Ich
wartete auf Gunnar und wir fuhren gemeinsam zum Zentrum, wo Thomas
Geburtstagsfest stattfand.
„Bleiben
wir?“, fragte ich Gunnar ein wenig
zögernd.
„Ja.“, antwortete
er und ein freudiges Lächeln überzog dabei sein Gesicht. Er wusste genau, dass
ich es liebe, hier in meinem Haus am See zu sein.
Derek war
darüber nicht wirklich erfreut. Was mich nicht verwunderte.
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Es war
sehr spät geworden, am gestrigen Abend. Es muss so gegen zwei gewesen sein, als
wir durch den Park zu meinem Haus gegangen sind. Auf dem Weg hatte ich mich an
meines Ehemannes Seite angekuschelt und ihn gefragt, ob er bei mir bleibt heute
Nacht. Denn Gunnars letzte, freiwillige Übernachtung im Zentrum war mir noch in
guter Erinnerung. Daher hatte ich vermutet, er würde des Nachts zu einer
anderen gehen. Er tat es jedoch nicht. Stattdessen bat er mich um Fellatio und
ich erfüllte es ihm. Warum auch nicht?
Am Morgen
dann noch einmal Sex.
Nicht,
dass ich es nicht wollte. Ich liebe es, wenn Gunnar in mir ist. Ohne Frage. Dennoch
begann ich gleich anschließend ein Gespräch, weil ich besorgt um ihn war, und
vor allem, es wissen wollte. Zaghaft sprach ich dieses sensible Thema, über
welches wir schon oft geredet hatten, an. Zumindest war es für mich ein wenig
unangenehm.
„Wie ist
es mit dir? Kommst du denn einigermaßen klar?“
Gunnar tat
so, als wüsste er nicht, um was es ginge. „Was meinst du denn?“
Also
fragte ich direkt: „Ist dir einmal Sex am Tag genug?“ Natürlich war mit
bewusst, dass er generell mehr davon benötigte. Nichts desto trotz fragte ich
anders: „Oder wäre es auch einige Tage ohne ihn möglich?“
Gunnar
schmunzelte. „Es geht schon. Sorge dich nicht. Ich komm’ zurecht.“
Trotz
seiner beschwichtigend Antwort, merkte ich noch einmal in besorgter Art und
Weise an: „Ich dachte nur und möchte nicht, dass du dich quälst.“
„Oh!“ Er
lachte und strich mir mit dem Rücken seiner Hand über die Wange. „Ja. Manchmal
ist das so. Deshalb gönne ich mir doch lieber mehr als zu wenig. Insbesondere,
wenn es sich mir an-bietet.“ Ein Lächeln, welches mir Unbekümmertheit vermitteln
sollte, überzog sein Gesicht. Andererseits jedoch, sah ich gleichwohl darin ein
leichtes Schmunzeln. Natürlich wusste ich warum. Er dachte sicherlich an seine
zahlreichen Gespielinnen. Insbesondere an die, hier im Zentrum.
„Wie Alexa
beispielsweise.“, antwortete ich doch eher formgerecht. Eine Anspielung auf die
anderen, vermochte ich mir jedoch nicht zu verkneifen. „Oder einige
Frauen hier im Zentrum, mit denen du....“
„.....gelegentlich
fickst?“, beendete er meinen Satz und lachte. Was ich nun wirklich nicht
komisch fand. Andererseits bedeutete es, dass er wusste, dass ich es wusste.
„Kommst du
denn nicht einige Tage ohne Sex aus?“, schoss eine Alibifrage aus mir heraus.
Denn ich war doch einigermaßen verlegen, ob der Offenlegung des Wissens, was
ich bisher vor ihm verbarg.
„Ja
natürlich. Das weißt du doch mein Herz.“, erwiderte er und schien irritiert zu
sein. Gunnar fixierte mich zwei, drei Sekunden mit einem durchdringenden Blick.
Küsste mich dann und schnaufte. Sah mich mit aufmerksamen Augen an und
beantwortete meine unausgesprochene Frage. „Ja. Ich wusste es die ganze Zeit,
dass du es weist,.......dass ich ab und an mit einigen Frauen in meinem
Spielzimmer.......spiele.“ Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse, welches
mich jedoch nicht lachen ließ. Wie er es vielleicht beabsichtigt hatte.
Stattdessen fragte ich eher subtil: „Ich vermute, es könnte Gewöhnung sein.
Denkst du nicht auch, dass es so ist?“
„Ja. Du
magst sicher Recht haben damit.“ In diesem Augenblick bemerkte ich ein wenig
Unbehagen in seinem Verhalten. Er wandt sich zunächst und ließ sich dann doch
drauf ein. „Wenn man gut zehn Jahre täglich auf mehrere Male Sex eingeschworen
wird, welche Wahl hat man dann? Es ist zur Gewohnheit geworden und wie du
bemerkt haben wirst, kann es schwierig sein, es zu lassen. Für mich war es nach
einer Zeit normal. Und jetzt fällt es mir schwer, es zu lassen. Ich vermute du
weißt, dass das es so ist. Und ich denke, du verstehst das auch?“
Ich nickte
und er sprach weiter. „Ich grüble so oft darüber nach und weiß nicht, was ich
dagegen tun soll. Es scheint wohl tatsächlich wie bei einem Suchtkranken zu
sein. Ich vermag es nicht so einfach zu lassen. Versuche ich es, dann werde ich
zumeist unruhig und denke, ich platze aus allen Nähten. Oder, als staue sich da
etwas in mir an. Aber weißt du Rea, wir haben schon so oft darüber geredet und
ich dachte, du wüstest Bescheid.“
„Ja. Das
ist mir durchaus bewusst. Ich will dich nur ab und an dran erinnern, es
weiterhin zu versuchen, mir ein guter Ehemann zu sein.“ Und schon im nächsten
Moment merkte ich erneut und überaus behutsam einen Psychotherapeuten an.
„Wozu? Ich
muss es selbst irgendwie regeln und glaub mir, ich gebe mir alle Mühe dir DER
gute Ehemann zu sein, den du dir wünschst. WEIL,...... ich DICH über alles
liebe. Und ich weiß durchaus, dass es NICHT NORMAL ist, was ich tue. Aber WAS
ist schon wirklich NORAML?“
„Und wie
ist es mit Alexa? Liebst du sie auch?“, fragte ich nun gleichwohl nach ihr.
Wenn wir schon einmal beim Fragen waren. Allerdings registrierte ich die
zunehmende Unwilligkeit und ebenso seine vermehrte Anspannung.
„Ja. Auf
irgendeine Weise schon. Ich würde sie nicht missen wollen. Und da ist auch ein
Gefühl in meinem Herzen. Wenn ich sie ansehe, schlägt mein Herz etwas
schneller. Ist das Liebe?“
„Ja. Ich
denke schon.“, antwortete ich ihm doch eher traurig. Denn seine Worte
bedeuteten nicht anderes, als dass er tatsächlich Gefühle für sie hat. Wo ich
immer noch hoffte, dass es nicht so war. (Deshalb wohl meine viele und erneute
Fragerei.)
„Aber es
ist NICHT wie mit dir Rea. Es ist anders. SIE WÄRE für mich möglicherweise
sogar entbehrlich. Nur nicht im Augenblick. Mag sein, dass da jetzt noch so
viel Gefühl für sie ist. Aber vielleicht ist es wie mit all den anderen.“ Bei
diesen Worten sah er mich mit bedeutenden Blicken an und nickte mir lächelnd
zu. Ich wusste genau, was er damit meint. Denn ICH war es, die stets anmerkte,
dass seine Liebe zu anderen Frauen, bisher allesamt nur Strohfeuer waren.
„Mit dir
Rea weiß ich, dass es etwas Dauerhaftes ist. Ich wusste es von Anfang an. Und
wie ich dir einst gestand. Ich verliebte mich in Dich, als ich dich das aller
erste Mal sah. Da kanntest du mich noch nicht einmal. Da waren wir uns noch
nicht einmal offiziell begegnet......in diesem Leben.“
OH.
Natürlich. Jetzt wurde wieder die Seelenverwandtschaft ausgepackt. Auch ich
mochte gern daran glauben und mein Gefühl bestätigte es mir jedes Mal aus Neue,
DAS es tatsächlich so war. Wir beide, gehörten zusammen!
Gunnar
hatte die Gedanken in meinem Kopf gesehen und nickte mir wohlwollend zu. „Ja.
Genau so ist es. Wir beide gehören zusammen und sind etwas Besonderes. Nichts
und niemand vermag uns je zutrennen. Gleich, was auch geschieht.“
Ich nickte
erneut und stimmte ihm zu. „Es scheint wohl so zu sein.“ Lächelnd kuschelte ich
mich in seine Arme. Strich an seinem Körper herunter und genoss......meinen
Ehemann.
„Hey, hey!
Mach’ mich nicht an! Sei denn,.....du willst noch mal.“ Gunnar zwinkerte mir
lachend zu. Denn er wusste genau, dass es eben NICHT so war.
„Ich muss
nicht immer nur etwas von dir wollen, wenn ich dich streichle. Es ist schlicht
und einfach das Bedürfnis, dich, deine Haut, deinen Körper zu berühren, weil
ich liebe. Es muss nicht in jedem Fall zu Intimitäten kommen.“
Gunnar
bremste mich aus. „Ich weiß das doch mein Schatz. Ich weiß.“ Beruhigend strich
er mit seiner Hand über meinen Körper, mein Gesicht, mein Haar und lächelte
einfach nur liebevoll und zufrieden....................