Der
heutige Tag verlief so gar nicht wie geplant.
(Genau
genommen, hatte ich überhaupt nicht geplant. Mich doch eher treiben lassen.)
Zum Abend,
der Nacht und dem Morgen mit Gunnar, gibt es nur wenig zu sagen. Wir speisten
gemeinsam. Sahen fern. Redeten, schmusten, schliefen. Das Aufwachen zügig und
ohne Sex. Denn es war gestern Abend spät geworden, als wir zu Bett gegangen sind.
Heute Morgen schliefen wir aus. Gleich nach dem wir beide uns aus dem Bett
gepellt hatten, ging jeder seiner Wege. Gunnar frühstückte nicht mit mir. Ich
war allein. Fuhr dann zum Zentrum mit der Absicht, mich endlich um die
Bewerbungsgespräche zu kümmern. Kam jedoch nicht dazu. Denn gerade als ich aus
meinem Wagen stieg, traf ich Troels, der, man höre und staune, mich zu sich
einlud.
„Wo ist
denn deine Anette?“, fragte ich sogleich.
„Sie ist
heute in unserer alten Wohnung. Packt noch einige Sachen. Ich glaube, sie hat
sich mit den Gedanken vertraut gemacht, hier zu wohnen.“
Ich ging
mit Troels und NEIN, ich schlief NICHT mit ihm. Wir kamen in hitzige,
politische Debatten, anstatt uns anzunähern. Was mir durchaus lieber gewesen
wäre. So verstrich der gesamte Vormittag.
Als ich so
gegen halb eins ein Hungergefühl verspürte, brach ich das Zusammensein mit
Troels fast übereilt ab. Verabschiedete mich und ging ins Restaurant, um zu
essen. Was sonst. Dort traf ich Kevin, mit dem ich meinen Lunch einnahm. Und ich
war glücklich darüber, dass er bei mir war. Er war so gut gelaunt wie
(beinahe!) immer. Selbstredend erkundigte ich mich nach seiner Janina. Die
sich offenkundig gleichermaßen an die hiesigen Umstände anzupassen versucht.
Troels war
über meinen raschen Aufbruch ziemlich überrascht gewesen. Hatten offensichtlich
gleichwohl nicht die vorgeschrittene Stunde bemerkt. Seine großen, fragenden
Augen blieben mir noch eine Weile lang in Erinnerung, als ich gegangen war. Er
hatte sich von diesem Vormittag mit Sicherheit ebenso etwas anders versprochen.
Nun, egal.
Und auch
am Nachmittag im Büro gab es bisher nur Aufträge zu erteilen, Bestellungen zu
tätigen und zu kalkulieren. Mit Derek habe ich kaum ein Wort geredet. Wir
hatten schlicht und einfach.....keine Zeit.
JETZT bin
ich geneigt, den Arbeitstag zu beenden und zurück zu Gunnar zu fahren. Denn
Morgen, wird ein anstrengender Tag. Der Termin beim Kardiologen steht an.
Genau
genommen gedachte ich heute hier im Zentrum bei Derek zu bleiben.
Nun, es
bleibt noch immer Zeit, darüber nachzudenken.