
Wer weiß, wie lange sie hier schon zu Gange waren. Es war sicherlich nicht der
erste Durchlauf dieser Art. Schließlich war er ein Switscher.
Ich tat einen
Schritt zurück und sah auf meine Uhr. Es war so gegen drei. Ich hatte genug
gesehen. Dachte ich. Blieb jedoch noch eine Weile stehe und lauschte. Nachdem
ich Gunnars Schrei der absolutesten Erleichterung gehört hatte, wechselte man,
nach einer kurzen Pause, die Szenerie und ging über zu sadomasochistischen
Praktiken. Was mir sagte, dass die andere, harte Seite von Gunnar (mit gröberen Ficken
der Probandinnen, samt Fäusteln ect.) bereits befriedigt war. Gunnar lies sich
auf seinen Tisch fest schnallen. Die nach hinten durchbrochene Liege wurde
kopfüber gedreht. Lara bewaffnete sich mit einer Peitsche. Waris legte Gunnar
Augenbinde und Knebel an. Ailin war zur Kommode hinüber gegangen, um noch mehr
von diesen Spielsachen heraus zu holen. Es waren kleine Gewichte, die an
Gunnars Eiersack befestigt wurden, welcher nun verkehrt herum hing.
JETZT hatte
ich tatsächlich GENUG gesehen! Es war eben Gunnar. Wie er leibt und lebt. Was hatte
ich erwartet? Das er sich aufgrund der Beziehung zu Alexa ändert? Neigungen
blieben nun einmal Neigungen, die befriedigt werden wollten. Das war mir klar.
DESHALB also, war er so prompt gewillt, hier im Zentrum zu übernachten. Nicht
ICH und meine Befindlichkeiten waren der Anlass. Sondern SEINE!
Auf dem Weg
zurück dachte ich über Alexa nach. Ob SIE es wusste, was Gunnar hier trieb?
Gewiss nicht!
All das war mir im Grunde nicht fremd.
Ich wusste doch ganz genau um meines Ehemannes Tendenzen. Hätte ich mich zu
erkennen gegeben, wäre Gunnar sicherlich nicht
einmal bestürzt gewesen. Er hätte mich zu seinen Spielchen dazu gebeten. Wie es
bereits zu Beginn unserer Ehe geschehen war.
Ich war
zurückgegangen in der Eiseskälte. Durchfroren und enttäuscht ging ich wieder zu
Bett. Konnte jedoch nicht schlafen. Dachte an die Bilder, die ich sah. An
Gunnars genüssliche Schreie. Also tat er ES (derartige Spielereien, die nun
nichts Besonderes für ihn waren) doch noch ab und an. WAS
hatte ich erhofft?
Während ich
darüber nachdachte, ob ich es am anderen Morgen zur Sprache bringen sollte,
schlief ich ein und........erwachte am Morgen in Gunnars Armen. WAS
sonst?
Bei dem
Versuch, mich aus seinen Armen zu lösen, wachte er auf.
„Hey Schatz.
Guten Morgen. Stehst du schon auf?“, Gunnar küsste mich. Ich erinnerte mich an
letzte Nacht und blieb ernst. Vermochte nicht so recht zu lächeln. Dennoch
wagte ich eine nebulösen Versuch und.....es gelang.
WAS hätte ich
auch anderes tun sollen? Es war geschehen und Gunnars Neigungen, würden sich
wohl kaum im Nichts auflösen.
In jedem Fall
hatte er geduscht. Was ich an ihm als Geruch wahrnehmen konnte. Und es war noch
nicht all zu lange her. Vielleicht ein paar Stunden.
Gunnar gähnte
(wen wundert’s!!!!!). „Ich bleib noch ein Weilchen liegen. Wir fahren so gegen
halb elf.“
„Weißt du“,
sagte ich nun gelöster und beabsichtigte schlicht und einfach zu vergessen, was
ich letzte Nacht sah. Denn WAS hätte es schon genutzt, einen Streit zu beginnen?
„Wenn ich es so recht bedenke, fehlt mir der Impuls, um nach draußen zu gehen.
Ich sage die Termine ab und bleibe hier bis wir fahren.“
Gunnar grinste
und zog mich zu sich heran. „Ahhhhhh. Wunderbar! Dann kann ich dich noch eine
Weile lang genießen.“
Ja. Natürlich. Der pure
Genießer, al la carte.
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Letztendlich
war Gunnar zu müde und erschöpft, sodass er beschloss, mich nicht zu begleiten.
Kein Wunder, angesichts der letzten Nacht! ER selbst rief Derek an, der mit mir
kam.
Infolgedessen
war ich mit IHM am Ende prächtig Speisen. Nicht mit meinem Ehemann. Und während
ich meinen Termin beim Kardiologen wahrnahm, wartete er geduldig und fuhr mit
mich dann zurück zum Zentrum.
Derek hatte am
gestrigen Abend Gunnars Wagen vor meinem Haus gesehen und war deshalb nicht zu
mir gekommen. Heute waren wir mit meinem Wagen unterwegs. Derek liebt es ihn zu
fahren. Also lass’ ich ihn.
„Hast du Zeit
heute Abend?“, fragte er, als wir und einige Abschiedsworte wechselten und er
mich küsste.
„Ich rufe dich
an.“
„Okay.
Und,....es tut mir leid, dass ich dich nicht nach Stockholm fahren konnte.“
„Kein
Problem.“, fiel ich ihm beinahe ins Wort. „Josh war da. Das war genug.“
Derek hatte
den Kopf gesenkt und sah mich nun von unter her an. „Du bist auch nicht böse
deshalb mit mir?“
„Nein.
Natürlich nicht. ich weiß doch, dass du dich jetzt zudem um deine Mutter
kümmern musst.“
Nach so vielen
Stunden, lag Gunnar noch immer im Bett und schlief. Pellte sich gerade einmal
so aus den Federn, als ich zurückgekommen war.
„Tut mir echt
leid Schatz. Ich war so müde. Und auf Arbeit war ich ohnehin abgemeldet. Da
dachte ich, warum nicht einmal richtig lange schlafen.“
Ich sagte
nichts.
„Aber“, merke
Gunnar an, „Ich werde mich heute Abend mit meinen Brüdern treffen. Fahre am
besten gleich nach dem Dinner von hier los.“
Somit ist für
mich geklärt, mit WEM ich die kommende Nacht verbringe.