Dienstag, 10. September 2013

Wanja, der Analytiker



In dieser Rolle sieht er sich gern, und in noch weiteren ebenso willig.
„Wir erstellen eine Analyse.“, begann Wanja mein persistentes Notebook – Problem anzusprechen. „Wir nehmen uns gemeinsam die Zeit, die Zusammenhänge zu suchen, die Ursachen zu finden und Lösungen zu erstellen. Das Gleiche gilt für andere Problematiken.“ Er hob den Zeigefinger und sah mir mit einem gestrengen Blick in die Augen. „Die du dann auch befolgen wirst!“
Ich räusperte mich. „Natürlich.
Letztendlich kam er zu dem Selben Schluss wie Gunnar. Dass ich süchtig bin. Und bequem.
Er schlug vor, konsequent ein oder zwei Stunden am Vormittag und am Nachmittag einzuhalten. Wenn der „Wecker“ läutet müsse ich kompromisslos das Notebook ausschalten.
Genau DA liegt das Problem. Ich kann es nicht.
Dann solle ich „Prioritäten“ setzen! Und wenn ICH es nicht zu tun vermag, würde ER die dafür vorgesehene Taste betätigen. „Хватит!


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- Wanja hat eine Menge Charme und Witz. Jedoch im gleichen Maße Durchsetzungsvermögen!
- Es ist erleichternd, nicht beständig auf meine Gedanken achten zu müssen!
- Ich hatte noch immer nicht den Mut, mich bei Sarah, Christine, Troels, der eine zufrieden stellende Erklärung verdient hätte, oder ganz und gar Gunnar zu melden.
- Bin ich nun erneut beim „Wegrennen“ angekommen? Oder ist es in diesem Fall ebenso nur die „Bequemlichkeit“? Andererseits spielt mein Kopf Szenarien durch, in denen ich bei Wanja verbleibe.


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Als Wanja so über „uns“ sinnierte, fragte er ein wenig provozierend lächelnd, WER noch eine Gefahr für ihn darstellen könnte und wir „analysierten weiter.
Kevin und Ian gehen ihre eigenen Lebenswege. Keine Bedrohung also.
Troels ebenso. Obgleich ich ihn durchaus als „eine“ Lösung in betracht ziehen würde. Alldieweil ich weiß, dass er mich tatsächlich liebt. Jedoch ausschließlich, wenn mir keine andere mehr zur Verfügung steht. Er ist mir nach wie vor zu alt.

„Du kannst mit Gunnars Sexualität nicht umgehen.“, stellte Wanja fest, als wir meine Beziehung zu ihm, so ganz oberflächlich, analysierten.
„Ich vermute, er selbst vermag es nicht.“, erwiderte ich.
„Nein. Er will nur NORMAL sein und fühlt sich schuldig, weil er es nicht ist.“