Gunnar kam
gegen sechs von Alexa zurück.
„Gefickt?“,
fragte ich ihn ungeniert.
Er brummte
wie ein Wolf und nahm mich von hinten in seine Arme. Flüsterte mir ins Ohr. „Ja
und? Ein Quicky tat Not. Oder warst DU dazu bereit?“
Ich
schnaufte. „Nein.“
„Siehst
du. Aber sie schon.“
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Der Abend.....
Er war
noch einmal bei Alexa. Offensichtlich hatte auch SIE ihm gefehlt. Nicht nur
ich. (Die Bedeutung dieser Worte gestehe ich ihm einfach einmal zu. Alldieweil
mir durchaus bewusst ist, dass er sie mag.) Während er mit seinen Brüder
zusammen war. Trotz alledem war ich ein wenig verärgert.
„Was ist
nur los mit dir? Du musst nicht gleich so übertreiben.“, fragte ich ihn in der
Annahme, dass er noch einmal mit Alexa intim geworden war, als er kam. „Zwei
Tage ohne Sex werden dich doch nicht gleich umbringen.“
„Was soll schon
sein? Nichts.“, beantwortete er meine Bemerkung nicht direkt. „Du hast so
intensiv in dein Notebook gestarrt, dass du meine Abwesenheit doch kaum bemerkt
haben dürftest.“
„Doch. Habe
ich. Als ich fertig war.“
„Kann noch
nicht lange her sein. Nun bin ich hier. Und alles ist gut.“ Gunnar nahm mich in
den Arm und drückte mich an sich. Ich konnte Alexas Parfüm an ihm riechen.
„Bist du
wirklich so notgeil?“, glitt ich verbal ab in eine vulgäre Gossensprache, was
ich nur selten tat. „Ist es für dich tatsächlich notwenig zehn Mal am Tag zu
ficken?“
„Hey, hey.
Übertreib mal nicht so. Es war heute ein Quicky und ein Fellatio. Na und?“
„Hältst du
es nicht einen Tag ohne aus?“
„Natürlich
könnte ich das. Das weißt du doch. Aber wozu? Alexa war da und willig meine
Bedürfnisse zu befriedigen.“ Gunnar warf den Kopf zurück und lachte.
Ich löste
mich aus seiner Umarmung und stieß ihn mit beiden Händen weg. „Du bist
unmöglich! Weißt du das?“
Gunnar
griff nach meiner Hand und zog mich wieder zu sich heran. „War doch nur Spaß.
Und jetzt hör schon auf.“
„Spaß!?
Hast du? Oder hast du nicht?“
„J-a. Und?
Was soll denn diese Bissigkeit jetzt? Warum tust du das? Wir müssen doch nicht
streiten. Du kennst mich doch nicht erst seit heute und weißt, wie ich bin.“
„Hast du
vielleicht einmal daran gedacht dich zu ändern?“
„Ja. Auch
DAS weißt du. Erinnerst du dich nicht mehr, dass ich im Zauberwald weinend vor
dir auf die Knie ging? Denn ich wusste genau, dass ich dich mit meinem
Verhalten verletzte. Und ich weiß es auch jetzt.“ Gunnar schnaufte ein wenig
und drehte den Kopf hin und her. „Aber was soll ich tun? Medikamente nehmen?
Mich geißeln, wenn ich es nicht muss?“
Nun war
Gunnars Gesicht ein wenig traurig. „Wenn ich könnte, würde ich mich ändern.
Wenn ich könnte, würde ich dich niemals betrügen. Du hast mir oft genug gesagt
und gezeigt, wie sehr dich das schmerzt. Aber dazu müsste ich die Zeit zurück
drehen. Und DAS, kann ich nicht. Es ist nun einmal JETZT wie es ist.“
Unwillig
ließ ich mich von ihm küssen. Meine Lippen hatten einen Schmollmund geformt und
Gunnar schmunzelte darüber.
„Komm’
lass’ es gut sein. Du weißt doch, dass es Alexa gibt. Es ist vorbei und jetzt
bleibe ich hier. Ich liebe dich doch Rea. Ich liebe DICH. Das weiß du doch.“
Seinem treuherzigen Blick konnte ich nun nicht mehr widerstehen. Und es war
nicht nur sein Blick. Er meinte es tatsächlich erst. Und das wusste ich. Für
IHN, war dies alles normal. Aber DAS, stellte ich bereits mehrere Male fest.
Womöglich
liegt es daran, dass ich es zulasse. Kam ein kurzer Gedanke auf. Jedoch, WAS
sollte ich schon dagegen tun? Und ständig streiten, macht keinen Sinn. Gunnar
ist nun einmal wie er ist. Und mir ist durchaus klar, dass es die zehn Jahre in
dieser Sekte nun einmal gab und dass er sie nicht mehr ausradieren kann.
Wie sahen
noch bis nach Mitternacht fern und ich schrieb noch ein wenig. Surfte
gelegentlich im Internet. Sah mir meine e-Mails an. Und erneut gingen wir sehr
spät zu Bett. Es war gegen drei. Den Sex hatten wir dann erst am Morgen. Aber
auch er war eher aufgesetzt. Da nur wenig Zeit vorhanden. Wir hatten lang
geschlafen.
Gunnar
nimmt ES sich eben, wo er nur kann.
„Ich
dachte du möchtest dir Mühe geben wollen.“, bemerkte ich leise, während wir im
Cafe’ saßen und frühstückten.
Gunnar wusste
nicht, was ich wollte und sah mir mit zusammen gezogenen Brauen fragend an.
Ich
schnaufte ein wenig. „Lass gut sein. Vergiss es einfach. Es war nicht wirklich
wichtig.“
Und in
diesem Moment lächelte er....wissend. „Ahhh! Jetzt verstehe ich. J-A! Natürlich.
Aber ich wollte doch so gerne in dir sein.“
„Gunnar!
Leise!“ Ich sah mich um. Keiner schien uns zu beachten. Was ich erleichternd
fand. Mein Ehemann grinste mich an. Und auch ICH musste lächeln. „Weist du
Gunnar, du bist einfach unmöglich.“
Wenige Minuten
später steuerte Alexa auf uns zu.
„Hallo ihr
beiden.“, sie grinste und an. „Ihr seid spät dran.“ Ich nickte ihr zu und sagte
ebenfalls Hallo.
„Ja. Ich
weiß.“, antwortete Gunnar. „Es ist spät geworden, gestern Abend.“
„Die
Kollegen haben schon nach dir gefragt.“
„Willst du
dich nicht zu uns setzten.“, forderte Gunnar Alexa auf. Ich warf ihm einen
zornigen Blick entgegen (welchen Alexa aller Wahrscheinlichkeit nach sah).
„Nein,
nein. Ich habe schon vor gut einer Stunde gefrühstückt. Aber danke, dass du
fragst.“ Ein Blick aus dem Augenwinkel verriet mir, dass sie mich gerade mit
Genugtuung angelächelt hatte.
Touche’.
Dachte ich so. Und Gunnar tupfte sich lächelnd mit seiner Serviette den Mund
und sah von der einen zur anderen.
Bla, bla,
bla......am liebten hätte ich den Tisch und die beiden wütend verlassen. Ließ
diesen Impuls jedoch vorüberziehen und behielt die Contenance.
Ich nickte
Alexa noch einmal lächelnd zu und forderte Gunnar zum Gehen auf.
„Wollen
wir?“
„Ja.“
Gunnar
fragte mich etwas später, als wir in unserem Apartment angekommen waren, ob ich
heute noch zum Zentrum fahre.
„Um
ehrlich zu sein, ich weiß es noch nicht. Zuerst einmal habe ich nachher einen
Frisörtermin. Und meine Kleidung ist noch immer nicht sortiert, um in die
Wäscherei gegeben zu werden.“ Ich hob die Schultern und lächelte Gunnar an.
„Also, genug zu tun.“
Gunnar
lächelte zurück und ging ins Büro. Im Hinausgehen winkte er mir noch einmal zu.
„Aber zum Lunch treffen wir uns im Restaurant.“