Dienstag, 3. September 2013

Alles auf Anfang



Ich war allein, und dachte allein bestehen zu müssen (und fühlte mich Scheiße dabei.)
Sarah mag eine gute Gesellschafterin sein. Vermag mich jedoch nicht zu trösten wie ein Mann, an dessen Schulter ich mich lehnen und gegebenenfalls ausweinen kann.
Ich hasse dieses Gefühl alles selbst und ohne Hilfe bestreiten zu müssen. Besonders jetzt, mit zunehmender Kränklichkeit. Was mit Nichten bedeutet, dass ich unselbständig wäre. Nein. Es ist nur so viel angenehmer die Sicherheit der Gegenwart eines anderen, eines lieben, eines mich liebenden Menschen zu genießen.

-------

Gunnar ist, wie erwartet, nicht zu erreichen.
Mads rückte die Wahrheit über Troels Aufenthaltsort nicht heraus.
Ich sah ihn während des Lunches und bat ihn sich zu mir setzen.
Er wandt sich in Ausflüchten. Hatte offensichtlich versprochen still zu schweigen. Sagte mir nicht wo Troels war und was er tat. Ausschließlich, dass er einen neuen Job und keine Zeit habe.
„Ist er noch böse mit mir?“, fragte ich schließlich.
Selbst auf diese Frage bekam ich keine Antwort.


-------


Der Termin zum Deltascan steht nun doch am heutigen Nachmittag.
Frau H. rief mich gestern Morgen an und beklagte die Ausfallzeit. Sie hat einzig für mich den gesamten Nachmittag reserviert.
Ich wollte Paul bitten mich zu begleiten.


Obendrein nahm ich mir vor, während der Abwesenheit Gunnars die Zeit zu nutzen, um damit zu beginnen die Texte der Karten des Gaian Tarots ins Deutsche und Schwedische zu übersetzen. So lerne ich die Karten und deren Bedeutung besser kennen. Was sicherlich eine längere Zeit in Anspruch nehmen wird als nur drei Tage.


-------


Schlussendlich kam Troels doch noch zu mir ins Zentrum und wird mich nun zur Naturtherapeutin begleiteten. Mads hatte ihm davon erzählt. Von meinem Alleinsein und meinen Kümmernissen. Gestern, am späten Abend klopfte er an meine Tür und ich war überglücklich ihn zu sehen. Viel ihm sogleich und unversehens um den Hals. Hielt ihn fest umschlungen und gedachte ihn nie mehr loszulassen. 

Es war ein zauberhafter Rest eines Tages, wie ich ihn nie zu hoffen gewagt hätte.
„Wo bist du? Was tust du? Bist du mir noch immer böse?“ So viele Fragen flossen aus meinem Mund, welche er vorerst mit einem Lächeln und zahlreichen Küssen beantwortete.
„Verzeih.“, sagte ich dann leise und senkte betreten den Blick.
Troels musste schmunzeln. „Ich weiß, du warst eifersüchtig auf Frieda.“
„Du!“ Ich schlug ihm spielerisch mit den Fäusten auf die Brust. „Und? Ist meine Eifersucht begründet?“
Troels lachte nun offen. „Nein. Natürlich nicht.“
„Bedeutet dies, du hast NICHT mit ihr gefickt? Und ICH war die Letzte, vor so unendlich langer Zeit.“ Zumindest kam es mir so vor, als wäre es ewig her, dass er in mir gewesen war.
Troels schüttelte den Kopf. „Du vermagst dir in der Tat nicht vorzustellen, dass ein Mann ebenso einige Wochen ohne Sex auskommen kann. Oder?“
„Nein. Ich lernte bisher noch keinen dieser Art kennen.“
„Doch!“ Er breitete die Arme aus und trommelte sich mit beiden Handflächen auf seine Brust. „Mich!“
Ich lächelte. „Und DAS soll ich dir glauben?“
„JA“, antwortete er freudestrahlend und direkt. Sein offener Blick traf mich und vermittelte mir die Ehrlichkeit seiner Worte, welche ich suchte.

Wir saßen noch eine lange Weile und redeten. Als ich meine Müdigkeit bemerkte formte ich meine Lippen zu einem Schmollmund. Begann ihn zu streicheln, zu küssen, zu foppen und ein gekonnter Augenaufschlag tat sein übriges, sodass ich ihn endlich wieder in mir fühlen durfte. Seinen langen, schmalen Penis, mit dem er so leicht in mich hinein glitt.
Der Tag hatte mich erschöpft und ich schlief ruhig und zufrieden in Troels Armen ein.
Was für ein wohliges Gefühl!

Heute Morgen sogleich noch einmal. „Komm. Lege dich an meinen Rücken. Ich will alles von deinem Körper an dem Meinen spüren.“, sagte ich, noch halb verschlafen zu Troels, der auch gerade erst die Augen aufschlug.
„Was?“, fragte er und runzelte die Stirn.
„Ficken!“
„Du bist unmöglich.“
Wir lachten.


Über unsere Gespräche, berichte ich im nächsten Post. Darüber, wo er sich aufhält und was nun, sein in zweifacher Hinsicht „gewählter“ Job ist.


Alsdann, let’s go to Stockholm!