Donnerstag, 14. Januar 2016

Nicht, wie geplant



Der heutige Tag verlief so gar nicht wie geplant.
(Genau genommen, hatte ich überhaupt nicht geplant. Mich doch eher treiben lassen.)

Zum Abend, der Nacht und dem Morgen mit Gunnar, gibt es nur wenig zu sagen. Wir speisten gemeinsam. Sahen fern. Redeten, schmusten, schliefen. Das Aufwachen zügig und ohne Sex. Denn es war gestern Abend spät geworden, als wir zu Bett gegangen sind. Heute Morgen schliefen wir aus. Gleich nach dem wir beide uns aus dem Bett gepellt hatten, ging jeder seiner Wege. Gunnar frühstückte nicht mit mir. Ich war allein. Fuhr dann zum Zentrum mit der Absicht, mich endlich um die Bewerbungsgespräche zu kümmern. Kam jedoch nicht dazu. Denn gerade als ich aus meinem Wagen stieg, traf ich Troels, der, man höre und staune, mich zu sich einlud.
„Wo ist denn deine Anette?“, fragte ich sogleich.
„Sie ist heute in unserer alten Wohnung. Packt noch einige Sachen. Ich glaube, sie hat sich mit den Gedanken vertraut gemacht, hier zu wohnen.“
Ich ging mit Troels und NEIN, ich schlief NICHT mit ihm. Wir kamen in hitzige, politische Debatten, anstatt uns anzunähern. Was mir durchaus lieber gewesen wäre. So verstrich der gesamte Vormittag.
Als ich so gegen halb eins ein Hungergefühl verspürte, brach ich das Zusammensein mit Troels fast übereilt ab. Verabschiedete mich und ging ins Restaurant, um zu essen. Was sonst. Dort traf ich Kevin, mit dem ich meinen Lunch einnahm. Und ich war glücklich darüber, dass er bei mir war. Er war so gut gelaunt wie (beinahe!) immer. Selbstredend erkundigte ich mich nach seiner Janina. Die sich offenkundig gleichermaßen an die hiesigen Umstände anzupassen versucht.

Troels war über meinen raschen Aufbruch ziemlich überrascht gewesen. Hatten offensichtlich gleichwohl nicht die vorgeschrittene Stunde bemerkt. Seine großen, fragenden Augen blieben mir noch eine Weile lang in Erinnerung, als ich gegangen war. Er hatte sich von diesem Vormittag mit Sicherheit ebenso etwas anders versprochen.
Nun, egal.
Und auch am Nachmittag im Büro gab es bisher nur Aufträge zu erteilen, Bestellungen zu tätigen und zu kalkulieren. Mit Derek habe ich kaum ein Wort geredet. Wir hatten schlicht und einfach.....keine Zeit.
JETZT bin ich geneigt, den Arbeitstag zu beenden und zurück zu Gunnar zu fahren. Denn Morgen, wird ein anstrengender Tag. Der Termin beim Kardiologen steht an.
Genau genommen gedachte ich heute hier im Zentrum bei Derek zu bleiben.
Nun, es bleibt noch immer Zeit, darüber nachzudenken.